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Nations League: Einige Stars werden im DFB-Team aktuell nicht gebraucht


Mammutaufgabe in der Nations League
Sie werden nicht mehr gebraucht


Aktualisiert am 19.03.2024Lesedauer: 5 Min.
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Lina Magull (Mitte): Die Nationalspielerin steht für die kommenden Länderspiele nur auf Abruf bereit.Vergrößern des Bildes
Lina Magull (Mitte): Die Nationalspielerin steht für die kommenden Länderspiele nur auf Abruf bereit. (Quelle: IMAGO/Patricia Pérez Ferraro / SPP)

Mit seinem Aufgebot für die wichtigen Finalspiele in der Nations League hat Bundestrainer Horst Hrubesch überrascht. Denn: Er verzichtet auf einige bekannte Spielerinnen.

Für die deutsche Frauennationalmannschaft geht es in dieser Woche um alles: sowohl um den Sieg in der Nations League als auch das Olympia-Ticket. Nur wenn Deutschland diese Hürde nimmt, ist das DFB-Team im Sommer in Paris dabei.

Der einfachste Weg wäre es, direkt am Freitag im Duell mit den bereits als Gastgeber qualifizierten Französinnen (ab 21 Uhr im Liveticker bei t-online) zu gewinnen. Zwei Tickets für Olympia sind zu vergeben, Deutschland hätte als Finalist eins davon sicher. Sollte die Hürde Frankreich für Bundestrainer Horst Hrubesch und sein Team zu groß sein, wäre noch die Qualifikation mit einem Sieg im Spiel um Platz drei gegen den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen Spanien und den Niederlanden möglich.

"Unser Ziel ist klar: Wir wollen beide Spiele gewinnen. Es wird darauf ankommen, körperlich dagegenzuhalten und selbstbestimmt, mit Überzeugung Fußball zu spielen. Solche Spiele werden über den Willen entschieden", sagte Hrubesch zuletzt – und deutete sogleich damit an, was er von seinen Spielerinnen erwartet: Jede Einzelne muss alles geben.

Um das Hauptziel Olympia-Qualifikation zu erreichen, hält Hrubesch in seinem Kader einige Überraschungen bereit (mehr dazu lesen Sie hier). Neben altbekannten Spielerinnen wie Torhüterin Merle Frohms oder Kapitänin Alexandra Popp setzt der Trainer nämlich auch auf neue Gesichter: Stürmerin Vivien Endemann vom VfL Wolfsburg steht vor ihrem Debüt im DFB-Trikot, die Frankfurterin Pia-Sophie Wolter kehrt nach längerer Zeit in den Kader zurück – erfahrenere Spielerinnen mussten dafür weichen.

Früherer Bayern-Star und Wolfsburgerin fehlen

Nicht mit dabei sind die Vizeeuropameisterinnen Lina Magull, Lena Lattwein, Nicole Anyomi und Felicitas Rauch sowie die Spielerinnen Chantal Hagel, Paulina Krumbiegel und Janina Minge. Eine eventuell riskante Entscheidung von Trainer Hrubesch. t-online hat sich die Situation der Spielerinnen einmal genau angeschaut.

Lina Magull: Die Mittelfeldakteurin wechselte gerade erst vom FC Bayern zu Inter Mailand. Mit diesem Wechsel will sie einen weiteren Sprung in ihrer Karriere machen. Zuletzt hatte es in Magulls Karriere nämlich gehakt. Bei Bundestrainer Hrubesch spielte sie keine Rolle mehr und auch in München setzte der dortige Coach Alexander Straus nur noch selten auf die 29-Jährige.

Auf die Nichtnominierung reagierte Magull trotzdem enttäuscht, wie sie kürzlich im Interview mit dem "Kicker" verriet: "Ich hatte gehofft, aufgrund meiner Leistungen für die Nationalmannschaft jetzt schon wieder berücksichtigt zu werden. Deshalb bin ich schon etwas enttäuscht." Sie hoffe, dass sie "zeitnah wieder fester Bestandteil der Mannschaft sein werde. Ich fühle mich auch jetzt immer noch als ein Teil des Teams", so die 75-malige Nationalspielerin.

Hrubesch begründete den Verzicht bei der Bekanntgabe des Kaders damit, dass Magull eine Spielerin sei, die "man von Anfang an bringen muss." Aufgrund der zuletzt geringen Spielpraxis habe er von einer Nominierung abgesehen. Sollte Deutschland das Olympia-Ticket bekommen, bleiben Magull noch vier Monate, um sich zurück in die deutsche Elf zu spielen. Im Interview sagte sie zumindest: "Ich würde sehr gerne noch mal bei Olympia spielen."

