Bayerns Ass im Titelendspurt Die wundersame Rückkehr des Franck Ribéry
News folgenZehn Millionen Euro beträgt laut "transfermarkt.de" der aktuelle Transferwert von Franck Ribéry. Seit dem letzten Sommer ist sein Marktwert um satte zwölf Millionen Euro gefallen. Tendenz weiter fallend, dachten zumindest viele vermeintliche Kenner der Szene. Doch der Publikumsliebling des FC Bayern hat sich nach fast einjähriger Verletzungspause überraschend stark zurückgemeldet.
Dabei war der Abgesang auf den Franzosen schon vorgeschrieben. Im April feiert Ribéry immerhin seinen 33. Geburtstag. Kaum vorstellbar, dass der verletzungsanfällige Dribbelkünstler noch einmal an seine alte Leistungen anknüpfen würde.
Zwar ist er noch nicht ganz wieder der Alte - immerhin hat Ribéry nach seiner Rückkehr noch kein Spiel über die volle Distanz absolviert - doch in seinen Kurzeinsätzen setzte er sofort Akzente. Seine Aktionen waren für alle sichtbar - weit mehr als nur ein Andeuten, an das einstige Leistungsvermögen anknüpfen zu können.
Sammer lobt Ribéry
"Franck hat das Spiel für uns entschieden", sagte Matthias Sammer nach dem Spiel beim VfL Wolfsburg. Ribéry war nach seiner Einwechslung in der 56. Minute sofort auf Betriebstemperatur. Er agierte mutig und frech, als wäre er nie weggewesen. An den beiden Treffern beim 2:0-Erfolg durch Kingsley Coman und Robert Lewandowski war er maßgeblich beteiligt.
Auch in der Champions League bei Juventus Turin brachte er in der Endphase noch einmal frischen Wind ins schwächelnde Spiel der Bayern. Und zuvor gegen Darmstadt 98 bereitete er schon einmal einen Treffer von Lewandowski vor.
Rückkehr kommt gerade recht
"Franck wurde nachgesagt, nie mehr eine Rolle zu spielen", hielt Matthias Sammer nicht ohne Genugtuung den Kritikern vor: "Jetzt sieht man, wie wichtig kurzfristig Totgesagte sind, wenn sie zurückkommen."
Mit ihm haben die Münchner in der entscheidenden Phase wieder eine wichtige Option mehr im Spiel nach vorne. Vor allem brennt Ribéry nach fast einem Jahr Pause wie kein anderer auf Einsatzzeiten und sprüht vor Spielfreude. Schließlich stand er in dieser Saison lediglich 137 Pflichtspiel-Minuten auf dem Platz.
Guardiola hat aus einem Fehler gelernt
Auch Pep Guardiola weiß in seinen letzten Monaten beim FC Bayern, dass die Wahrscheinlichkeit Titel zu gewinnen, mit einem fitten Ribéry deutlich steigen dürfte. Im Gegensatz zum viel diskutierten Champions-League-Einsatz im Dezember in Zagreb, führt er nun seinen Star behutsamer zurück auf den Fußballplatz.
Damals hatte der Spanier Ribéry aus der Langzeitverletzung direkt in die Startformation beordert. Die Folge war, dass sich der Flügelflitzer sofort wieder verletzte. Guardiola wurde vorgeworfen, seine Stars zu verheizen. Das soll nicht noch einmal passieren.
Wiedergeburt der Flügelzange
"Man muss bedenken, dass er sehr, sehr lange verletzt war. Das braucht Zeit", mahnte auch Philipp Lahm nach dem Wolfsburg-Spiel zu Geduld. "Er hat letztes Wochenende schon sehr gut gespielt, als er reingekommen ist. Auch diesmal hat er uns sehr weitergeholfen. Das ist enorm wichtig, dass er nach der langen Leidenszeit wieder in den Rhythmus kommt. Für uns und für ihn."
Und so könnte die altbewährte Flügelzange noch einmal eine Renaissance feiern. Da Arjen Robben zuletzt bereits zu Topform zurückgefunden hat und Ribéry auf dem besten Weg dorthin ist. Der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein. Zumal Douglas Costa derzeit etwas überspielt wirkt.
