Falsche Neun Hat sich Müller gegen Mandzukic durchgesetzt?
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Beim 1:1 gegen Bayer Leverkusen zeigte Müller nach Startschwierigkeiten zu Saisonbeginn erneut eine starke Vorstellung in dieser Rolle, die vom Mittelstürmer jede Menge Flexibilität verlangt. Das einzige Manko: Trotz zahlreicher Chancen gelang ihm kein Treffer. "Ich weiß nicht, was man da sagen soll. Vielleicht gibt es einfach so Spiele, in denen das Tor wie vernagelt ist", sagte der Nationalspieler.
Müller ist überall im Angriff zu finden
Drei Tage zuvor klappte es noch besser. Beim bärenstarken 3:1-Auswärtserfolg in der Champions League bei Manchester City erzielte Müller ein Tor. Außerdem trafen mit Franck Ribéry und Arjen Robben zwei weitere Offensivkräfte. Auffällig war, wie variabel das Trio agierte und durch ständige Positionswechsel den Gegner vor große Probleme stellte.
Gegen Leverkusen zeigte sich ein ähnliches Bild. Einzig Xherdan Shaqiri stand für Robben auf dem Platz. Müller rochierte mit dem Schweizer und Ribéry, kam über rechts, links, aus der Tiefe oder stand als Vollstrecker (in diesem Fall ohne Fortune) im Sturmzentrum parat.
Neue Rolle steht dem Bayer gut
Zu seiner Ehrenrettung muss man sagen, dass er zwar von den oben erwähnten Eigenschaften keine wirklich überragend beherrscht, aber auch keine wirklichen Schwächen offenbart. Gepaart mit seiner einmaligen Schlitzohrigkeit, Intuition für Spielsituationen und Torgefährlichkeit könnte er in der Tat als falsche Neun unter Pep Guardiola seine Paraderolle gefunden haben.
Der spanische Coach entwickelte in seinen vier Jahren beim FC Barcelona die Rolle der falschen Neun immer weiter. Ursprünglich wollte er das Spiel vor allem für seinen Superstar Messi zuschneiden. Welche taktischen Überlegungen im Detail dahinterstecken, fasst der Artikel "Guardiolas Dreistürmersysteme und die fluide Neun" ausführlich zusammen.
Was wird aus Mandzukic?
Zurück zu Müller. Vor allem aufgrund seiner Vielseitigkeit, die es ihm erlaubt auch auf den Außenbahnen eine gute Figur abzugeben, dürfte sich der Bayer in den letzten Tagen einen Vorteil gegenüber Mario Mandzukic erarbeitet haben. Der Kroate verkörpert eher den klassischen Mittelstürmer-Typ und hat Probleme, wenn er auf die Flügel oder ins Mittelfeld ausweichen muss.
Auf die Frage, ob Mandzukic seinen Stammplatz verloren habe, antwortete Guardiola allerdings leicht genervt. "Er konnte zuletzt wegen einer Grippe nicht voll trainieren. Ich finde es aber nicht so gut, wenn nach Spielern gefragt wird, die nicht spielen können. Ich muss mich für elf Spieler entscheiden, das ist nun mal so."
Auch Götze ein Kandidat für die falsche Neun
Der Konkurrenzkampf wird durch den wiedergenesenen Mario Götze zusätzlich verschärft. Der ehemalige Dortmunder könnte auf der falschen Neun ebenfalls eine hervorragende Rolle abgeben. Bei seinem ersten Spiel für die Münchner erzielte er vor Rundenstart bei einem Testspiel im Sommer beim ungarischen Meister FC Györ in eben dieser Rolle gleich zwei Treffer.
Als falsche Neun wird ein Spieler bezeichnet, der nominell zwar als Mittelstürmer aufgestellt ist, sich aber immer wieder fallen lässt, um Überzahl, Raum und eine Verbindung zwischen Mittelfeld und Angriff zu schaffen.
