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Warnstreik in Hessen und NRW: Alle Ausfälle in der Übersicht


Streik im öffentlichen Dienst
Hunderte Flüge fallen aus – Straßenbahnen stehen still

Von afp, dpa, rtr
Aktualisiert am 10.04.2018Lesedauer: 4 Min.
Flug: gestrichen. An vier deutschen Flughäfen wird am Dienstag gestreikt.Vergrößern des BildesFlug: gestrichen. An vier deutschen Flughäfen wird am Dienstag gestreikt. (Quelle: Paul Zinken/dpa-bilder)
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Keine Flüge, keine Straßenbahnen: Vor allem in Hessen und NRW steht wegen eines Streiks im öffentlichen Dienst fast alles still. Auch die Müllabfuhr, Krankenhäuser und Kitas werden bestreikt. Ein Überblick:

Die Verdi-Landesbezirke in Nordrhein-Westfalen und Hessen legen ihre Bundesländer lahm. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen soll es am Dienstag einen landesweiten Streik in sämtlichen Bereichen geben, darunter in Nahverkehr, Krankenhäusern und Kitas. Am Flughafen Köln/Bonn wurde der Flugverkehr komplett eingestellt. Der Grund: Die Feuerwehr am Airport beteiligt sich ebenfalls an dem Verdi-Streik.

Auch in Hessen sollen ab Dienstag diese und andere Bereiche wie Müllabfuhr und Stadtverwaltungen betroffen sein. Auch an vier großen Flughäfen legen die Beschäftigen ihre Arbeit nieder. Hunderte Flüge fallen aus.

Nahverkehr: Pendler in weiten Teilen des Ruhrgebiets müssen am Dienstag auf anderem Wege zur Arbeit kommen. Busse und Straßenbahnen fallen aus. Auf den Autobahnen zwischen Duisburg und Dortmund staut sich der Verkehr am frühen Morgen auf Dutzenden Kilometern. Ein Verkehrschaos blieb allerdings aus. Auch in Köln und Wuppertal fährt der ÖPNV nicht.

Flugverkehr: Reisende müssen sich am Dienstag auf Flugausfälle und lange Wartezeiten einstellen. Die Lufthansa strich rund 800 Flüge, die Hälfte aller geplanten Verbindungen. Bestreikt werden die Flughäfen in Frankfurt/Main, München, Köln und Bremen. An den Flughäfen seien starke Einschränkungen zu erwarten, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske am Montag in Berlin. Unter anderem fallen laut Lufthansa 58 Interkontinentalflüge aus. Von den Streichungen seien rund 90.000 Passagiere betroffen.

Am Airport Köln/Bonn ist der Luftverkehr am Dienstagmorgen komplett eingestellt worden. Mindestens drei Stunden lang seien keine Starts und Landungen möglich, teilte der Flughafen mit. Der Warnstreik habe um 8 Uhr begonnen und sei bis 11 Uhr angekündigt. Am Flughafen München starten voraussichtlich die Hälfte aller Flüge verspätet oder gar nicht. Wie eine Lufthansa-Sprecherin am Montag bestätigte, strich das Unternehmen an Deutschlands zweitgrößtem Airport vorab insgesamt 240 Inlands- und Auslandsflüge.

Hier sind überall Warnstreiks geplant:

  • Bayern: Vor allem der Süden des Freistaats soll betroffen sein. Bestreikt werden Kitas, die bayerischen Wasserstraßen des Bundes, Stadtwerke, Bauhöfe, Stadtreinigungen, Müllabfuhr, Wertstoffhöfe, Abwasserbetriebe der Kommunen, kommunale Verkehrsüberwachungen, Krankenhäuser, Stadtgärtnereien und Verwaltungen.
  • Baden-Württemberg: Warnstreiks soll es am Dienstag in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Mittelbaden-Nordschwarzwald, Südbaden und Schwarzwald-Bodensee geben. Bis Donnerstag sind weitere ganztägige Arbeitsniederlegungen im Land geplant.
  • Hessen: Bis Freitag sind jeweils eintägige Warnstreiks in unterschiedlichen Regionen geplant. Am Dienstag wird in Nordhessen der gesamte öffentliche Dienst bestreikt.
  • Rheinland-Pfalz und Saarland: An verschiedenen Tagen werden die Verwaltungen, Kitas, öffentlichen Krankenhäuser, aber auch Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, Stadtwerke oder der öffentliche Personennahverkehr bestreikt.
  • Nordrhein-Westfalen: Betroffen sein sollen alle Bereiche des öffentlichen Dienstes, unter anderem Nahverkehr, Müllabfuhr, Stadtverwaltungen, Jobcenter, Kitas, Krankenhäuser, Flughäfen.
  • Niedersachsen/Bremen: In verschiedenen Städten wird die Arbeit niedergelegt. Ein Schwerpunkt ist für Donnerstag geplant, mit einem ganztägigen Warnstreik in Hannover und Bremen. In Hannover sollen dann keine Busse und Bahnen fahren, auch Müllabfuhr, Stadtreinigung und Kitas werden bestreikt.
  • Sachsen: Am Dienstag sind die Arbeitnehmer in ganz Sachsen zu Warnstreiks aufgerufen, darunter auch Beschäftigte im Kommunal- und Bundesdienst in Dresden und Freital – etwa in Kitas.
  • Thüringen: Am Dienstag sind alle Beschäftigten im Kommunal- und Bundesdienst in Thüringen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
  • Berlin und Brandenburg: Am Dienstag sind unter anderem zu Warnstreiks aufgerufen die Stadtverwaltungen Schwedt, Eberswalde und Prenzlau. Mitarbeiter unter anderem von Bundesverwaltungen und von der Charité sind zu einer Kundgebung aufgerufen. An den Folgetagen sollen weitere Städte Brandenburgs betroffen sein.

Bei den bisherigen zwei Verhandlungsrunden für die 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sei den Arbeitnehmern von den Arbeitgebern "Eiseskälte" entgegengeschlagen, sagte Silberbach. In Anspielung auf Innenminister Horst Seehofer (CSU), der für den Bund bei der anstehenden dritten Runde die Verhandlungen führen wird, sagte der dbb-Vorsitzende: "Wir haben einen Bundesinnenminister, der bisher nur von einer Obergrenze Ahnung hatte. Wir werden ihm zeigen, dass es auch eine Untergrenze gibt. Wir werden uns nicht abspeisen lassen mit zwei Prozent oder 20 Euro Mindestbetrag." Verdi und dbb fordern sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro pro Monat.

Verdi fordert 200 Euro mehr Gehalt

In der Woche vor Ostern hatten die Gewerkschaften bundesweit bereits massive Streiks organisiert. Laut Verdi beteiligten sich daran 70.000 Beschäftigte. Unter anderem im öffentlichen Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen gab es massive Auswirkungen.

Seit Ostern beschränkten sich die Gewerkschaften zunächst auf regionale Aktionen. Am Freitag traten in Berlin nach Angaben von Verdi etwa 5.500 Mitarbeiter der Stadtreinigung und der Berliner Wasserbetriebe in einen ganztägigen Warnstreik.

Die Gewerkschaften des öffentlichen Diensts fordern ein Gehaltsplus von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat erhöht werden.

Zudem verlangt Verdi, Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss verpflichtend zu übernehmen. In den ersten beiden Verhandlungsrunden legten die Arbeitgeber kein Angebot vor.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • afp
  • Reuters
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