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Nach Aus von Hansi Flick: Wie geht es jetzt beim DFB weiter?


DFB-Fragen vor Frankreich-Spiel
Was passiert, wenn unter Völler alles besser wird?

Von Julian Buhl

Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 4 Min.
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Rudi Völler: Der DFB-Direktor fordert eine Reaktion von der Nationalmannschaft.Vergrößern des Bildes
Rudi Völler: Der DFB-Direktor fordert eine Reaktion von der Nationalmannschaft. (Quelle: IMAGO/Jürgen Kessler)

Nach der Entlassung von Bundestrainer Hansi Flick ist die Situation rund um die Nationalelf nun zerfahren, viele Dinge sind ungeklärt. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen.

Die Zeit drängt, neun Monate vor der Heim-Europameisterschaft. 19 Jahre nach seinem Rücktritt wachte zunächst mal Rudi Völler am Montagmorgen wieder als Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf. Als solcher wird er das DFB-Team am heutigen Dienstag (21.00 Uhr/ARD) beim Länderspiel-Kracher in Dortmund gegen Vizeweltmeister Frankreich betreuen.

Wie im Jahr 2000 springt der 63-Jährige in höchster DFB-Not ein – dieses Mal, weil es mit Hansi Flick als Bundestrainer nach dem 1:4 gegen Japan nicht mehr weitergehen konnte. Nur vier Siege in den vergangenen 17 Spielen und vor allem der desolate Auftritt der Mannschaft gegen Japan, ließen dem DFB keine andere Wahl, als Flick zu entlassen. Nach diesem DFB-Beben ist die Situation rund um die Nationalelf nun ziemlich zerfahren, viele Dinge sind ungeklärt. t-online beantwortet die wichtigsten Fragen, die sich jetzt jeder Fußballfan stellt.

Wer sitzt gegen Frankreich auf der Bank? Völler übernimmt die Aufgabe gemeinsam mit seinem Sportdirektor-Kollegen und U20-Trainer Hannes Wolf (42) sowie dessen Assistenzcoach Sandro Wagner (35).

Einen Namen machte sich Ex-Nationalspieler Wagner, der als Trainer zuletzt die SpVgg Unterhaching zur Regionalliga-Meisterschaft und zum Aufstieg in die 3. Liga führte, vor allem als TV-Experte. Auch bei der WM in Katar kam dann wieder der polarisierende Sprücheklopfer zum Vorschein, der schon während seiner aktiven Zeit als Torjäger in der Bundesliga für den ein oder anderen Aufreger gut war.

Mit seiner "Bademantel"-Entgleisung sorgte Wagner für viel Kopfschütteln. Trotzdem sicherte sich das ZDF Wagner zuletzt exklusiv als Experten, der DFB holte ihn als Co-Trainer zur U20.

Was passiert, wenn Rudi Völler das Spiel gegen Frankreich gewinnt? Ja, was, wenn unter Völler gegen Frankreich tatsächlich plötzlich alles besser funktioniert? Es ist nicht auszuschließen, dass die Entscheider im DFB dann sagen: Das hat doch was! Vor 23 Jahren wollte Völler auch nur Übergangslösung sein und blieb dann vier Jahre. Dennoch: Völler wäre mehr Verlegenheits- als Wunschlösung. Eigentlich soll nach einem Spiel dieses Mal wirklich wieder Schluss sein für ihn.

Wer ist der Wunschkandidat des DFB? Laut "Kicker" war Jürgen Klopp "absoluter Wunschkandidat der Führungsriege". Der Teammanager des FC Liverpool (56) hat allerdings bereits mehrfach signalisiert, seinen Vertrag bei den Reds bis 2026 erfüllen zu wollen. Daran dürfte sich auch jetzt wenig ändern.

Aktuell heißester Kandidat ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge der noch freie Julian Nagelsmann, der im Frühjahr als Bayern-Trainer gehen musste. Allerdings könnte auch der 36-Jährige, der im Falle einer Anstellung der jüngste Bundestrainer der Geschichte wäre, eine Ablöse in zweistelliger Millionenhöhe kosten. Nagelsmann steht bei seinem Ex-Klub FC Bayern noch unter Vertrag, die Münchner könnten dem DFB aber möglicherweise entgegenkommen.

Weitere mögliche Kandidaten sind der frühere Frankfurter Oliver Glasner (49), der einstige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer (56), Stefan Kuntz (60/Türkei), Roger Schmidt (56/Benfica Lissabon) oder der ehemalige Bayern-Coach Louis van Gaal (72).

Welche Veränderungen sind gegen Frankreich möglich? Allzu viel Spielraum hat Völler nicht. Bayerns Leon Goretzka oder Leipzigs Timo Werner wurden zum Beispiel gar nicht erst von Flick nominiert und stehen somit auch nicht im Kader zur Verfügung. Ein paar Umstellungen sind trotzdem möglich und sogar ziemlich wahrscheinlich. Denkbar wäre, dass Joshua Kimmich für das Spiel gegen Frankreich wieder auf seine angestammte Position in der Zentrale rückt. Vor allem muss Völler aber der wackligen Abwehr dringend mehr Stabilität verleihen.

Denn mit den Franzosen kommt, angeführt von Kylian Mbappé, die geballte Offensivpower auf das DFB-Team zu. Die beiden Außenverteidiger Benjamin Henrichs und Robin Gosens wären Kandidaten für die Viererkette. Ob Niklas Süle Teil davon sein wird, ist nicht nur aus sportlichen Gründen fraglich. Denn der Nationalspieler weilt derzeit bei seiner Ehefrau Melissa im Krankenhaus, die das zweite gemeinsame Kind erwartet. Thomas Müller könnte der Offensive möglicherweise mehr Struktur verleihen.

Wie lange ist noch Zeit bis zur EM? Viel Zeit bis zum Heimturnier bleibt nicht mehr. Denn schon in knapp neun Monaten steht am 14. Juni in München das Eröffnungsspiel des Turniers für das DFB-Team an.

Wie sieht der Fahrplan bis zur Heim-EM aus? Im Oktober begibt sich die Nationalelf auf USA-Reise, in deren Rahmen sie in East Hartford/Connecticut auf die Auswahl der Vereinigten Staaten (14.10.) sowie in Philadelphia auf Mexiko (18.10.) treffen wird. Am 21. November tritt das DFB-Team dann in Wien gegen Österreich an. Im November soll die Nationalmannschaft zudem laut "Sport1" noch in Berlin auf das von Stefan Kuntz trainierte türkische Team treffen. Offiziell bestätigt wurde dieser Termin allerdings noch nicht. Bis zum EM-Start wurden bislang keine weiteren Testspiele vereinbart.

Wie stehen die Chancen der Nationalelf bei der Heim-EM? Nachdem sich die DFB-Elf zuletzt zweimal in Folge bei der Weltmeisterschaft schon in der Vorrunde verabschiedet hatte und auch bei der EM 2021 nicht über das Achtelfinale hinausgekommen war, gilt es offenbar, die Ansprüche deutlich herunterzuschrauben. Bei den Topfavoriten auf den Titel sind definitiv andere Nationen zu nennen – allen voran England oder Frankreich. Auf ein mögliches deutsches Sommermärchen deutet dagegen momentan wenig bis gar nichts hin.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID
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