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Griechenland: Regierung vermutet Kriminelle hinter dem Feuer


Waldbrände in Griechenland
Regierung vermutet Kriminelle hinter Feuer

Von afp
27.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann blickt auf verbrannte Fahrzeuge in der Küstenstadt östlich von Athen: Noch immer ist unklar, wie die Flammen so einen großen Schaden anrichten konnten.Vergrößern des BildesEin Mann blickt auf verbrannte Fahrzeuge in der Küstenstadt östlich von Athen: Noch immer ist unklar, wie die Flammen so einen großen Schaden anrichten konnten. (Quelle: Lefteris Partsalis/XinHua/dpa-bilder)
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Mindestens 82 Menschen verloren ihr Leben in den Flammen bei Athen, jetzt streitet Griechenland über die Schuldfrage. Auch von Brandstiftung ist die Rede.

Die griechische Regierung vermutet kriminelles Verhalten hinter den katastrophalen Waldbränden nahe Athen. Es gebe "ernsthafte Hinweise" darauf, dass das besonders zerstörerische Feuer im Küstenort Mati auf "kriminelle Handlungen" zurückgehe, sagte der stellvertretende Minister für Katastrophenschutz, Nikos Toskas, am Donnerstagabend vor Journalisten. Der Minister verwies auf Zeugenaussagen, auf die er aber nicht näher eingehen könne. Die Beweismaterialien seien der Justiz übergeben worden, die in der Sache ermittele.

Toskas sagte weiter, dass die Ausbreitung des Feuers in Mati durch "extreme Wetterbedingungen" begünstigt worden sei, die auf den Klimawandel zurückzuführen seien. In diesem Feuer waren die meisten der mindestens 82 Opfer der Waldbrände in Griechenland gestorben.

Der Verdacht betrifft noch ein weiteres Feuer

Die Behörden untersuchten auch, ob ein einige Stunden zuvor ausgebrochenes Feuer bei Kineta westlich von Athen ebenfalls "absichtlich" gelegt worden sei. Bei diesem Brand gab es keine Todesopfer.

Der Minister räumte ein, dass es "erhebliche Verluste" gegeben habe. Er habe Ministerpräsident Alexis Tsipras seinen Rücktritt angeboten – "aus Gewissensgründen, nicht wegen Fehlern", sagte Toskas. Der Ministerpräsident habe den Rücktritt aber nicht angenommen und entgegnet, dass "nun die Stunde des Kampfes" sei.

Nach Behördenangaben zeigen Satellitenaufnahmen, dass am Montag 13 Brände zeitgleich in der Region Attika, zu der Athen gehört, ausbrachen. Die Brände brachen vor allem in bei Touristen beliebten Küstenorten rund um Athen aus.

Es bleibt die Frage, weshalb die Lage so außer Kontrolle geriet

Unklar war weiterhin, wie die Waldbrände dermaßen viel Schaden anrichten konnten. Die Zeitung "Kathimerini" berichtete von einem offenbar chaotischen Treffen von Behörden und Feuerwehr zur Vorbeugung derartiger Brände.

Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos sagte am Donnerstag, die Evakuierung von Mati sei nicht möglich gewesen, "weil das Phänomen nur anderthalb Stunden dauerte". Überdies seien die Winde von 120 Stundenkilometern "die stärksten der letzten acht Jahre" gewesen.

Bislang gibt es weiterhin keine offiziellen Angaben zur Zahl der Vermissten. Die Feuerwehr sucht nach eigenen Angaben weiter nach Menschen, die von Angehörigen als vermisst gemeldet wurden. Eine von Anwohnern eingerichtete Internetseite führte zuletzt 27 Vermisste auf, darunter neunjährige Zwillingsmädchen.

Das Feuer hält einen traurigen Rekord

Bei der Katastrophe wurden so viele Menschen getötet wie bei keinem anderen Feuer in Europa im 21. Jahrhundert. Insgesamt waren 187 Menschen ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Regierung von Tsipras stellte den Opfern der Brände in einem ersten Hilfsfonds 40 Millionen Euro zur Verfügung. Die engsten Angehörigen der Todesopfer erhielten bereits 10.000 Euro von der Regierung.

Athen will nun weitere 5.000 Euro pro betroffenem Grundstück zur Verfügung stellen. Fast die Hälfte der 2.500 betroffenen Häuser sind demnach infolge der Brände unbewohnbar. In dem Ferienort Mati gingen Regierungsvertreter am Donnerstag von Haus zu Haus und kennzeichneten die Anwesen je nach Schadensschwere mit verschiedenen Farben.

Der Regen brachte Überschwemmungen

Am Donnerstag sorgten leichte Regenfälle in der betroffenen Region für etwas Abkühlung. In der Hauptstadt Athen dagegen kam es nach sintflutartigem Regen zu Überschwemmungen, Dutzende Autos wurden beschädigt.

Verwendete Quellen
  • AFP
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