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Deutsche Nationalmannschaft: Hansi Flick hätte auf vier Stars verzichten sollen


Bundestrainer vor Debüt
Auf vier große Namen hätte Flick verzichten sollen

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

29.08.2021Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Hansi Flick: Der neue Bundestrainer hat seinen DFB-Kader für die kommenden Partien vorgestellt.Vergrößern des Bildes
Hansi Flick: Der neue Bundestrainer hat seinen DFB-Kader für die kommenden Partien vorgestellt. (Quelle: t-online/imago-images-bilder)

Neue Taktik, neue Rollen, neue Spieler: Jetzt legt Bundestrainer Hansi Flick richtig los. Die Mannschaft für sein Debüt am Donnerstag hat er bereits zusammengetrommelt. Aber

Vor seinem Debüt als Bundestrainer tauschte sich Hansi Flick noch mit Vorgänger Joachim Löw aus, doch ab sofort muss er es selbst richten. Er sei "heiß drauf", betont Flick – und das zeigt er auch. Flick trommelte die Nationalspieler ungewohnt früh schon am gestrigen Sonntag im Stuttgarter Waldhotel zusammen, wo er und seine Assistenten bereits seit Samstag residieren. "Wir haben einen schönen Teamabend gehabt und uns eingestimmt auf das, was kommt", so Flick bei Bild-TV.

Neue Taktik, neue Ansagen – und für die drei anstehenden Spiele gegen die Außenseiter Liechtenstein am Donnerstag (2. September), Armenien (5. September) und Island (8. September) hat Flick auch neue Spieler nominiert. Marco Reus ist zurück in der Nationalmannschaft – und drei Überraschungen sind zum ersten Mal dabei. Mit David Raum (TSG Hoffenheim), Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) und Karim Adeyemi (Red Bull Salzburg) berief Flick gleich drei Neulinge.

Insgesamt stehen – auch bedingt durch Absagen einiger etablierter Profis – fünf U21-Europameister im 26-köpfigen A-Kader. "Das ist eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern", sagte Flick dem SID. Der 56-Jährige gab zu, für sein Projekt "Neustart" bewusst ein paar Reizpunkte gesetzt zu haben. Trotzdem bleibt die Frage:

Hat Hansi Flick auch wirklich die richtigen Spieler für seinen Start ausgewählt?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, denn der neue Bundestrainer macht es anders

Hansi Flick hat nicht nur die richtigen Profis nominiert, sondern auch die perfekten Worte gefunden, um seine Auswahl zu begründen: "Wir wollten Spieler sehen, die es verdient hatten, dabei zu sein." Ein Satz, der bei deutschen Fußballern und den Fans gut angekommen sein dürfte. Denn zu oft hatte man in den vergangenen Jahren das Gefühl, dass diese Leitlinie nicht immer an erster Stelle stand.

Der neue Bundestrainer macht es nun anders. Er setzt auf eine spannende Mischung aus erfahrenen und frischen Spielern, die allesamt über herausragende fußballerische Qualität verfügen. BVB-Kapitän Marco Reus ist in Topform und deshalb zurecht wieder dabei. David Raum, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi sind Talente, die mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Dazu hält der Ex-Bayern-Trainer an seinem Rekordmeister-Block um Manuel Neuer, Niklas Süle, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Thomas Müller, Jamal Musiala und Leroy Sané fest.

Heißt konkret: Flick experimentiert, ohne dabei zu sehr ins Risiko zu gehen – was richtig ist, weil die kommenden Partien zu wichtig sind.

Die Nominierungen beweisen, dass es durchaus möglich ist, an guten, verdienten Spielern festzuhalten und trotzdem einen klaren Blick mit talentierten Jungstars in die Zukunft zu werfen. Und das ist genau das, was Jogi Löw in den vergangenen Jahren nicht gelungen ist.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Flick ist nicht konsequent

Bei der Nationalelf soll es endlich wieder nach Leistung gehen. Dafür will Hansi Flick stehen. Das kündigte er zum Dienstantritt an.

Aber Moment mal.

Warum steht dann Leroy Sané im Kader für das Debüt gegen Liechtenstein, der seit Monaten neben der Spur ist? Was macht Timo Werner im Nationalteam, der im gesamten Jahr 2021 nur fünf Pflichtspieltreffer erzielte, zuletzt Anfang Juni beim 7:1 gegen Lettland getroffen hat und bei Chelsea permanent auf der Bank sitzt? Welche Berechtigung gibt es für eine Nominierung von Thilo Kehrer, der bei Paris in den wichtigen Spielen regelmäßig draußen sitzt und aktuell nur Platzhalter für Sergio Ramos ist? Und warum kommt der mittlerweile 32-jährige Marco Reus zurück, mit dem Flick aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit leider ohnehin nicht planen kann? Vier große Namen, auf die Flick zumindest für den Moment und sein Debüt hätte verzichten sollen.

Der neue Bundestrainer will das Signal senden, dass die Tür zur Nationalmannschaft offen ist. Deshalb nominierte er Karim Adeyemi, Nico Schlotterbeck und David Raum. Für die kommt der DFB allerdings teilweise zu früh. Sie lassen Flicks Entscheidungen ein Stück weit willkürlich aussehen. Das Signal hätte Flick auch senden können, indem er einfach konsequent nach Leistung und Form nominiert – und stattdessen beispielsweise auf den wiedererstarkten Mario Götze setzt oder auf Max Kruse in Topform.

Wer hat recht?

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