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FC Bayern vs. Leverkusen: Alte Probleme werden in neuer Saison sichtbar


Neue Saison, alte Probleme
Geht das schon wieder los?

Von Julian Buhl

Aktualisiert am 16.09.2023Lesedauer: 4 Min.
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Thomas Tuchel: Der Trainer des FC Bayern muss sich im Topspiel gegen Leverkusen mit einem 2:2 zufriedengeben.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Der Trainer des FC Bayern muss sich im Topspiel gegen Leverkusen mit einem 2:2 zufriedengeben. (Quelle: IMAGO/kolbert-press/Christian Kolbert)

Im Topspiel gegen Leverkusen zeigt der FC Bayern teilweise sein altes, unschönes Gesicht und kämpft mit ähnlichen Problemen. Es droht ein bitteres Déjà-vu.

Vom FC Bayern berichtet Julian Buhl aus München

Leon Goretzka war die Enttäuschung deutlich anzumerken, als er als letzter Spieler des FC Bayern in den Katakomben der Allianz Arena in die Mixed Zone kam. Nur allzu gerne hätte er dort wohl nach dem Topspiel gegen Leverkusen und seinem späten 2:1-Führungstreffer (86.) als Matchwinner mit den Reportern gesprochen.

Ein von Alphonso Davies ungestüm verursachter Elfmeter in der Nachspielzeit und der daraus resultierende Last-Minute-Ausgleichstreffer machten diese Hoffnung allerdings zunichte. Mit dem 2:2-Unentschieden verpassten es die Münchner am Ende doch noch, die Tabellenführung von Leverkusen zu übernehmen.

Bayern erlebt ein bitteres Déjà-vu

"Erst sehr schön, dann extrem bitter", fasste Goretzka den Freitagabend aus seiner Sicht zusammen, an dem er schon auf dem Weg war, zum Helden zu werden. Stattdessen erlebte er mit Bayern ein bitteres Déjà-vu. "Es hat so ein bisschen an die letzte Saison erinnert", sagte er. "Es gab auf beiden Seiten viele Chancen, das Spiel kann in beide Richtungen gehen. Aber wenn du in der 94. einen Elfmeter gegen dich bekommst, fühlt sich das schon nicht so gut an."

Auf ähnliche Art und Weise hatten die Münchner in der Vorsaison, in der sie sich nach dem Viertelfinalaus in Pokal und Champions League nur mit viel Glück am Ende noch die Meisterschaft sichern konnten, immer wieder etliche Rückschläge hinnehmen müssen. Immer wieder wurden Führungen verspielt, immer wieder durch oft vermeidbare Elfmetergegentreffer. Am 26. Spieltag kassierte Bayern beim Auswärtsspiel in Leverkusen zum Beispiel nach einer 1:0-Halbzeitführung noch eine 1:2-Niederlage – durch zwei Strafstöße gegen sich. Anschließend musste Trainer Julian Nagelsmann gehen.

Wie schon häufig in der missratenen Vorsaison mussten die Bayern auch beim Wiedersehen mit Bayer wieder mit ähnlich vielen vergebenen Chancen hadern. Serge Gnabry fiel dabei speziell vor der Pause bei mehreren guten Möglichkeiten innerhalb weniger Minuten besonders negativ auf.

Aber auch Neuzugang Harry Kane, der in der 7. Minute noch eiskalt per Kopf zum 1:0 traf und damit sein viertes Tor im vierten Spiel erzielte, ließ sich vom Chancenwucher anstecken. Nach knapp einer Stunde (57.) vergab er aus kurzer Distanz nämlich eine der besten Torchancen der Bayern, die der Torjäger normalerweise nicht liegen lässt. Ausgerechnet im Spitzenspiel gegen Leverkusen zeigten die Münchner teilweise ihr altes, hässliches Gesicht aus der vergangenen Spielzeit. Geht das alles etwa schon wieder los?

Müller: "Super zufrieden sind wir nicht"

"Gerade vor der Pause hatten wir ja zwei, drei, vier, fünf Hochkaräter, Harry das Riesending in der zweiten Halbzeit", rechnete Thomas Müller vor. "Aber klar, im Spielverlauf dann so ab der 75. hat dann Leverkusen eigentlich fast eher auf den Sieg gedrückt", musste der Vizekapitän einräumen. "Wir nehmen das Ergebnis mit. Super zufrieden sind wir nicht."

Das galt auch für Thomas Tuchel. "Wir haben uns schwergetan, wieder einmal, das Niveau zu halten", sagte der Bayern-Coach, der alte Muster bei seiner Mannschaft erkannte. "Die Entscheidungen wurden kompliziert, unsere Angriffe wurden immer hektischer, immer kürzer, immer fehlerhafter. Dann wurde es passiv", so Tuchel weiter. Das Spiel seiner Mannschaft empfindet er im Moment weiterhin "so ein bisschen ein Wellental. Das ist ein Thema für uns."

Goretzka gab zu: "Wir haben etwas den Faden verloren, ein bisschen aufgehört, unsere Sachen zu machen." Deshalb empfand Bayerns neuer Sportdirektor Christoph Freund den Punktverlust ebenfalls als "ärgerlich. Aber im Endeffekt müssen wir es besser zu Ende spielen, wenn wir so kurz vor Schluss das 2:1 schießen."

Der von Red Bull Salzburg gekommene Freund hat seinen Dienst in München zum 1. September offiziell angetreten. "Die ganze Energie und der ganze Fokus gelten jetzt den nächsten Wochen und zunächst den nächsten dreieinhalb Monaten", beschrieb er seinen Plan bis zur Winterpause. "Wir müssen schauen, dass wir einen richtig guten Herbst spielen und das Maximum rausholen."

Bayern kämpft gegen seine alten Probleme

Das war den Bayern in der Hinrunde der vergangenen Saison unter Nagelsmann noch ziemlich gut gelungen. In die WM-Pause im Winter war der Rekordmeister mit einer makellosen Champions-League-Bilanz von sechs Siegen in sechs Spielen sowie als Tabellenführer mit neun Punkten Vorsprung auf Borussia Dortmund gegangen. Im neuen Jahr häuften sich dann aber die Probleme, die von Woche zu Woche größer wurden. Die perfekte Ausgangslage wurde verspielt.

Das soll sich aus Münchner Sicht auf keinen Fall wiederholen. Und das gegen Leverkusen teilweise erlebte Déjà-vu eine Momentaufnahme bleiben. Den ersten Schritt dazu kann und will Bayern dazu am Mittwochabend machen. Dann wird Manchester United beim Auftakt in die Champions League in der Allianz Arena zu Gast sein.

"Ich freue mich richtig auf das Spiel. Es ist ein absoluter Klassiker, es hat schon viele große Spiele zwischen diesen Vereinen gegeben", sagte Freund. "Die Champions League ist ein richtig, richtig cooler Wettbewerb und wir wollen gut reinstarten. Das wird schwer genug." Denn dabei gilt es für Bayern, die alten Probleme hinter sich zu lassen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort in der Allianz Arena
  • Mixed-Zone-Gespräche mit Thomas Müller, Leon Goretzka und Christoph Freund
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