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Hubschrauberabsturz bei Kiew: EU verhängte Flugverbot für das Helikoptermodell


Für das Helikoptermodell verhängte die EU einst ein Flugverbot


Aktualisiert am 18.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Aufnahmen zeigen die Absturzstelle des Hubschraubers in Browary, etwa 12 Kilometer vom Kiewer Stadtzentrum entfernt. (Quelle: t-online)

Bei einem Hubschrauberabsturz in der Ukraine ist neben dem Innenminister auch ein Kind ums Leben gekommen. Ein Überblick über die wichtigsten Fakten.

Was ist passiert?

Bei einem Hubschrauberabsturz nahe der Hauptstadt Kiew sind der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj sowie weitere Menschen ums Leben gekommen. Der Absturz ereignete sich in der Stadt Browary in der Nähe eines Kindergartens und eines Wohnhauses. Die Stadt grenzt an den östlichen Stadtrand von Kiew. Insgesamt sollen laut Angaben der ukrainischen Katastrophenschutzbehörde, dem staatlichen Notfalldienst, 14 Menschen gestorben sein, darunter ein Kind. Alle neun Passagiere des Hubschraubers kamen bei dem Absturz ums Leben, darunter auch der stellvertretende Innenminister Jehwhenij Jenin und der Staatsekretär Juri Lubkowitsch.

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25 weitere Menschen wurden verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert. Durch den Absturz brach laut Angaben der Katastrophenbehörde ein Feuer auf einer Fläche von 500 Quadratmetern aus, das innerhalb von einer halben Stunde gelöscht werden konnte.

Der Vizechef des Präsidentenbüros, Kyrylo Tymoschenko, teilte Journalisten in Browary mit, dass die Führungsriege des Innenministeriums auf dem Weg zu einem der Frontabschnitte gewesen sei. Nähere Angaben wollte er nicht machen.

Was ist über den Hubschrauber bekannt?

Bei dem abgestürzten Hubschrauber handelte es sich um das Modell H225 Super Puma des Herstellers Airbus, das von der ukrainischen Katastrophenschutzbehörde mindestens seit 2018 genutzt wurde. Die Behörde untersteht dem Innenministerium. Insgesamt soll das Ministerium mindestens fünf der Hubschrauber im Dienst haben.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte 2016 gegen den H225 wegen Sicherheitsbedenken ein viermonatiges Flugverbot verhängt. Damals war im April einer der Hubschrauber in der Nordsee abgestürzt, wodurch 13 Menschen ums Leben kamen. Auch die Bundeswehr hatte zu dem Zeitpunkt drei der Hubschrauber im Dienst, unter anderem um die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ex-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu transportieren.

Obwohl die Maschinen nicht baugleich mit dem damals abgestürzten Hubschrauber waren, wurden die Flüge durch die Luftwaffe daraufhin ausgesetzt, ehe die EASA im Juni das Flugverbot verhängte. Im Oktober wurde das Flugverbot unter strengeren Schutzmaßnahmen wieder aufgehoben.

Ein Sprecher der Luftwaffe teilte t-online mit, dass auch aktuell drei Hubschrauber der militärischen Variante des Super Pumas mit dem Namen AS 532 U2 "Cougar" genutzt werden. Eine Anwendung sei weiter der "VIP-Transport", also Flüge von wichtigen Personen.

Was ist über den Innenminister bekannt und welche Aufgaben hat er?

Denys Monastyrskyj war von Präsident Wolodymyr Selenskyj 2021 zum Innenminister ernannt worden. Das Innenministerium verantwortet unter anderem die nationale Polizei, die Nationalgarde, den Zivilschutz und ist auch für Grenzschutz und Zoll zuständig. Vor seiner Zeit im Ministerium hatte Monastyrskyj Rechtswissenschaften studiert und war als Anwalt tätig. 2019 zog er ins ukrainische Parlament ein.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach nach der Nachricht über den Tod der Kinder von einem "unbeschreiblichen Schmerz". Den Angehörigen der Opfer sprach er sein Beileid aus. Als Nachfolger von Monastyrskyj wurde laut einer Mitteilung des Innenministeriums der bisherige Leiter der Nationalen Polizei, Ihor Klymenko, ernannt.

Was ist über die Ursache des Absturzes bekannt?

Die Ursache des Absturzes ist weiter unklar. Eine Sprecherin der Nationalen Polizei rief die Bevölkerung dazu auf, sich mit Hinweisen bei der Polizei zu melden. Der neue Innenminister Klymenko versprach, man werde "Tag und Nacht" arbeiten, um auf alle Fragen Antworten zu finden. Der ukrainische Geheimdienst SBU zieht drei Versionen in Betracht: Einen Verstoß gegen die Flugvorschriften, technische Probleme oder eine gezielte Zerstörung des Helikopters.

Laut dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, werde die Ursachenermittlung einige Zeit beanspruchen. "Das wird nicht nur ein bis zwei Tage dauern, denn die Untersuchung einer Flugkatastrophe braucht eine gewisse Zeit", sagte Ihnat. Laut der Katastrophenschutzbehörde sei die Besatzung der Hubschrauber für schwierige Bedingungen geschult und hatte die erforderliche Anzahl von Flugstunden gehabt.

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