Thailand: Deutscher Geschäftsmann zerstückelt in Kühltruhe gefunden

Der seit vergangener Woche vermisste Geschäftsmann Hans-Peter Mack ist tot in Thailand aufgefunden worden. Das berichten thailändische Medien.

Traurige Gewissheit: Der deutsche Geschäftsmann Hans-Peter Mack ist nach seinem Verschwinden vergangene Woche tot aufgefunden worden. Das berichteten mehrere thailändische Medien unter Berufung auf die Polizei.

Demnach habe die Polizei die Leiche von Mack am Montagabend (Ortszeit) zerstückelt in der Kühltruhe einer Mietwohnung im thailändischen Pattaya aufgefunden. Bilder zeigen eine blutverschmierte weiße Kühltruhe, in der sich mehrere schwarze Müllsäcke befinden.

Was wir bislang über den Fall wissen

Was bislang bekannt ist: Die Polizei war offenbar über Aufnahmen von Überwachungskameras auf den Fundort der Leiche gestoßen. Die Aufnahmen zeigen, wie eine Kühltruhe – mutmaßlich der Aufbewahrungsort der Leiche – mit einem schwarzen Truck befördert wird.

Am Fundort selbst hätten die Polizisten niemanden angetroffen, berichtet die Nachrichtenseite "Pattaya News" über die Ermittlungen. Doch Nachbarn gäben an, dass die Wohnung seit drei Monaten von einem Freund des Opfers und einer Frau bewohnt worden sei – der Mann sei ebenfalls Deutscher.

Macks thailändische Lebensgefährtin und seine Familie hatten nach seinem Verschwinden am 4. Juli bereits befürchtet, dass er Opfer eines Verbrechens geworden sein könnte. Sie gaben eine Vermisstenanzeige auf und setzten eine Belohnung für Hinweise aus.

Macks Auto wurde wenige Tage später verlassen auf dem Parkplatz einer Wohnanlage im Osten von Pattaya entdeckt. Im Inneren des Fahrzeugs war laut Polizei ein chemisches Reinigungsmittel verwendet worden, offenbar um Beweise zu vernichten.

Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen zudem, wie sich Mack am Tag seines Verschwindens mit einer Frau in einem Lokal traf. Hier lesen Sie mehr dazu.

Was könnte das Motiv sein?

Als Motiv für die Tat vermutet die Polizei bisher einen Bezug zu den Geschäften des Toten. Die "Bangkok Post" hatte unter Berufung auf Ermittler berichtet, es habe sich um eine mögliche Entführung und Erpressung gehandelt.

Zwei Ausländer seien am Sonntagabend von der Polizei im Zusammenhang mit dem Fall verhört worden, berichtete die Zeitung. Ihre Namen und Nationalität wurden nicht bekannt gegeben. Die zwei Personen hätten es abgelehnt, ein Statement abzugeben und auf ihre Anwälte verwiesen. Auch eine verdächtige Frau sei befragt worden, habe aber nicht zu dem Fall aussagen wollen.

Anonyme Quellen berichteten der "Bangkok Times", dass Ermittler verdächtige Finanztransaktionen in Höhe von etwa 2 Millionen Baht (umgerechnet rund 52.000 Euro) entdeckt hätten, die mit dem Verschwinden des Mannes in Verbindung stehen könnten.

Die Polizei will sich am Dienstag ausführlicher zu dem Fall äußern. Es wird erwartet, dass dann auch bekannt gegeben wird, ob und gegen welche Verdächtigen bereits Haftbefehle erlassen wurden.

Der 62-jährige Geschäftsmann lebt seit mehreren Jahren in Pattaya an der Ostküste Thailands und galt als "sehr bekannt und vernetzt" in der deutschsprachigen Community, wie das Magazin "Der Farang" berichtete.