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Kampfjets MiG-29 gegen Russland: Ukraine bekommt den Meister im Luftkampf


Was die MiG-29 ausrichten kann


Aktualisiert am 17.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Die MiG-29: Das Kampfflugzeug ist im Luftkampf noch immer international gefΓΌrchtet, wie das Video zeigt. (Quelle: t-online)

Die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine galt bisher als Tabu. Mehrere LΓ€nder machen damit nun Schluss. Doch was kann die alte MiG-29 heute noch ausrichten?

Polen und die Slowakei machen den Anfang. Schon lange bittet die ukrainische FΓΌhrung in ihrem Kampf gegen die russische Invasion um Kampfflugzeuge. Nun haben die polnische und die slowakische FΓΌhrung die Lieferung von MiG-29 angekΓΌndigt. FΓΌr die Nato ΓΆffnet sich damit eine neue Dimension in der UnterstΓΌtzung der Ukraine, die Kampfflugzeug-Grenze ist gefallen.

Polen wird der ukrainischen Luftwaffe nach Worten von PrΓ€sident Andrzej Duda in den kommenden Tagen vier Kampfjets vom Typ MiG-29 ΓΌbergeben. Weitere MiG-29 wΓΌrden derzeit gewartet und fΓΌr einen spΓ€teren Transfer vorbereitet, so Duda in Warschau nach einem Treffen mit dem tschechischen PrΓ€sidenten. Am Freitag legte dann der slowakische Regierungschef nach. MinisterprΓ€sident Eduard Heger teilte mit, die Ukraine solle insgesamt 13 Maschinen bekommen. Einige davon seien nicht einsatzfΓ€hig und zur Ersatzteilbeschaffung gedacht.

Die Lieferung der MiG-29 ergibt fΓΌr die Ukraine Sinn, denn immerhin sind ihre Piloten schon an den Kampfflugzeugen ausgebildet. Doch was kann der Jet eigentlich? Eines steht fest: Die MiG-29 ist etwas in die Jahre gekommen und hat viel von ihrem Glanz von damals verloren.

Die MiG-29 ist noch immer im Luftkampf mit anderen Flugzeugen international gefΓΌrchtet.
Die MiG-29 ist noch immer im Luftkampf gegen andere Flugzeuge international gefΓΌrchtet. (Quelle: Alexander Ryumin via www.imago-images.de/imago images)

LegendΓ€res Jagdflugzeug mit modernen Waffen

Die Mikojan-Gurewitsch, kurz MiG-29 hatte ihren Erstflug am 6. Oktober 1977. Neben der Sowjetunion wurde sie in vielen anderen LΓ€ndern eingesetzt, auch in Polen.

Der Jet ist vor allem aufgrund seiner Schnelligkeit, AgilitΓ€t und Wendigkeit legendΓ€r. Er ist in der Lage, Geschwindigkeiten bis zu Mach 2,4 (2.900 Kilometer pro Stunde) zu erreichen und kann in der Luft mit einer maximalen G-Kraft von 9G manΓΆvrieren. Das macht die MiG-29 zu einem sehr beweglichen Flugzeug. Es ist in der Lage, schnell und effektiv zu reagieren sowie enge Kurven und Richtungswechsel zu fliegen. Dies ist besonders im Luftkampf nΓΌtzlich.

Außerdem ist der Kampfjet mit einem leistungsfÀhigen Radar ausgestattet, der es dem Piloten ermâglicht, Ziele aus großer Entfernung zu erkennen und zu verfolgen. Die MiG-29-Flieger der Nato wurden modernisiert und sind auch mit neuen Waffensystemen ausgestattet, darunter Luft-Luft-Raketen, Luft-Boden-Raketen und Bomben, mit denen Piloten eine Vielzahl von Zielen angreifen kânnen.

Für die Ukraine besonders hilfreich: Die MiG-29 kann auf kurzen Start- und Landebahnen operieren. Das befÀhigt sie für den Einsatz auf kleinen FlugplÀtzen oder in der NÀhe von Kampfgebieten. Viele der ukrainischen FlugplÀtze wurden von Russland zerstârt, den Rest ihrer Luftwaffe muss die Ukraine verstecken. Theoretisch kann man die MiG-29 in einer Scheune parken und von einem geraden Stück Autobahn starten lassen. Durch ihren Bremsschirm kann sie auch auf kürzeren Straßen oder Landebahnen landen.

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"In einen wirklichen Krieg mΓΆchte ich mit diesem Flugzeug nicht gehen"

Die MiG-29 kann außerdem in schwierigen Wetterbedingungen fliegen, einschließlich in schlechtem Wetter und bei schlechter Sicht.

Die polnische Luftwaffe hat ihre MiG-29-Flotte kontinuierlich modernisiert. Sie hat moderne Waffensysteme integriert und die elektronischen Sensoren und die Systeme im Cockpit aktualisiert. FΓΌr die polnische Luftwaffe ist die MiG-29 deswegen ein zuverlΓ€ssiges und leistungsfΓ€higes Flugzeug.

Aber die MiG-29 hat auch SchwÀchen, sie ist in die Jahre gekommen: Sie kann nicht in der Luft betankt werden, kann nur 45 Minuten in der Luft bleiben und maximal 700 Kilometer fliegen. Piloten kritisierten deswegen in der Vergangenheit, dass sie immer wieder zum Boden zurückkehren mussten. Außerdem habe das Flugzeug kein gutes Navigationssystem. "In einen wirklichen Krieg mâchte ich mit diesem Flugzeug nicht gehen", sagte der deutsche Major Georg Pepperl, der den Jet jahrelang im Jagdgeschwader 73 flog, der Zeitung "Welt".

Insgesamt ist die MiG-29 also ein leistungsstarkes und vielseitiges Flugzeug, das sich in einer Vielzahl von Missionen bewÀhrt hat. Den Ausgang des Krieges werden eine Handvoll MiG-29 aber wohl nicht maßgeblich beeinflussen. Dennoch kânnen sie helfen, ukrainische StÀdte vor russischen Raketen- und Drohnenangriffen zu schützen. Weitreichender kânnte diese Erstlieferung in anderer Hinsicht sein: Sie kânnte das Tor für weitere Kampfflugzeuglieferungen aus dem Westen geâffnet haben. Damit hat die Ukraine in ihrem Überlebenskampf gegen die russischen StreitkrÀfte heute bessere Chancen als gestern.

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