Sechs kuriose Strafstöße Messis Elfmeter-Trick erinnert an Cruyff & Co.

Der kuriose Elfmeter-Trick von Lionel Messi und Luis Suarez hat die spanischen Medien gespalten. Während die Tageszeitung "AS" vom "Elfmeter des Jahrhunderts" schrieb, beklagten andere Blätter mangelnden Respekt des Star-Duos vom FC Barcelona für den Gegner.
Messi hatte beim 6:1 (1:1) des FC Barcelona über Celta Vigo den dritten Treffer kurios aufgelegt: Der Argentinier spielte den Elfmeter als Pass auf Suarez, der nur noch einschieben musste.
1982: Cruyffs Doppelpass beim Elfmeter
Das Tor weckte Erinnerungen an einen legendären Elfmeter-Trick von Barca-Legende Johan Cruyff und Jesper Olsen. Das Duo hatte 1982 im Ajax-Trikot gegen Helmond Sport bei einem Strafstoß sogar einen Doppelpass gespielt. "Wir alle können uns noch gut an Cruyffs Tor erinnern", sagte Barcas Trainer Luis Enrique und verteidigte Messi und Suarez: "Einige werden es mögen, andere nicht. Wir versuchen, den Zuschauern spektakulären Fußball zu bieten.
1976: Panenka mit der "Mutter aller Zauber-Elfmeter"
Im EM-Finale von Belgrad hatten die Tschechen Matchball, führten im Elfmeterschießen 4:3, ein Treffer von Antonin Panenka würde den ersten großen Titel für den zweimaligen Vize-Weltmeister bringen. Anstatt den Ball aber mit Wucht gen Netz zu jagen, guckte Panenka den deutschen Keeper Sepp Maier aus und schaufelte die Kugel über den verdutzten Weltmeister ins Tor. Bis heute ist der "Panenka-Heber" eine beliebte Variante in der Grauzone zwischen Genialität und Arroganz.
2006: Zidane zaubert im WM-Finale
Noch ein Genie, noch ein großes Vorbild - doch diesmal sogar noch besser als das Original: Im Endspiel von Berlin packt der große Zizou in der siebten Minute den Panenka aus, setzt den Ball an die Unterlatte, von da aus landet er einen halben Meter hinter der Linie. Trotz der Führung verliert Frankreich an jenem Juli-Tag alles - das Finale ebenso wie den späteren Rotsünder Zidane, der Marco Materazzi mit einem Kopfstoß niederstreckt. Es war das letzte Spiel in der aktiven Karriere des heutigen Real-Trainers.
2010: Calvente täuscht sie alle
Ezequiel Calvente galt einst als Wunderknabe des spanischen Fußballs. Im U19-EM-Vorrundenspiel gegen Italien (3:0) gab er einen vermeintlichen Appetizer für eine große Karriere: Calvente lief zum Elfer an, holte mit dem rechten Bein weit aus - und verwandelte mit dem linken Standbein. Die Showeinlage brachte indes schlechtes Karma: Spanien verlor das Finale gegen Frankreich, Calvente wurde zum Vagabunden. In der Saison 2012/13 kam er auf 25 Bundesliga-Minuten für den SC Freiburg, mittlerweile kickt er bei Ungarns Schlusslicht Békéscsaba.
2011: Awana trifft per Hacke
Ebenfalls eine kuriose, wenn auch gänzlich andere Variante wählte Mittelfeldprofi Theyab Awana im Jahr 2011. Der Nationalspieler der Vereinigten Arabischen Emirate erzielte im Länderspiel gegen den Libanon (6:2) ein Elfmetertor - und zwar per Hacke. Den Ruhm konnte er indes nur kurz genießen: Zwei Monate später starb Awana bei einem Autounfall.
2012: Pirlo beweist Nerven gegen England
Italiens Regisseur Andrea Pirlo sorgte bei der EM 2012 in Polen/Ukraine für einen spektakulären Geniestreich. Der frühere Nationalspieler wählte im Viertelfinale (!) gegen England die wohl riskanteste Variante, einen Strafstoß zu schießen. Er lupfte den Ball in feinster Panenka-Manier über den chancenlosen Keeper Joe Hart.