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Pfadfinderlager in Südkorea: Hitzewelle – Hunderte Kinder erkranken


"Organisation ist ein Chaos"
Hunderte Kinder erkranken in Pfadfinderlager wegen Hitzewelle

Von t-online, reuters, mam

Aktualisiert am 06.08.2023Lesedauer: 3 Min.
World Scout Jamboree in Südkorea: Eltern beklagen die schlechte Organisation des Pfadfinderlagers.Vergrößern des BildesWorld Scout Jamboree in Südkorea: Eltern beklagen die schlechte Organisation des Pfadfinderlagers. (Quelle: KIM HONG-JI/reuters)
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In Südkorea sind Hunderte Kinder und Jugendliche in einem Pfadfinderlager wegen einer extremen Hitzewelle erkrankt. Doch nicht nur das stößt auf Kritik bei besorgten Eltern.

Bei einer Veranstaltung, mit mehr als 40.000 Pfadfindern aus aller Welt, sind in Südkorea offenbar Hunderte der Teilnehmer aufgrund einer extremen Hitzewelle erkrankt. Das berichten unter anderem die englischsprachigen Medien "CNN" und "BBC". Demnach hätten nach Angaben des Veranstalters allein am Donnerstag fast 1.500 Kinder und Jugendliche des "World Scout Jamboree" das Krankenhaus aufsuchen müssen.

Mindestens 250 hätten über Hautausschläge geklagt, 138 sollen hitzebedingte Erkrankungen und 386 Insektenstiche gehabt haben. Die meisten der Teilnehmer seien zwischen 14 und 18 Jahre alt. Ihr Besuch fand während einer extremen Hitzewelle in Südkorea statt. Mit Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius hatten die Behörden im ganzen Land Hitzewarnungen herausgegeben.

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Am Dienstagabend hatte die Katastrophenschutzbehörde den Hitzewellen-Alarm für das Land erstmals wieder seit 2019 auf "ernsthaft" und damit auf die höchste Warnstufe gesetzt. Die Stufe wird erreicht, wenn in weiten Teilen des Landes an mindestens drei Tagen mit Temperaturen von 35 Grad oder höher zu rechnen ist. Das war auch für das Gebiet Saemangeum der Fall. Innenminister Lee Sang Min riet den Menschen dazu, tagsüber möglichst auf Aktivitäten im Freien zu verzichten.

Wasserfahrzeuge und Busse gegen die Hitze

Für das Pfadfindercamp hatten sich laut Angaben der Organisatoren mehr als 43.000 Menschen aus 158 Ländern angemeldet. Sie sind in den mehr als 23.000 Zelten des Camps untergebracht. Zum Programm gehören bis zum Ende am 12. August zahlreiche Aktivitäten, wie etwa Überlebenstraining, Wassersport und Kletteraktionen. Die Organisatoren richteten wegen der Hitze unter anderem Schutzräume ein.

Pfadfindergruppen, wie die britische, mit mehr als 4.000 Teilnehmern, reagierten zudem, indem sie in klimatisierte Hotels umzogen. Der südkoreanische Premierminister Han Duck-soo hatte laut der "BBC" außerdem angekündigt, dass Hilfsgüter an den Standort geschickt würden, darunter klimatisierte Busse, Wasserfahrzeuge und medizinisches Personal. "Die Regierung wird alle ihre Ressourcen einsetzen, um sicherzustellen, dass das Jamboree inmitten der Hitzewelle sicher enden kann", sagte er demnach.

"Die Organisation ist ein Chaos"

In den sozialen Netzwerken regte sich dennoch harsche Kritik an der Organisation des Camps in der Provinz Nord-Jeolla, die etwa 193 Kilometer von der Hauptstadt Seoul entfernt liegt. Besorgte Eltern warfen den Behörden vor, die Hitzewelle in ihrer Planung nicht ausreichend berücksichtigt zu haben. Doch nicht nur die Hitze ist offenbar ein Problem. "Die Organisation ist ein Chaos", schreiben viele.

"Essen ist knapp, Wasser ist teuer, Hygiene nicht der Rede wert", schreibt ein Mann auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. Andere Eltern berichten ähnliches. Laut "CNN" habe etwa die Tochter einer Frau auf dem Boden schlafen müssen, da es nicht genügend Feldbetten gegeben habe. Zum Problem könnte das vor allem deshalb werden, da viele der Zelte aufgrund eines Taifuns zwischenzeitlich im Wasser standen.

"Muss jetzt Geld in die Hand genommen werden"

Andere wiederum kritisieren, dass die britischen Pfadfinder nach den Beschwerden vieler Eltern nun in Hotels untergebracht würden. "Ich habe zwei Jahre lang Geld gesammelt, um meine Kinder zu der Veranstaltung schicken zu können", schreibt ein Nutzer auf X. Demnach habe er insgesamt 9.000 Pfund, also mehr als 10.000 Euro für die Veranstaltung gezahlt.

Seine Kinder hätten die Veranstaltung trotz der Hitze und der Moskitos geliebt. "Wenn es wirklich das Beste für die Veranstaltung ist, alle Pfadfinder für 48 Stunden vom Gelände zu verlegen, dann ist das nur fair. Aber die Kinder freuen sich auf die Ausflüge und den berühmten Kulturtag. Es muss jetzt Geld in die Hand genommen werden, um die Reise zu retten", verlangt er.

Verwendete Quellen
  • edition.cnn.com: "Hundreds of teenagers are falling ill from heat wave at World Scout Jamboree in South Korea"
  • bbc.com: "UK Scouts pulled out of camp after S Korea heatwave"
  • twitter.com: Recherche unter dem Hastag #WSJ2023
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
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