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Mysteriöse Kriminalfälle


Palme, Barschel, Kennedy
Mysteriöse Kriminalfälle

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Aktualisiert am 25.02.2016Lesedauer: 4 Min.
Palme-Biografie in einer Buchhandlung.Vergrößern des BildesPalme-Biografie in einer Buchhandlung. (Quelle: Dean Pictures/imago-images-bilder)
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So mancher Mörder könnte noch frei herumlaufen – etwa der von Olof Palme. Am 28. Februar 1986 tötete ein Unbekannter den

Die Liste mysteriöser Todesfälle ist lang. Die interessantesten Fälle taugen manchmal sogar zum Stoff für einen Kinofilm. Doch je länger ein Fall zurückliegt, desto unwahrscheinlicher ist es, dass neue Beweismittel auftauchen.

23.11.2006: Alexander Litwinenko

Der russische Autor und Ex-Agent Alexander Litwinenko stirbt an den Folgen einer Pollonium-Vergiftung, die spektakulären Bilder Litwinenkos am Krankenbett gehen um die Welt. Das Opfer ist ein prominenter Putin-Kritiker, der KGB steht im Verdacht, ihm drei Wochen davor Polonium-210 in den Tee gerührt zu haben. Litwinenko empfing am 1. November zwei frühere KGB-Mitarbeiter in einem Londoner Hotel und trank dabei Tee, am Abend danach litt er unter Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen, was auf eine Vergiftung hindeutet. Danach verschlechterte sich sein Zustand zusehends, kurz vor seinem Tod wurde radioaktives Polonium in seinem Urin gefunden.

Die Verdächtigen: KGB, Andrei Lugowoi, Dmitri Kowtun

01.04.1991: Detlev Carsten Rohwedder, Treuhand-Chef

Der Treuhand-Chef Rohwedder wird in seinem Haus erschossen, der Täter feuert mit einem Sturmgewehr durch ein Fenster. Schon der erste von drei Schüssen aus 63 Metern Entfernung ist tödlich. Später wird die Tat teilweise aufgeklärt, die RAF hinterließ ein Bekennerschreiben. Trotz eindeutiger Spuren am Tatort – die Polizei findet Haare, die genetisch dem RAF-Mitglied Wolfgang Grams zugeordnet werden – ist der Mord nicht abschließend geklärt. Mehrere Merkwürdigkeiten bleiben unbeantwortet. Warum wird Grams trotz eindeutiger Indizien nicht zum Täter erklärt? Warum wird nur vier Tage vor der Tat der Familie Rohwedder die Bitte um stärkeren Polizeischutz verwehrt? Warum stellt sich das Opfer direkt an das Fenster, ohne die Gardine vorzuziehen, obwohl es weiß, dass nur im Erdgeschoss Panzerglasscheiben eingesetzt sind? Wolfgang Grams starb übrigens 1993 bei einer Schießerei auf dem Bahnhof in Bad Kleinen, ohne dass die Umstände dazu zweifelsfrei geklärt wurden.

Die Verdächtigen: RAF, insbesondere Wolfgang Grams (†1993)

10.10.1987: Uwe Barschel, CDU-Politiker

Ein "Stern"-Reporter findet Uwe Barschel tot in der Badewanne seines Genfer Hotelzimmers. Es gibt alle Anzeichen eines Selbstmords: Barschel ist nach den Enthüllungen seines Medienreferenten Reiner Pfeiffer und dem gebrochenen "Ehrenwort" politisch am Ende, zudem leidet er unter Angstzuständen und ist schwer medikamentenabhängig. Trotzdem gibt es Zweifel am Suizid, ein toxikologisches Gutachten sieht Indizien für Fremdeinwirkung. Es gibt Indizien, die dafür sprechen, dass Barschel nicht alleine im Hotelzimmer war und ihm der tödliche Medikamentencocktail verabreicht wurde. Auch der damalige Ermittler Heinrich Wille und Barschels Witwe glauben an einen Mord. Aufgrund von Fahndungspannen ist es unwahrscheinlich, dass der Fall endgültig geklärt wird.

Die Verdächtigen: Suizid; ansonsten der israelische Geheimdienst Mossad.

28.02.1986: Olof Palme, schwedischer Ministerpräsident

Olof Palme und seine Ehefrau kamen in Stockholm von einem Kinobesuch heim, sie hatten keinen Begleitschutz. Der Mörder feuert aus kurzer Entfernung auf den 59-Jährigen, seine Frau wird dabei leicht verletzt. Trotz schneller Hilfe stirbt Palme wenige Stunden später im Krankenhaus. Palmes Politik missfiel mehreren Organisationen und Gruppen, die deshalb mehrfach unter Verdacht gerieten, den Mord in Auftrag gegeben zu haben.

Die Verdächtigen: Der Kriminelle Christer Pettersson (†2004, 1989 verurteilt, später freigesprochen), PKK, Rechtsextremisten, Apartheids-Regime von Südafrika.

22.11.1963: John F. Kennedy, US-Präsident

Die Bilder wurden tausendfach gezeigt, es ist das Attentat des Jahrhunderts. Der amerikanische Präsident wird in Dallas, Texas, in seinem offenen Wagen erschossen. Lee Harvey Oswald wird schnell zum Täter erklärt und nur zwei Tage selbst zum Opfer eines Attentats – deshalb kann er nicht mehr zur Klärung des Falles beitragen. Es gibt den Verdacht, dass sich der Geheimdienst und Rechtsradikale verschworen hätten, um einen Präsidenten zu beseitigen, der nicht ihre Interessen verfolgte.

Die Verdächtigen: Lee Harvey Oswald (†1963), CIA, rechtsradikale Industrielle, Mafia, Exil-Kubaner.

04.12.1980: Francisco Carneiro, portugiesischer Ministerpräsident

Nur elf Monate lang war Francisco Manuel Lumbrales de Sá Carneiro - so sein vollständiger Name - Regierungschef in Portugal. In der Politik war er dennoch kein Neuling: Im Mai 1974 hatte Carneiro die Partei PPD gegründet, mehrmals war er Minister ohne Geschäftsbereich. Er arbeitete zudem als Anwalt und unterrichtete als Professor an der Universität Lissabon. Carneiro starb zusammen mit dem Verteidigungsminister, seiner Lebensgefährtin, mehreren Beratern sowie den Piloten bei einem Flugzeugabsturz. Ob es sich um ein Attentat oder einen technischen Fehler handelte, ist unklar. Nach Eintritt der Verjährung meldeten sich jedoch mehrere Zeugen, die in den Zwischenfall verwickelt gewesen sein wollten. Demnach explodierte eine Bombe an Bord der privat gecharterten zweimotorigen Cessna. Anschlagsziel war wohl der Verteidigungsminister, der gegen Waffenverkäufe an Iran gewesen sein soll, gegen den Willen des Militärs.

Die Verdächtigen: Verschwörer aus portugiesischen Sicherheitskreisen, CIA.

275: Aurelian, römischer Kaiser

Zugegeben, die Fakten sind dünn. Zweifelsfrei scheint nur zu sein, dass Aurelian einen Feldzug plante und dabei erstochen wurde. Tatort ist eine Landschaft in Thrakien im europäischen Teil der heutigen Türkei. "Als Hintermann für die Tat ist sein Privatsekretär Eros überliefert, der angeblich wegen der aurelianischen Korruptionsbekämpfung keinen anderen Ausweg mehr sah", heißt es in der Wikipedia.

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