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FC Bayern: Fans äußern sich zum Aus von Thomas Tuchel – "erleichtert"


Münchner trennen sich von Trainer
Tuchel-Aus: Viele Fans des FC Bayern sind "erleichtert"


Aktualisiert am 21.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Völlig niedergeschlagen: Thomas Tuchel nach der Pleite gegen Lazio Rom. Nach drei Niederlagen in Serie gehen er und der FC Bayern ab Sommer getrennte Wege.Vergrößern des Bildes
Verzweifelt: Thomas Tuchel nach der Pleite gegen Lazio Rom. Nach drei Niederlagen in Serie gehen er und der FC Bayern ab Sommer getrennte Wege. (Quelle: Ulrich Hufnagel/imago-images-bilder)

Nach eineinhalb Jahren beenden der FC Bayern und Thomas Tuchel ihre Zusammenarbeit. Vor allem ein Umstand der Trennung kommt für viele Fans durchaus überraschend.

Auf den ersten Blick scheint es ein ganz normaler Mittwoch an der Säbener Straße zu sein. Am Trainingsgelände des FC Bayern, dort, wo das Herz des Fußball-Rekordmeisters schlägt, herrscht strahlender Sonnenschein. Ein paar Fans warten vor der Tiefgarage auf herausfahrende Spieler, andere decken sich direkt daneben im Fanshop ein. Doch es ist alles andere als ein normaler Vormittag im Münchner Süden.

Denn kurz zuvor hatte der FC Bayern eine Bombe platzen lassen: Der Klub und Trainer Thomas Tuchel gehen nach Saisonende getrennte Wege. Gemeinsam sei man nach der zuletzt sportlichen Talfahrt mit drei Niederlagen in Serie zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden, teilten die Münchner mit. Eine Nachricht, die sich wie ein Lauffeuer verbreitete – und dennoch nicht jeden Anhänger direkt erreichte.

Tuchel-Aus kommt für Fans nicht überraschend

Werner Völker ist 70 Jahre alt, aus Karlsruhe und Bayern-Fan, seit er 14 oder 15 Jahre alt ist. Vom Tuchel-Aus erfährt er erst, als ihn der Reporter von t-online vor dem Fanshop darauf anspricht. "Das habe ich noch gar nicht gehört. Meine Frau und ich waren gerade zwei Stunden spazieren", erklärt er. Ein Fehler sei die Entscheidung aber nicht. "Der Tuchel ist für mich einfach kein Trainer, den ich mag." Eine Meinung, mit der er nicht allein dasteht.

Es sei "erleichternd" zu wissen, dass das Kapitel FC Bayern und Thomas Tuchel nun dem Ende entgegengeht, sagt Andreas Neuwirth. Der Münchner ist seit mehr als 30 Jahren Anhänger des Vereins, in seinem Kleiderschrank zu Hause hängen mehr als 50 Trikots, erzählt er. "Vom Fachlichen her", das muss er Tuchel lassen, sei dieser "sehr, sehr gut". Das habe er schon bei seinen vorherigen Stationen in Paris, London, Dortmund und Mainz bewiesen. "Aber vom Menschlichen her hat man ja schon vorher gewusst, dass es Defizite gibt."

Überraschend kam die Trennung für ihn daher nicht. Was hingegen "durchaus überraschend" sei, ist der Entschluss der Klubspitze, bis Saisonende am 50-Jährigen festzuhalten. Er vermutet, dass dahinter Kalkül steckt. Ein Fingerzeig an die Konkurrenz und Kritiker, der zeigen soll: Wir handeln mit Bedacht.

Anhänger haben die Meisterschaft bereits abgehakt

Definitiv nicht mehr mit dem zwölften Titel in Serie beschäftigt sich Daniel Riede. "Die Meisterschaft wäre selbst mit einem neuen Trainer nur noch schwer zu holen." Auch in der Champions League traut er seinem Herzensklub nach der 0:1-Hinspielniederlage im Achtelfinale gegen Lazio Rom nur noch wenig zu. Selbst bei einem Weiterkommen sei im Viertelfinale Schluss, glaubt er.

Die Trennung kommt für ihn daher schon zu spät. "Ich hätte eigentlich schon vorgestern damit gerechnet", gesteht er t-online. Also unmittelbar nach der jüngsten 2:3-Pleite am vergangenen Sonntag beim VfL Bochum. "Der Verein musste reagieren. Ich halte Tuchel für einen guten Trainer. Schade, dass es nicht harmoniert hat. Er hat die Spieler einfach nicht so erreicht."

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Werner Völker, der Fan aus Karlsruhe, der mit seiner Frau die gemeinsame Tochter in München besucht, hat die Hoffnung auf die Meisterschaft ebenfalls aufgegeben. Daher wäre es aus seiner Sicht nur "rausgeschmissenes Geld", wenn man jetzt für den Rest der Spielzeit einen neuen Trainer verpflichten würde. "Die acht Punkte Rückstand sind zu viel. Ich gönne es Leverkusen, weil sie jahrzehntelang nie etwas gewonnen haben. Jetzt haben sie eine tolle Mannschaft zusammen und einen guten Trainer – es passt alles gut."

Uneinigkeit über den Nachfolger von Tuchel

Ganz anders sieht es derzeit beim Rekordmeister aus. "Wenn man die letzten Jahre zurückblickt: Wer soll dann der richtige Trainer für Bayern sein?", fragt Andreas Bauer vom Fanclub "Haderner Monacos" im Gespräch mit t-online. Wenngleich er auch die Mannschaft in die Pflicht nimmt. Seine persönliche Wunschlösung wäre "Don Jupp", also Jupp Heynckes. Doch das sei wohl nicht mehr zu verwirklichen, vermutet er. Ansonsten würde er Louis van Gaal bevorzugen, der das Motto "Mia san mia" des Vereins in sich trage.

Dabei wird klar: So einig sich die Anhänger sind, dass die Trennung von Thomas Tuchel die richtige Entscheidung ist, so uneinig sind sie sich über dessen Nachfolger. Während Andreas Neuwirth für Jürgen Klopp oder den Portugiesen José Mourinho plädiert, würde Daniel Riede gerne Hansi Flick wieder an der Säbener Straße sehen. Werner Völker könnte sich dagegen den früheren Bayern-Spieler und jetzigen Leverkusener Trainer Xabi Alonso vorstellen. "Das wäre ein guter Mann." Einzig glauben will er daran nicht. "Den werden sie nicht kriegen."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Schriftlicher Kontakt mit Andreas Bauer vom Fanclub "Haderner Monacos"
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