FC Bayern München siegt in Augsburg - Manuel Neuer zeigt Glanzparade

Fast wäre der FC Bayern bei FC Augsburg ins Straucheln geraten. Dass sich der Rekordmeister am Ende über einen 2:1-Zittersieg beim Aufsteiger freuen konnte, lag vor allem an Manuel Neuer. Mit einer sensationellen Parade gegen den frei vor ihm auftauchenden Edmond Kapllani rettete der Nationaltorhüter den Sieg für die Münchner. Nachdem der Keeper in den meisten Bundesliga-Spielen mehr oder weniger beschäftigungslos war, konnte er dank seines tollen Reflexes nun erstmals Punkte für den FCB festhalten.

Nach dem Spiel adelte ihn Bayern-Präsident Uli Hoeneß: "Manuel hat einen guten Job gemacht. Er hat jetzt eine Million abbezahlt". Neuer war im Sommer für eine Ablöse von rund 22 Millionen Euro von Schalke zu den Bayern gewechselt. "Es war natürlich auch ein bisschen Glück dabei", sagte Neuer selbst zu der Parade gegen Kapllani, dessen Schuss aus zwölf Metern er durch blitzartiges Hochreißen seiner rechten Hand abwehrte und so den Ausgleich für die Augsburger kurz vor Schluss abwendete.

Gomez trifft zum 13. Mal

Zuvor tat sich der FC Bayern weit schwerer als erwartet. Angreifer Mario Gomez (15. Minute) mit seinem 13. Saisontor und der sehr spielfreudige Franck Ribéry (28.) trafen für die Münchner zur scheinbar sicheren Führung, alles sah nach einem Spaziergang für den Tabellenführer aus. Doch der personell gebeutelte Aufsteiger zeigte Moral und bestrafte mit dem Anschlusstreffer durch Hajime Hosogai (59.) die Nachlässigkeiten der im zweiten Durchgang überheblichen Bayern, die am Ende um den Dreier bangen mussten. In der Nachspielzeit sah der Münchner Anatoli Timoschtschuk nach einem groben Foulspiel gegen Daniel Baier die Rote Karte.

"Auch so gibt es drei Punkte"

Am Ende war es ein glanzloser Arbeitssieg. "Auch so gibt es drei Punkte" sagte der Bayern-Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge der "tz". "Damit sind wir zufrieden." Mittelfeldspieler Toni Kroos war dagegen mit dem Zustandekommen des Erfolgs nicht einverstanden: "Wir haben souverän gespielt, das dann aber nicht durchgehalten. Damit bringt man jede Mannschaft wieder ins Spiel. Aber unser Anspruch muss sein, dass wir das souveräner über die Bühne bringen."

"Kapllani hätte sich unsterblich machen können"

Augsburgs Manager Andreas Rettig trauerte hingegen der verpassten Chance gegen den Spitzenreiter nach. "Überragend, was die Mannschaft geleistet hat. Wir sind wirklich traurig, gehen aber mit stolzer Brust vom Platz." In der zweiten Hälfte sah er seine Mannschaft sogar auf Augenhöhe: "Die erste Halbzeit war zwar eine Demonstration der Bayern, aber es war wieder mal zu sehen, dass wir alle nur mit Wasser kochen. In der ersten Hälfte war zu erkennen, wer Erster und wer Letzter ist. Das konnte ich in der zweiten Halbzeit nicht mehr sehen." Vor allem Kapllanis vergebene Chance ließ Rettig keine Ruhe: "Schade. Er hätte sich unsterblich machen können."