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Corona-Fälle: Hertha mit "Wut" - Keeper Jarstein aus Klinik


Hertha BSC
Hertha mit "Wut" - Keeper Jarstein aus Klinik

Von dpa
Aktualisiert am 18.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Ist an Covid-19 erkrankt: Rune Jarstein vom Hertha BSC.Vergrößern des BildesIst an Covid-19 erkrankt: Rune Jarstein vom Hertha BSC. (Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa./dpa)
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Berlin (dpa) - Hertha BSC gibt sich in der Isolation kämpferisch, der erste Bundesliga-Kontrahent geht aus Sorge vor einer Zwangspause im Saison-Endspurt in freiwillige Arbeits-Quarantäne.

"Ich spüre eine gewisse Wut, dass uns in diesem Jahr nicht viel gelingen will", berichtete Hertha-Chef Carsten Schmidt über die extrem komplizierte Gesamtsituation beim Berliner Verein, der nach insgesamt fünf Corona-Fällen bis zum 29. April im Abstiegskampf zum Zuschauen verdammt ist. Resignation gebe es beim Tabellen-16. aber keineswegs, machte Schmidt in der Sendung "Doppelpass" von Sport1 deutlich. Im Gegenteil: "Ich bin begeistert von der Widerspenstigkeit und dem Engagement gegen Dinge anzugehen."

Das Not-Trainingsprogramm der Herthaner läuft auf Hochtouren. "Es wird zweimal am Tag trainiert auf Fahrrädern und Laufbändern", berichtete Sportdirektor Arne Friedrich im ZDF-Sportstudio: "Man kann das Schlechte sehen. Wir sehen das Positive. Am Ende können wir durch diese Situation auch noch enger zusammenrücken." Die Liga beobachtet die Lage mit großer Sorge. Denn Fakt ist: Werden in den fünf Wochen bis zum Saisonende am 22. Mai weitere Clubs von Quarantäne betroffen, wären die Auswirkungen riesig groß. Zeitpuffer gibt es nicht, vor der Nationalmannschafts-Abstellzeit zur EM und anderen Sommer-Turnieren müssen noch die Auf- und Abstiegsrelegation gespielt werden.

Während die Deutsche Fußball-Liga (DFL) erst im Verlaufe der Woche über Schutz-Trainingslager für alle Vereine neu debattieren will, greift Herthas Lokalrivale 1. FC Union einer Entscheidung schon voraus. Die Eisernen gehen bereits für die nächsten Spiele am Mittwoch bei Borussia Dortmund und am Samstag gegen Werder Bremen in eine selbst auferlegte Hotelisolation. "Wir machen das, obwohl es nicht vorgeschrieben ist, auch zum Selbstschutz", erklärte Union-Manager Oliver Ruhnert. Auch andere Vereine in Liga 1 und 2 bereiten für die nächsten Wochen ähnliche Lösungen vor.

Indes wies Hertha-Boss Schmidt energisch den Eindruck zurück, sein Club sei durch Sorglosigkeit in die extrem schwierige Corona-Lage geraten. "Wir sind kein Chaos-Club, wie es heißt. Wir wissen, was zu tun ist", sagte der Geschäftsführer der Berliner am Sonntag. "Wir haben das DFL-Konzept übererfüllt, wenn wir nicht in einen kompletten Lockdown gehen, ist das Leben mit Risiken behaftet", sagte Schmidt.

Auch Friedrich wehrte sich gegen den Verdacht der Fahrlässigkeit bei den Corona-Schutzmaßnahmen. "Die Spieler sind sensibilisiert und ganz klar aufgeklärt worden, auch zu Hause auf alles zu achten. Das tun sie", betonte der Ex-Nationalspieler. Aber: "Man kann nicht alle Fälle vermeiden. Die Spieler haben Familien, haben Kinder."

Eine positive Meldung konnten die Hertha-Verantwortlichen am Wochenende verbreiten. Torwart Rune Jarstein, der sich schon zu Monatsbeginn mit dem Coronavirus infiziert hatte, konnte nach schwererem Verlauf der Erkrankung am Samstag das Krankenhaus verlassen. "Der Dank geht an alle Ärzte, die sich um ihn gekümmert haben", sagte Schmidt. Der Corona-Ausbruch bei der Hertha hatte den Norweger am schwersten getroffen. "Auch ihm geht es mittlerweile wieder besser. Er ist auf dem Weg der Besserung", sagte Friedrich.

Bei den anderen mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten - Trainer Pal Dardai, Co-Trainer Admir Hamzagic und Stürmer Dodi Lukebakio - seien schwächere Verläufe zu beobachten gewesen. "Also allen Beteiligten geht es den Umständen entsprechend gut. Und das ist die Hauptsache", sagte der Sportdirektor. Über den Gesundheitszustand von Marvin Plattenhardt gab es noch keine Aussagen.

Nach den jüngsten vier Corona-Fällen musste der gesamte Hertha-Tross für 14 Tage in häusliche Isolation. Die Spiele gegen Mainz, Freiburg und Schalke wurden abgesagt und sind noch nicht neu terminiert. Im verschärften Abstiegskampf sieht der frühere TV-Manager Schmidt die Mannschaft in der athletischen Arbeit in der Quarantäne und auch mental besonders gefordert. Es gehe jetzt darum, "Ängste zu nehmen vor einer möglichen Vorabstiegssituation". Täglich gibt es Gruppen- und Einzelchats, die auch Chefcoach Dardai wieder führt.

Nach der Quarantäne erwartet Hertha ein Hammerprogramm mit sechs Spielen in drei Wochen. Über den Ersatz-Spielplan gebe es "noch keine Entscheidungen", informierte Friedrich. "Jetzt sind sie komplett im Abstiegsstrudel", sagte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bei Sky und verwies darauf, dass sich das Team in der Saison noch immer "nicht gefunden" habe: "Es sieht für Hertha nicht unbedingt gut aus."

Spieler und Verantwortliche setzen auf den Jetzt-erst-recht-Effekt. "Unsere sportliche Situation wird nochmal härter. Aber seid euch sicher: Wir werden als Mannschaft alles geben, um die Saison zu retten - für die Hertha, für euch", schrieb Ex-Weltmeister Sami Khedira bei Twitter an die Hertha-Fans. Und Sportdirektor Friedrich betonte: "Klar ist es eine super schwere Situation. Aber man muss auch klar sagen: Tabellarisch haben wir uns selber in diese Lage gebracht, da müssen wir uns selber rausziehen."

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