479 Drohnen Ukraine meldet größten russischen Angriff seit Kriegsbeginn

Eine solche Dimension gab es während des gesamten Kriegs noch nicht: Russland hat in der Nacht zu Montag die Ukraine mit 499 Flugobjekten angegriffen.
Russland hat die Ukraine nach Angaben der Luftwaffe in Kiew mit dem bislang größten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn überzogen. Zum Einsatz gekommen seien 479 Kampfdrohnen des Typs Shahed und deren Attrappen, vier Hyperschallraketen des Typs Kinschal, 14 verschiedene Marschflugkörper und zwei Luft-Boden-Raketen des Typs Ch-31, erklärte die Luftwaffe am Montagvormittag. 460 Drohnen sowie 19 Marschflugkörper seien abgefangen worden.
An zehn Orten seien "Einschläge" festgestellt worden, erklärte die Luftwaffe weiter, an 17 Orten seien Trümmer niedergegangen. Zunächst machte die Luftwaffe aber keine weiteren Angaben. Am 1. Juni hatte die Luftwaffe einen nächtlichen russischen Angriff mit 472 Drohnen gemeldet – den bis dahin größten Angriff auf das Land.
Auswirkungen auch auf Polen
Die US-Regierung hatte bereits am Sonntag vor einem anstehenden Großangriff gewarnt. Das an die Ukraine angrenzende Nato-Mitgliedsland Polen meldete am Montagmorgen massive russische Angriffe auf die westukrainische Region Riwne. Wie der Generalstab in Warschau mitteilte, ließen angesichts der Luftangriffe die polnische Luftwaffe und verbündete Staaten Kampfjets starten. Lesen Sie weitere Entwicklungen in unserem Newsblog.
Luftalarm gab es in der Nacht in einer Reihe ukrainischer Regionen. In der Region Riwne wurde nach Angaben des dortigen Militärgouverneurs Olexander Kowal ein Zivilist verletzt, in der frontnahen Region Saporischschja gab es drei Verletzte. Der Luftalarm dort dauerte bis in die späten Morgenstunden an. Einschläge gab es auch in den Regionen Dnipropetrowsk und Charkiw – letztere wurde den Angaben zufolge vor allem mit gelenkten Gleitbomben attackiert.
Die russischen Angriffe finden vor dem Hintergrund eines bevorstehenden Austauschs von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine statt. Dieser hätte eigentlich bereits am Wochenende stattfinden sollen. Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdiensts Kyrilo Budanow, ging nach eigenen Angaben nunmehr aber davon aus, dass die Kriegsgefangenen im Lauf der kommenden Woche ausgetauscht werden.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP