Prozess in Dresden Kita-Praktikant wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

In Dresden musste sich ein ehemaliger Kita-Praktikant wegen Missbrauchsvorwürfen vor Gericht verantworten. Gegen ihn wurde eine vierjährige Haftstrafe verhängt.
Ein ehemaliger Kita-Praktikant ist in Dresden wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Schutzbefohlenen zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Jugendschutzkammer des Landgerichts sah es als erwiesen an, dass der 24-Jährige im vergangenen Frühjahr in einer Dresdner Kindertagesstätte vier heute sechs Jahre alte Mädchen sexuell missbraucht hat, in einem Fall sprach das Gericht von einen besonders schweren Missbrauchsfall.
Der Angeklagte hatte sich bis zuletzt nicht zur Sache geäußert, die Vorwürfe jedoch bestritten. Der angehende Erzieher sitzt seit Ende August in Untersuchungshaft. Die Verteidigung hatte den Ermittlern unter anderem vorgeworfen, die Kinder suggestiv befragt zu haben.
Kinder mussten per Video-Konferenz aussagen
Der Vorsitzende Richter Andreas Ziegel sagte in seiner Urteilsbegründung, es sei völlig abwegig, dass sich die Kinder abgesprochen haben könnten, um den Angeklagten zu belasten.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und zwei Monaten gefordert. Wohl auch, weil der Angeklagte durch sein Schweigen den Mädchen eine erneute Vernehmung per Video-Konferenz nicht erspart hatte.
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Als die Vorwürfe bekannt wurden, hatte die städtische Kindertagesstätte den Praktikanten sofort entlassen und die Eltern informiert. Im Nachhinein wurden weitere Fälle bekannt.
- Nachrichtenagentur dpa