Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart: Matthäus empfiehlt Bayern diesen Stürmer

Die Verpflichtung eines neuen Mittelstürmers hat beim FC Bayern oberste Priorität. Es gibt viele Kandidaten, die über 100 Millionen Euro kosten. Matthäus empfiehlt ein Schnäppchen.

Die Verpflichtung eines neunen Mittelstürmers hat beim FC Bayern jetzt oberste Priorität für den kommenden Transfersommer. "Es ist offensichtlich, dass wir im Moment zu wenig Tore machen, dass wir den Stürmer, der die Dinger vorne reinhaut, nicht haben", sagte Präsident Herbert Hainer schon nach dem Viertelfinalaus in der Champions League gegen Manchester City.

"Das ist das, was uns im Moment fehlt und das, was wir in Zukunft brauchen." Dafür ist der FC Bayern offenbar wohl sogar bereit, erstmals die Grenze von 100 Millionen Euro zu überschreiten. Das Problem: Allein das garantiert dem FC Bayern aber auch noch keine Tore. Hainer ist das bewusst. Er sagte: "Wenn sie mir den nennen könnten, der sofort einschlägt, dann würden wir den sofort kaufen."

Aber wer genau ist dieser Mr. X? Harry Kane (29, Tottenham) sowie Randal Kolo Muani (24, Frankfurt) und Victor Osimhen (24, Neapel) sind mögliche Kandidaten, die wohl mindestens 100 Millionen Euro Ablöse kosten würden, Osimhen sogar Richtung 150 Millionen. Auch Rasmus Højlund (20, Bergamo) wurde schon in München gehandelt. Da Kane den Bayern für dieses Ablösepaket wohl schon zu alt und Osimhen zu teuer ist, gilt Kolo Muani derzeit als Wunschkandidat.

Bei der Frage, ob der Franzose ein Transferziel der Münchner sei, lachte Bayern-Trainer Thomas Tuchel am Freitag bei seiner Pressekonferenz und sagte: "Nein das kann ich nicht bestätigen, das können wir ganz kurz machen. Ich würde es nicht bestätigen, wenn es so wäre, aber ich kann es auch nicht bestätigen."

Matthäus bringt neuen Stürmer bei Bayern ins Gespräch

Lothar Matthäus bringt nun allerdings einen völlig neue Alternative ins Gespräch, die definitiv deutlich günstiger zu haben wäre. "Ich würde Serhou Guirassy holen", sagte der Rekordnationalspieler der Bild: "Zum wiederholten Mal ist er mir jetzt im Pokalspiel gegen Frankfurt wieder positiv aufgefallen: Ballsicher, schnell, robuster Körper. Er bringt alles mit, was ein Top-Mittelstürmer braucht. Guirassy ist ähnlich gut wie Kolo Muani – mit dem Unterschied, dass er viel weniger Ablöse kostet."

Guirassys Marktwert liegt bei zehn Millionen Euro. Der VfB Stuttgart, der den 27-Jährigen für diese Saison von Stade Rennes ausgeliehen hat, hat sich eine Kaufoption für neun Millionen gesichert.

Doch was ist Guirassy überhaupt für ein Spielertyp? Seine Torquote beim VfB ist zumindest beachtlich. In 18 Bundesligaspielen traf er insgesamt acht Mal – und das bei einer Mannschaft, die die viertwenigsten Tore aller Bundesligisten erzielt hat und mitten im Abstiegskampf steckt. Darüber hinaus gelangen ihm in den vier Pokalspielen zwei weitere Treffer.

Guirassy, der in Frankreich geboren wurde und für die Nationalelf von Guirassy Guinea spielt, ist sowas wie die Lebensversicherung der Schwaben im Kampf um den Klassenerhalt. Besonders deutlich wurde dies, als der 27-Jährige im März und April für gut zwei Monate ausfiel. In den sechs Partien, die er wegen einer Adduktorenverletzung verpasste, gewannen die Stuttgarter lediglich das Heimspiel gegen inspirationslose Kölner.

Schnell wurde deutlich, dass dem VfB ohne den 1,87 Meter großen Mittelstürmer im Zentrum eine torgefährliche Alternative abging. Eine, die der Ersatzmann und eigentliche Außenspieler Silas Katumpa Mvumpa nicht zu füllen vermochte. Dass sich der VfB aufgrund der schlechten Ergebnisse Anfang April von Trainer Bruno Labbadia trennte, war auch der Tatsache geschuldet, dass ihm Guirassy nicht zur Verfügung stand.

"Die Drähte zwischen München und Stuttgart sind kurz, nicht zuletzt wegen Uli und Dieter Hoeneß und VfB-Trainer Sebastian Hoeneß", sagte Matthäus und fragte: "Warum sollte sich Bayern nicht um Guirassy bemühen? Kane ist mit fast 30 schon zu alt, Osimhen wäre viel zu teuer gewesen. Aber auch Kolo Muani wird mehr kosten als sein Marktwert, den er seit der starken WM mit Frankreich auf 65 Millionen gesteigert hat – falls Frankfurt ihn überhaupt gehen lässt."

Was Guirassy weiter interessant macht: Die Bundesliga kennt er bereits bestens. Von 2016 bis 2019 lief er bereits drei Jahre lang für den 1. FC Köln auf. In 45 Pflichtspieleinsätzen gelangen ihm dabei damals allerdings lediglich neun Tore und zwei Vorlagen.

Beim VfB hat er nun zwar eine bessere Quote vorzuweisen. Um als Mittelstürmer tatsächlich für den FC Bayern infrage zu kommen, müsste er die aber definitiv noch steigern – und zwar deutlich. Dass die Münchner tatsächlich ihn im Sommer als große Lösung für ihr Sturmproblem präsentieren werden ist auch deshalb nicht gerade wahrscheinlich.