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Steigende Preise 2022: Das alles wird in München teurer


Steigende Preise 2022
Das alles wird in München teurer

Von Christof Paulus, Jennifer Lichnau

22.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Betriebskostenabrechnung (Symbolbild): Das Leben in München wird 2022 deutlich teurer, vor allem die Energiekosten wirken sich auf viele Bereiche aus.Vergrößern des Bildes
Betriebskostenabrechnung (Symbolbild): Das Leben in München wird 2022 deutlich teurer, vor allem die Energiekosten wirken sich auf viele Bereiche aus. (Quelle: Emil Umdorf/imago-images-bilder)

Dieses Mal sind es nicht die Mieten. München ist und bleibt die teuerste Stadt

  • Besuch im Tierpark Hellabrunn

Die Corona-Pandemie und steigende Kosten bei Energie, Futterversorgung und Personal zwingen Hellabrunn die Preise zu erhöhen, heißt es in einer Pressemitteilung des Tierparks. "Wir müssen vorausschauend agieren, um den umfangreichen Tierparkbetrieb aufrechtzuerhalten“, sagt Tierparkdirektor Rasem Baban.

Während der Pandemie war der Tierpark teils wochenlang geschlossen. Das habe wirtschaftliche Spuren hinterlassen. Seit Februar 2022 zahlen Erwachsene 18 Euro Eintritt, Kinder anstatt bisher 6, nun 7 Euro. Der Preis für die "Kleine Familien-Tageskarte" wird von 19 auf 22 Euro erhöht. Die "Große Familien-Tageskarte" kostet jetzt 39 Euro. Zudem ist das Parken teurer geworden: Es kostet jetzt 6 Euro pro Tag.

  • Bus und Bahn

Bereits seit Jahreswechsel sind die Preise für Bus und Bahn in München um durchschnittlich 3,7 Prozent gestiegen, wie der Münchner Verkehrsverbund MVV mitgeteilt hat. Grund dafür sind nach Angaben von MVV-Geschäftsführer Bernd Rosenbusch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. So ist der Preis für eine Kurzstrecke von 1,70 Euro auf 1,80 Euro gestiegen.

Auch diverse weitere Fahrkarten wurden etwas teurer. Eine Streifenkarte kostet inzwischen 15,20 Euro statt zuvor 14,60 Euro. Eine Monatskarte für den Innenraum, die Zone M, liegt bei 59,10 Euro statt 57 Euro. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Ukraine-Krieg eine vorzeitige erneute Preissteigerung bewirken könnte. Stattdessen gibt es Stimmen im Stadtrat, die kostenlose Tickets fordern.

  • Energiepreise

Auch die Tarife der Münchner Stadtwerke wurden zum Jahreswechsel bereits teurer. Einer Pressemitteilung des Unternehmens zufolge zahle ein Durchschnittshaushalt in diesem Jahr rund 4 Euro mehr pro Monat für Strom und 23 Euro mehr für Erdgas. Als Grund dafür wurden bereits damals steigende Gaspreise angegeben.

Es sei nicht vorherzusehen, ob die weiterhin steigenden Energiepreise kurz- oder mittelfristig auch Auswirkungen auf die Kunden haben könnten, sagt eine Sprecherin der Stadtwerke. Sie verweist auf den aktuellen Stand der Tarife, wie sich diese entwickeln, hänge unter anderem auch vom Verlauf des Krieges ab.

  • Nebenkosten

Volker Rastätter vom Mieterverein München empfiehlt allen Mietern vorsorglich Geld zu sparen, um die kommende Nebenkostenabrechnung bezahlen zu können. Die Nebenkosten könnten 2022 doppelt so hoch sein, wie noch vor einem Jahr, warnt Rastätter.

Nicht nur Strom-und Heizkosten sind extrem gestiegen, auch die Kosten für Handwerker und Hausmeister könnten um 50 Prozent steigen. Als Ursache nennt Rastätter die Inflation und Rohstoffmangel. Für Münchner, die Wohngeld bekommen, gibt es einen Zuschuss zu den Nebenkosten.

  • Gastronomie

Bereits unabhängig vom Krieg habe es erste Preissteigerungen gegeben und weitere könnten nötig sein, das weiß Thomas Geppert, Geschäftsführer vom Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Bayern. Und auch der Krieg habe Auswirkungen auf die Branche, da sie sehr "personal- und energieintensiv" sei.

Steigen die Kosten für Mitarbeitende oder Strom, seien auch höhere Preise "unumgänglich", argumentiert er. Bereits die Löhne seien kürzlich in der Branche massiv gestiegen, um die Nullrunden der beiden Vorjahre auszugleichen, als es für viele Betriebe in Lockdowns nur ums Überleben gegangen sei. Ähnliches gelte für Hotels.

Trotzdem: "Jeder soll sich die Gastronomie noch leisten können", sagt Geppert mit Blick auf die Gäste. Ausschließen wolle man auch mit höheren Preisen niemanden. Stattdessen hätten viele Gäste während der Pandemie das Gastgewerbe noch einmal schätzen gelernt – und auch Verständnis dafür, etwas mehr zahlen zu müssen.

  • Bier

Um wie viel teurer das Bier wird, entscheiden die Brauereien. Dass der Bierpreis steigt ist allerdings sicher, sagt Walter König, Geschäftsführer des Bayerischen Brauerbundes e.V. in München – und zeichnet ein düsteres Bild. Seit Beginn des Krieges ist Speiseöl und Mehl überall knapp, Supermärkte rationieren Lebensmittel des alltäglichen Lebens.

Es fehlt an Malz, Gerste und Weizen – Getreidesorten, ohne die Bierbrauen unmöglich ist. Bis vor dem Krieg exportierte die Ukraine rund 30 Prozent in den gesamten Welt-Getreidemarkt. Allein bei Betrachtung des Malzanteils kommen 35 bis 40 Cent pro Kasten zusammen.

Insgesamt rechnet König bald mit rund drei Euro mehr pro Kasten – und mit Auswirkungen des Krieges bis mindestens ins Jahr 2025. Der Preis für eine Maß soll heuer zwischen 13,60 und 14,90 Euro liegen, berichtet die "Bild".

  • Spargel

Simon Schumacher vom Verband für Süddeutsche Spargel-und Erdbeerbauern betont, dass der Spargelpreis sehr stark vom richtigen Wetter abhängig sei.

Allerdings nennt er zwei Faktoren, die den Spargel 2022 teurer machen könnten: Der angehobene Mindestlohn und die gestiegenen Energiekosten, die den Spargelbauern zu schaffen machen, ob beim Diesel für den Traktor oder Strom für die Kühlanlagen.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Thomas Geppert
  • Gespräch mit Volker Rastätter vom Mieterverein München am 21.03.2022
  • Gespräch mit Walter König, Bayerischer Brauerbund e.V. am 18.03.2022
  • Gespräch mit Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel-und Erdbeerbauern am 21.03.2022
  • Tierpark Hellabrunn: Pressemitteilung vom 18.01.2022
  • Angaben der SWM
  • Stadtwerke München: Informationen für die Medien
  • MVV: Pressemitteilung vom 17. September
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