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Bizarrer Pilz-Parasit: Forscher kommen Zombie-Ameisen auf die Spur


Wissen
Forscher kommen Zombie-Ameisen auf die Spur

Von spiegel-online
Aktualisiert am 11.05.2011Lesedauer: 2 Min.
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Es ist eine Szene wie aus einem Horrorfilm: Ein Pilz-Parasit dringt in das Nervensystem seines Opfers ein und manipuliert dessen Verhalten. Das Phänomen ist bei Ameisen bekannt, doch immer noch rätselhaft. Jetzt haben Forscher neue Hinweise gefunden - in den Muskeln der Insekten.

Diesen Vortrag vergisst ein Biologie-Student nicht so schnell: Ein Pilz-Parasit befällt eine Ameise, dringt auch in das Gehirn ein. Dann torkelt das Opfer wie benommen herum, beisst sich schließlich an der Unterseite eines Blattes fest - und stirbt.

Der Pilz, den toten Insektenkörper als Nahrung nutzend, erwächst bald darauf aus dem Kopf. Anscheinend hat der Pilz das Verhalten seines Opfers verändert - doch noch immer ist unklar wie das genau geschieht.

Pilz wächst aus toten Ameisen

Ein Team von Biologen um David Hughes von der Pennsylvania State University in University Park kommt nun dem Rätsel ein kleines Stück näher. In ihrer Veröffentlichung im Fachblatt "BMC Ecology" analysieren sie die Zerstörung der Ameisen-Muskulatur durch den Pilz.

In ihrer Studie untersuchten die Forscher befallene Ameisen im Elektronenmikroskop und beobachteten ihr Verhalten im Regenwald von Thailand. Von dem Parasit infiziert, verloren die Insekten regelmäßig die Kontrolle über ihre Bewegungen und fielen von der Baumkrone, in der sie normalerweise wohnen.

Die Biologen machen die Zerstörung der Muskulatur durch den wachsenden Pilz dafür verantwortlich. Anschließend bleiben die Ameisen in Bodennähe, wo es im Vergleich zur Baumspitze kühler und feuchter ist: ideale Wachstumsbedingungen für den Pilz. Auch für den Todesbiss machten die Wissenschaftler Veränderungen der Muskulatur verantwortlich. Da der Pilz auch die Kiefermuskulatur stark beschädige, hätten die Tiere keine Kraft mehr, um sich vom Blatt lösen. So blieben sie auch nach ihrem Tod an der Unterseite der Blätter festgebissen - während der Pilz aus ihnen herauswuchs, um neue Opfer für seine Sporen zu finden.

Chemikalien könnten Verhalten steuern

Unklar bleibt nach wie vor, wie der Pilz das Verhalten der Ameisen kontrolliert. So ist mit Muskelveränderungen nicht zu erklären, warum die Ameisen überhaupt in die Blätter beißen - und das auch noch immer zur gleichen Tageszeit. Seit langem vermuten Wissenschaftler, dass der Pilz durch den Ausstoß von Chemikalien das Nervensystem der Insekten steuern kann.

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