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Papst gibt Muslimen und Burjaten Schuld an Brutalität im Ukraine-Krieg


Krieg in der Ukraine
Papst gibt Muslimen und Burjaten Schuld an Brutalität

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 29.11.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 195479522Vergrößern des BildesPapst Franziskus: Der Pontifex hat sich in einem US-Magazin zu Russland und dem Krieg in der Ukraine geäußert. (Quelle: IMAGO/Grzegorz Galazka)
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In einem Interview äußert sich der Pontifex zum russischen Angriffskrieg. In der Vergangenheit wurde er für seine Zurückhaltung bei dem Thema kritisiert.

Papst Franziskus hat in einem Interview Tschetschenen und Burjaten für die Brutalität im russischen Krieg gegen die Ukraine verantwortlich gemacht. Der US-amerikanischen Jesuiten-Zeitschrift "America Magazine" sagte der 85-jährige Pontifex in einem Gespräch, das am Montag veröffentlicht wurde: "Wenn ich über die Ukraine spreche, dann spreche ich über die Grausamkeit, denn ich habe viele Informationen über die Grausamkeit der Truppen, die hierher kommen. Im Allgemeinen sind die Grausamsten vielleicht diejenigen, die zu Russland gehören, aber nicht der russischen Tradition angehören, wie die Tschetschenen, die Burjaten und so weiter."

Tschetschenen sind mehrheitlich muslimisch und leben in Russland vor allem im Nordkaukasus. Burjaten stehen oft dem Schamanentum nahe und bewohnen vor allem Sibirien. Wie der Papst zu seiner Schlussfolgerung kommt, präzisiert er in dem Interview nicht.

Der Äußerung war eine Frage der Interviewer zu Russland vorangegangen. Sie wollten wissen, warum der Papst in der Vergangenheit Russland nicht deutlich als Aggressor im Krieg gegen die Ukraine genannt hatte. Dazu sagte das katholische Kirchenoberhaupt nun: "Warum ich Putin nicht nenne? Weil es nicht nötig ist." Russland sei natürlich das Land, das die Invasion betreibe, es sei bekannt, wen er (der Papst) verurteile. Weiter sagte er, das ukrainische Volk werde gemartert. "Wenn es ein gemartertes Volk gibt, dann gibt es auch jemanden, der es gemartert hat."

Franziskus wollte vermitteln

In seinen öffentlichen Ansprachen ruft der Pontifex regelmäßig zum Gebet für die Menschen in der Ukraine auf. Russland erwähnt er dabei so gut wie nie. Franziskus schickte bereits Kardinäle stellvertretend in die Ukraine. Er selbst dachte auch über eine Reise nach, wie er weiter sagte. "Aber ich entschied: Wenn ich reise, geht es nach Moskau und Kiew, also beide Orte, nicht nur an einen." Konkrete Reisepläne wurden nicht veröffentlicht.

Franziskus tauchte nach eigenen Worten schon am zweiten Kriegstag beim russischen Botschafter am Heiligen Stuhl auf, um seine Bereitschaft zur Vermittlung zu signalisieren. "Eine ungewöhnliche Geste" wie der Papst selbst erklärte. Das Vorhaben stockte jedoch. Die Diplomatie des Heiligen Stuhls sei aber immer bereit, zu vermitteln, sagte Franziskus.

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