"Schäbige Kampagne" Bayern-Boss Rummenigge poltert wegen Spanier-Diskussion
Javi Martínez
Der Vorstandsvorsitzende des Rekordmeisters sorgte im Vorwort des Stadionmagazins zum Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag () mit einem gewagten Vergleich für Aufsehen. Laut dem 58-Jährigen stehe die Spanier-Debatte "im völligen Widerspruch zu Werten wie Respekt, Toleranz und Vielfalt".
Rummenigges Ton wurde noch schärfer: "DFB, UEFA und FIFA engagieren sich seit Jahren aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen Rassismus", schrieb der Bayern-Boss, der auch Journalisten direkt angriff: "Ich lese von 'spanischem Aufrüsten' und von 'spanischer Invasion'. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass solche martialischen Begriffe im Sport nichts verloren haben."
"Gegen unsere Spanier wird Stimmung gemacht"
Der frühere Nationalspieler fuhr fort, dass alle ein "weltoffenes, buntes und vielfältiges Deutschland" wollen würden. "Doch in einige Redaktionen scheint diese Erkenntnis noch nicht vorgedrungen zu sein. Dort endet die Vielfalt an den Außenlinien der Fußballplätze. Stattdessen wird die nationale Fahne geschwungen." Rummenigge zufolge werde "Stimmung gemacht gegen unsere spanischen Spieler".
Manch einer scheine Deutschland nach dem WM-Titel schon wieder als Nabel der Fußballwelt zu verstehen, der keine Einflüsse von außen mehr brauche. "Solch einer dumpfen und provinziellen Denkweise muss ein Riegel vorgeschoben werden", fügte der Bayern-Chef an. Der Klub distanziere sich energisch von Rassismus und fordere sowie fördere Respekt. "Jeder Ausländerfeindlichkeit und damit verbundener Polemik zeige ich ganz deutlich die Rote Karte."