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Angriff auf Erdogan-Kritiker Erk Acarer in Berlin! Journalist in Wohnung attackiert


Journalist in Wohnhaus attackiert
Angriff auf Erdoğan-Kritiker Erk Acarer in Berlin

Von t-online, aj

Aktualisiert am 08.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Journalist Erk Acarer: Er teilte ein Foto von sich und berichtete von einem Angriff.Vergrößern des BildesDer Journalist Erk Acarer: Er teilte ein Foto von sich und berichtete von einem Angriff. (Quelle: Eric Acarer/Twitter)
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Der türkische Journalist Erk Acarer war im Jahr 2017 ins Exil nach Deutschland geflohen. Nun wurde er bei sich Zuhause brutal angegriffen. Er kenne die Täter, berichtet Acarer.

Der regierungskritische türkische Journalist Erk Acarer, der im deutschen Exil lebt, ist in Berlin angegriffen worden. Nach Angaben der Polizei wurde Acarer am Mittwochabend im Bezirk Neukölln von mehreren Angreifern verletzt. Er erlitt eine Wunde am Kopf und wurde medizinisch behandelt. Der Angriff ereignete sich demnach gegen 21.50 Uhr im Innenhof seines Wohnhauses im Stadtteil Rudow. Zwei Männer hätten den 48-jährigen Journalisten geschlagen und getreten, ein dritter Mann habe die Umgebung beobachtet. Als Zeugen aufmerksam wurden, seien die Männer geflohen, teilte die Polizei mit.

Acarer berichtete zuvor auf seinem Twitter-Account über den Angriff und teilte ein Bild von sich, das ihn kurz nach dem Angriff zeigen soll. Er schwebe nicht in Lebensgefahr, sei aber wegen Kopfschwellungen im Krankenhaus unter Beobachtung, berichtete er auf Twitter. Er und seine Familie stünden nun unter Polizeischutz. "Ich kenne die Täter", schrieb Acarer dazu in einem zweiten Post. "Ich werde mich dem Faschismus nie ergeben."

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Staatsschutz ermittelt

Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) ermittelt. Zahlreiche Journalisten und Politiker erklärten sich solidarisch mit Acarer. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht dazu, wer hinter dem Angriff stecken könnte.

In einem Video, das Acarer Donnerstagmorgen postete, sprach er von drei Angreifern mit Waffen. Einer von ihnen habe gesagt: "Du wirst nicht schreiben." Weil viele Zeugen im Hof gewesen seien, hätten die Angreifer die Waffen nicht benutzen können. Weiter sagte er: "Dieser Angriff ist der Beweis dafür, dass alles, was wir gegen die islamistische und faschistische AKP-MHP-Regierung geschrieben und gesagt haben, korrekt ist."

Die AKP ist die Partei des regierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Sie bildet ein Regierungsbündnis mit der ultranationalistischen MHP, ohne die sie im Parlament keine Mehrheit hätte.

Acarer in der Türkei angeklagt

Der 49-jährige Journalist lebt seit 2017 in Deutschland im Exil. In der Türkei schrieb er für die Zeitungen Cumhuriyet, Sabah, Habertürk und Milliyet. Aufgrund seiner kritischen Berichterstattung wurde er jedoch immer wieder bedroht. Seine journalistische Arbeit setzt er unter anderem bei der "taz" fort, wo er über die politischen Zustände in der Türkei berichtet.

Gemeinsam mit anderen Journalisten wurde Acarer in der Türkei angeklagt. Vorgeworfen wurde ihnen die Veröffentlichung von geheimen Informationen zur staatlichen Sicherheit und zu Geheimdienstaktivitäten. Hintergrund waren nach Angaben von Amnesty International Berichte über einen in Libyen getöteten Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes.

Tolu: "Das muss ein Ende haben"

Der ebenfalls im deutschen Exil lebende türkische Journalist Can Dündar wertete den Angriff als "direkte Botschaft" des türkischen Staatschefs, der damit deutlich machen wolle, dass die Türkei "einen regimekritischen Journalisten sogar in Berlin angreifen" könne.

Auch die Journalistin Mesale Tolu, die 2017 mehrere Monate in der Türkei in Untersuchungshaft saß, verurteilte den Angriff. "So viele Menschen suchen Schutz in Deutschland und werden dann auch hier aggressiver Gewalt ausgesetzt. Das muss ein Ende haben", schrieb sie auf Twitter.

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