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Vietnam: Mutmaßlicher Entführer nach Deutschland ausgeliefert


"Menschenraub" in Vietnam
Geschäftsmann entführt – mutmaßlicher Komplize in U-Haft

Von afp
02.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Sicherheitsmann in Vietnam nach dem Prozess gegen Xuan Thanh Trinh (Archivbild): Der Geschäftsmann wurde in Berlin entführt.Vergrößern des BildesEin Sicherheitsmann in Vietnam nach dem Prozess gegen Xuan Thanh Trinh (Archivbild): Der Geschäftsmann wurde in Berlin entführt. (Quelle: Kham/Reuters-bilder)
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Seit Jahren bestand gegen ihn ein Haftbefehl: Nun wurde ein Mann aus Tschechien an die deutschen Behörden ausgeliefert. Er soll einen Geschäftsmann in Berlin überwältigt und nach Vietnam entführt haben.

Fünf Jahre nach der spektakulären Entführung eines vietnamesischen Geschäftsmanns aus Berlin ist einer der mutmaßlichen Tatbeteiligten von Tschechien nach Deutschland ausgeliefert worden. Wie die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag mitteilte, wurde gegen den vietnamesischen Staatsangehörigen Anh T. L. wegen Beihilfe zur Freiheitsberaubung sowie wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit ein seit 2017 bestehender Haftbefehl vollzogen. Der Mann befand sich zuvor in Prag in Auslieferungshaft.

Der Geschäftsmann Xuan Thanh Trinh war im Juli 2017 gemeinsam mit seiner Begleiterin im Rahmen einer Operation des vietnamesischen Geheimdienstes auf offener Straße in Berlin gewaltsam in einen Transporter gezerrt und dann gegen seinen Willen nach Vietnam gebracht worden.

Dort wurde er anschließend wegen angeblicher Misswirtschaft und Unterschlagung zu lebenslanger Haft verurteilt. Ahn T. L. wird vorgeworfen, an der Ausspähung der Opfer im Vorfeld beteiligt und bei der Entführung selbst als Fahrer mitgewirkt zu haben.

Auswärtiges Amt verurteilte Entführung als "Menschenraub"

Thanh war 2016 nach Deutschland geflohen und beantragte Asyl, nachdem Fotos aufgetaucht waren, die ihn am Steuer eines Luxusautos mit Regierungskennzeichen zeigten. Seine Entführung hatte das Auswärtige Amt seinerzeit als "Menschenraub" verurteilt. Wegen des Falls wurde ein geplantes Partnerschaftsabkommen mit Vietnam auf Eis gelegt.

In Verbindung mit dem Verfahren gegen Thanh in Vietnam waren unter anderem von dessen Anwältin Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit des Vorgehens der Behörden geäußert worden. Es gab auch Vorwürfe gegen die Regierung in Hanoi, aus politischen Motiven einen Widersacher ausschalten zu wollen. Ein weiterer Beteiligter an der Entführung war bereits 2018 in Berlin zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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