Ihre größten Erfolge mit dem DFB-Team feierte Magull mit der Vizeeuropameisterschaft in England 2022 und dem Titelgewinn bei den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien.

Lena Lattwein: Auch Mittelfeld-Ass Lattwein wurde von Hrubesch ausgebootet. In Wolfsburg gehört sie zwar zur festen Elf, für die Nationalmannschaft reicht ihre Qualität momentan aber offenbar nicht. "Für mich spielt sie eigentlich nicht das, was sie spielen kann", nahm Hrubesch sie bei einer Medienrunde des DFB in der vergangenen Woche in die Pflicht. Er habe von ihr "viel, viel mehr erwartet. Bei dem Mittelfeldangebot, was ich habe, musste ich mich entscheiden und habe mich gegen Lena entschieden."

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Lattwein steht daher ebenfalls zunächst nur auf Abruf bereit. Für Deutschland bestritt sie bisher 36 Partien. In den vergangenen Länderspielen wurde sie immer wieder eingewechselt, für die Startelf reichte es nur selten.

Nicole Anyomi: Die Frankfurterin hatte in den vergangenen Jahren immer eine Joker-Rolle im Kader der deutschen Nationalmannschaft. In 23 Spielen schoss Anyomi zwei Tore, wurde von Hrubesch und Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Angriff eingesetzt und in der Defensive getestet, konnte sich aber nie als feste Stammkraft etablieren. Bei der Eintracht hingegen gehört sie zur festen Elf und steuerte in der laufenden Saison bereits fünf Tore bei.

Paulina Krumbiegel: Im Dezember 2023 gegen Wales stand die Hoffenheimerin noch in der Startelf, doch gegen Giulia Gwinn auf der rechten Außenverteidigerposition konnte sich Krumbiegel nicht durchsetzen. Dennoch zählte sie wie Anyomi und Lattwein zuletzt immer wieder zu den Jokern und kam zum Einsatz. Hrubesch scheint nun jedoch auf neue Gesichter und frischen Wind setzen zu wollen und behält sich vor, die 23-Jährige nur auf Abruf einzusetzen.

Chantal Hagel: Die Teamkollegin von Lattwein wechselte erst im vergangenen Sommer von der TSG Hoffenheim nach Wolfsburg. Beim VfL zählt sie zu den Stammkräften im zentralen Mittelfeld, doch die Konkurrenz um Lena Oberdorf, Sydney Lohmann, Linda Dallmann und Sara Däbritz im DFB-Team scheint zu groß. Bei der WM 2023 in Australien und Neuseeland profitierte sie von einer Verletzung Felicitas Rauchs und startete in der Gruppenphase gegen Kolumbien (1:2) und Südkorea (1:1) von Beginn an als linke Außenverteidigerin. Nach dem misslungenen Turnier kam sie nicht zu einem weiteren Einsatz.

Felicitas Rauch: Die Linksverteidigerin wurde zuletzt im Rahmen der Nations League am 3. und 4. Spieltag in der DFB-Elf berücksichtigt, ehe Hrubesch auf Sarai Linder von der TSG Hoffenheim setzte und Rauch auf der Bank Platz nehmen musste. Die Nationalspielerin wechselte im Winter nach viereinhalb Jahren in Wolfsburg zu North Carolina Courage in die USA. Rauch hatte sich den Tapetenwechsel in die höchste US-amerikanische Profiliga selbst gewünscht. Seither fehlt ihr die Spielpraxis, da die Liga erst im März startet. Für Deutschland absolvierte sie bisher 36 Partien, in denen sie insgesamt vier Tore erzielte.

Janina Minge: Die Noch-Freiburgerin wurde im November 2022 erstmals von der früheren Trainerin Voss-Tecklenburg in den deutschen Kader berufen, musste auf ihr Debüt aber drei weitere Monate warten. Ihr erstes und bislang einziges Tor für Deutschland erzielte sie im Juni des vergangenen Jahres beim 2:0-Erfolg im WM-Vorbereitungsspiel gegen Vietnam. Bei der folgenden Weltmeisterschaft reiste sie zwar als Ersatzspielerin mit dem Team mit, blieb am Ende aber ohne Einsatz.

Verwendete Quellen
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