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FC Bayern München: Schadet der Kaufrausch der Bundesliga?


FC Bayern München
Schadet Bayerns Kaufrausch der Bundesliga?

Von t-online
Aktualisiert am 26.04.2013Lesedauer: 3 Min.
Matthias Sammer setzt auf ein starkes Team.Vergrößern des BildesMatthias Sammer setzt auf ein starkes Team. (Quelle: imago/Bernd König)
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Jan Kirchhoff und Mario Götze haben bereits unterschrieben, Sebastian Rode und Robert Lewandowski werden ziemlich sicher folgen: Das Bundesliga-Quartett wird wohl bald gemeinsam die Schuhe für den FC Bayern München schnüren. Die Rekordmeister kauft groß ein und schwächt dabei die Konkurrenz. Dabei dachte Bayern-Präsident Uli Hoeneß vor wenigen Wochen noch laut darüber nach, wie man die Bundesliga attraktiv halten und eine Dominanz von Borussia Dortmund und Bayern München verhindern kann.

Spanische Verhältnisse wolle Hoeneß vermeiden, sagte er. In der Primera División machen seit Jahren der FC Barcelona und Real Madrid den Meister unter sich aus. Wenige Tage später zog der 61-Jährige seine Aussage zurück, die Resonanz aus der Liga sei nicht sonderlich positiv gewesen, sagte er Mitte April. Doch zu diesem Zeitpunkt dürften die oben genannten Personalien bereits längst festgestanden haben.

Mainz-Präsident Strutz ist angesäuert

Sollte Lewandowski tatsächlich seinem jetzigen Klubkollegen Götze an die Isar folgen, dürften selbst spanische Verhältnisse in der Bundesliga bald ein schöner Wunschtraum sein. Schließlich hat der FC Bayern seinem einzigen Konkurrenten die beiden besten Spieler weggekauft. Das dürfte auch ein ausgewiesener Trainerfuchs wie Jürgen Klopp nicht so schnell kompensieren können.

Ganz zu schweigen von Klubs wie Mainz 05 und Eintracht Frankfurt. Was ein Kirchhoff, der selbst in Mainz nicht immer in der ersten Elf steht, beim Rekordmeister zu suchen hat, fragen sich nicht nur Fußball-Laien. "Irgendwann spielt der vielleicht auch mal", spöttelte Mainz-Präsident Harald Strutz gegenüber der "Offenbach-Post".

Schieflage in der Zukunft

Für Strutz ist nicht nachzuvollziehen, warum die Bayern einen Spieler wie Kirchhoff verpflichten, der zwar gut ist, aber für das Münchner Star-Ensemble kaum eine Verstärkung darstellen dürfte. "Bei den großen Vereinen sitzt so viel Potenzial auf der Bank. Sollen sie andere doch auch mal wachsen lassen, damit der Wettbewerb fairer wird", sagte Strutz.

Der Mainzer Präsident sieht im Transfergebaren des FC Bayern eine große Gefahr für die Zukunft. "Das größte Pfund der Bundesliga, was die Auslandsvermarktung angeht, ist der interessante Wettbewerb. Den haben andere Ligen nicht. Irgendwann sieht du dich in Asien tot, wenn zum 1000. Mal Manchester United kommt. Aber geht es uns nicht manchmal auch so, dass wir sagen: Jetzt sehen wir schon wieder ein Bayern-Spiel und schalten dann um, selbst wenn du am Fußball interessiert bist? Wenn es so weitergeht, kann der Fußball darunter leiden."

Stars ohne Ende an der Säbener Straße

Ähnlich verhält es sich beim Transfer des Frankfurters Rode. Dass der U21-Nationalspieler die Eintracht in Richtung Süden verlassen wird, steht fest. Nur wann ist die Frage? Gut möglich dass die Bayern Rode für einen kleineren Betrag kaufen und ihn für ein oder gar zwei Jahre wieder an Frankfurt ausleihen. Denn: Was will Rode jetzt eigentlich in München? Mit Luiz Gustavo, Javi Martinez und Bastian Schweinsteiger stehen im defensiven Mittelfeld drei absolute Hochkaräter beim FCB unter Vertrag.

Während Spieler wie Kirchhoff und Rode bei ihren jetzigen Klubs Identifikationsfiguren und Leistungsträger sind, um die man eine erfolgreiche Mannschaft aufbauen könnte, wird den Eindruck nicht los, dass die Bayern mit diesen Einkäufen einzig die Trainingsqualität erhöhen wollen. "Das sind junge Leute. Die können dort eben ein Vielfaches verdienen. Punkt. Aus. Das ist eben so", sagte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen auf einer Podiumsdiskussion der "Frankfurter Rundschau".

In Zukunft ist das "nicht mehr so lustig"

Dass die Bayern ihrem derzeit einzig verbliebenen Konkurrenten aus Dortmund auch noch mit Götze und wohl auch Lewandowski die beiden besten Spieler wegschnappt, dürfte die verbliebene Restspannung in den zukünftigen Spielzeiten nicht gerade steigern. Jetzt sei es für viele "noch höchst unterhaltsam", wenn die Bayern durch die Liga marschieren, mal 9:2, mal 4:0 gewinnen, aber, "ich denke doch weiter, in zwei, drei Jahren ist das bestimmt nicht mehr so lustig." Gesagt hat das Bayern-Präsident Hoeneß.

Es ist jedoch nichts Neues, dass die besten Spieler der Liga für die Bayern interessant sind. Das ist seit jeher eine gute, alte Tradition in München und für einen Spitzenklub nichts Verwerfliches. So riss man mit Dante Borussia Mönchengladbach in der letzten Saison das Abwehrherz heraus, früher hießen die Stars Michael Ballack, Lucio (Bayer Leverkusen), Sebastian Deisler (Hertha BSC) oder Giovane Elber (VfB Stuttgart), um nur ein paar ganz wenige zu nennen. Neu ist jedoch, dass der FC Bayern jetzt auch in der zweiten Reihe wildert.

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