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Mord an bulgarischer Moderatorin: Verdächtiger in Deutschland gefasst


Mord an TV-Moderatorin
Spezialkräfte nehmen Verdächtigen in Deutschland fest

Von dpa
Aktualisiert am 10.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Wiktoria Marinowa in einem TV-Studio: Die Journalistin wurde am Wochenende ermordet aufgefunden.Vergrößern des BildesWiktoria Marinowa in einem TV-Studio: Die Journalistin wurde am Wochenende ermordet aufgefunden. (Quelle: Archivbild/TVN.bg/Reuters-bilder)
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Im bulgarischen Ruse wird eine TV-Reporterin brutal ermordet.

Nach dem Mord an der bulgarischen TV-Moderatorin Wiktoria Marinowa ist ein Tatverdächtiger in Deutschland festgenommen worden. Das teilte die bulgarische Regierung mit. Es handele sich um den 20 Jahre alten Sewerin K. aus Ruse, der polizeibekannt sei, sagte der bulgarische Innenminister Mladen Marinow.

Der Mann wurde im niedersächsischen Stade festgenommen, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen bestätigte. Zielfahnder hätten den Mann am Dienstagabend aufgespürt. Kurze Zeit später sei er von Spezialkräften der Polizei in Stade festgenommen worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle prüfe nun die Voraussetzungen einer Auslieferung und werde einen Haftbefehl bei dem für Auslieferungsverfahren zuständigen Oberlandesgericht beantragen.

"Genug Beweise"

Der bulgarische Innenminister Marinow sagte: "Wir verfügen über genug Beweise, die diese Person mit dem Ort des Verbrechens und dem Opfer in Verbindung bringen." Laut Generalstaatsanwalt Sotir Zazarow hat man DNA des Mannes am Körper der Toten entdeckt. Auch seien persönliche Sachen der Ermordeten in der Wohnung des Verdächtigen in Ruse gefunden worden.

Die bulgarische Zeitung "168 Tschassa" berichtete auf ihrer Internetseite, der Mann sei nach Angaben der Grenzpolizei schon am Sonntag nach Deutschland geflüchtet, wo seine Mutter leben soll. In seiner Wohnung sei Marinowas Handy gefunden worden, berichtete der private Fernsehsender bTV unter Berufung auf eigene Quellen.

Die Leiche der 30 Jahre alten Moderatorin war am Samstag in einem Park am Donauufer der Stadt Ruse entdeckt worden. Marinowa war dort joggen gegangen. Sie wurde den Ermittlern zufolge vergewaltigt und erwürgt. Die Polizei prüft sowohl berufliche als auch persönliche Gründe für den Mord. Laut Generalstaatsanwalt Zazarow besteht jedoch nach derzeitigem Ermittlungsstand kein Zusammenhang zwischen der Tat und der Arbeit Marinowas.

"Die Beweise, die wir derzeit haben, lassen auf einen spontanen Angriff schließen, um das Opfer sexuell zu missbrauchen", sagte Zazarow. Sewerin K. wurde demnach bereits wegen Mordes und Vergewaltigung gesucht.

Regierung in Sofia steht unter Druck

Ungeachtet dessen hat sich der Kriminalfall bereits zum Politikum in Sofia entwickelt. Denn Marinowa hatte in der letzten Ausgabe ihrer neuen Sendung "Detektor" zwei Investigativjournalisten zu Gast, die zu angeblichem Betrug mit EU-Fördergeldern in Bulgarien recherchierten. Das EU-Betrugsbekämpfungsamt Olaf wertet die Informationen aus Bulgarien derzeit aus.

Durch die öffentliche Empörung über den Mord und kritische Reaktionen aus dem Ausland sah sich die bürgerlich-nationalistische Regierung in Sofia unter Druck, das Verbrechen rasch aufklären zu lassen. Neben der Organisation Reporter ohne Grenzen reagierte auch die Bundesregierung bestürzt und mahnte den Schutz der Pressefreiheit an. Die EU-Kommission forderte die zuständigen Behörden zu einer schnellen Klärung auf, ob das Verbrechen in Verbindung zur Arbeit der Frau steht.

Im Zusammenhang mit dem Mord war am Dienstag in Ruse ein rumänischer Obdachloser vernommen worden. Der Mann wurde aber wieder freigelassen, da es laut Polizei weder Beweise noch konkrete Indizien für eine Tatbeteiligung gab.

Verwendete Quellen
  • dpa
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