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Premier League: Thomas Tuchel, Chelsea und die DFB-Stars – passt das?


Ex-PSG-Trainer in London
Tuchel, Chelsea und die DFB-Stars – passt das?

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

26.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Thomas Tuchel: Der ehemalige PSG-Trainer übernimmt wohl beim FC Chelsea.Vergrößern des Bildes
Thomas Tuchel: Der ehemalige PSG-Trainer übernimmt wohl beim FC Chelsea. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Thomas Tuchel ist neuer Trainer des FC Chelsea. Der ehemalige PSG-Coach folgt in London auf den glücklosen Frank Lampard und übernimmt eine hochtalentierte Mannschaft. Doch ist er der Richtige?

Das Aus bei Paris Saint-Germain kurz vor Weihnachten ging nicht spurlos an Thomas Tuchel vorbei. Noch in der Nacht vor Heiligabend entschieden sich die Verantwortlichen dafür den Coach zu entlassen – und sorgten damit für ein abruptes Ende einer nie spannungsfreien, aber doch erfolgreichen Zusammenarbeit.

Doch Paris ist Geschichte – die Zukunft heißt aller Voraussicht nach London. Bereits vor seinem Engagement bei PSG ab Sommer 2018 war Tuchel mit dem FC Arsenal in Verbindung gebracht worden. Nun folgte also endgültig der Schritt an die Themse – aber zum Rivalen der "Gunners". Bei den "Blues" trifft "TT" auf ein hochtalentiertes Ensemble. Doch passt er auch zu Chelsea?

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Der Erfolg gibt Tuchel recht

Dass Tuchel einen Weltklub trainieren kann, stellte der 47-Jährige in Paris unter Beweis. Ihm wurde nicht nur ein gutes Verhältnis zu Star-Spielern wie Neymar oder Kylian Mbappé nachgesagt. Auch seine Beziehung zu Scheich und Klub-Inhaber Nasser Al-Khelaifi war von Respekt geprägt. Das Verhältnis zu PSG-Sportdirektor Leonardo sowie dessen Vorgänger Henrique war zerrüttet, weswegen es für Tuchel in Paris keine Zukunft gab.

In London ist Tuchel mit mehr Kompetenzen ausgestattet, ist sowohl Trainer als auch Manager, wie es in England üblich ist. Das Verhältnis zu Sportdirektorin Marina Granovskaia, die sich mit Ex-Trainer Lampard rieb, ist noch unbelastet.

Tuchel ist es gewohnt, unter der Ägide mächtiger Männer zu arbeiten. Wie in Paris steht mit Geldgeber und Eigner Roman Abramowitsch eine Person mit Anspruch an der Spitze des Vereins. Tuchel wird bei den "Blues" am Erfolg gemessen werden. Dass er erfolgreich arbeiten und Trophäen holen kann, hat er sowohl in Dortmund (Pokalsieger 2017) als auch Paris (Meister 2019 sowie Doublesieger 2020) unter Beweis gestellt.

Dazu kommt: Mit PSG erreichte er im vergangenen Jahr das Finale der Champions League – und verfehlte damit nur knapp das große Ziel, für dessen Verwirklichung die Pariser Klubführung ihn ursprünglich an die Seine holte.

Ein weiterer Vorteil: Tuchel trifft beim FC Chelsea mit Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger auf drei deutsche Nationalspieler, mit denen er sich in seiner Muttersprache verständigen kann. Für Sprachtalent Tuchel sicher kein großer, aber ein kleiner Vorteil beim "FC Deutschland", wie der Sport-Informations-Dienst (SID) Chelsea taufte. Insbesondere das DFB-Trio hatte zuletzt unter Frank Lampard einen schwierigen Stand – und könnte unter Tuchel aufblühen.

Kaltstart am Mittwochabend

Dass Tuchel ein Top-Trainer ist, ist unbestritten. Und auch der Umgang mit (Alt)-Stars wie Olivier Giroud, N'Golo Kanté oder Thiago Silva, den Tuchel bereits aus Paris kennt, dürfte zu händeln sein.

Vielmehr könnte der auf die bevorzugte Spielweise Frank Lampards ausgerichtete Kader zur Herausforderung für Tuchel werden. Lampard selbst gelang es nicht, die teuren Neuzugänge Kai Havertz (80 Millionen) und Hakim Ziyech (40 Millionen) gewinnbringend in die Mannschaft zu integrieren. Und auch Nationalstürmer Timo Werner (53 Millionen) steckt aktuell in einem Formtief. Wenn Tuchel es gelingt, diese Spieler gut einzubinden, könnte es für ihn eine erfolgreiche Zeit werden.

Sein Spielstil unterscheidet sich etwas vom temporeichen Offensivfußball Lampards. Zwar setzen beide auf eigenen Ballbesitz, doch Tuchels Schwerpunkte liegt in einem gut strukturierten Positionsspiel. Ein Stil, an den sich sein neues Team zunächst noch gewöhnen muss.

Zurück zu den Wurzeln?

Zugleich steht Tuchel von Beginn an unter Druck und muss Ergebnisse liefern. In der Liga rutschten die "Blues" auf Platz neun ab, die Qualifikation für das internationale Geschäft ist in Gefahr. Viel Zeit, die Mannschaft auf sein System einzustellen, bleibt also nicht. Schon am Mittwochabend empfangen die "Blues" in der Premier League die Wolverhampton Wanderers (19 Uhr, im Liveticker bei t-online).

Die Kurzfristigkeit des Engagements könnte für Tuchel zum Problem werden. Sowohl in Dortmund als auch in Paris startete er lange vor Saisonbeginn, konnte eine komplette Vorbereitung absolvieren. In London wird er nun ins kalte Wasser geschmissen.

Der "FC Deutschland" könnte zur Erfolgsgeschichte werden

Vielleicht wird sich Tuchel dann an sein Bundesligadebüt erinnern (müssen). Im August 2008 übernahm er als damaliger U19-Trainer lediglich vier Tage vor Bundesligabeginn den Cheftrainer-Posten.

Der Start glückte. Tuchels Mainzer überzeugten aus der Underdog-Rolle heraus. Die 05er adaptierten das Spielsystem der gegnerischen Teams, Neuling Tuchel galt als einer der ersten und besten Trainer der jungen Generation mit einem "Matchplan". Es folgte eine beachtliche Karriere, die ihn nun in die aktuell wohl beste Liga der Welt führte.

Verwendete Quellen
  • Tobias Escher: "Die Zeit der Strategen" (Sachbuch)
  • Profil Thomas Tuchel auf transfermarkt.de
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