ESC 2023: Von Ikke Hüftgold bis Frida Gold – Stars kämpfen um die Teilnahme

Die Bewerber für Deutschlands ESC-Beitrag wurden veröffentlicht. Zwei der bekanntesten Acts müssen nun kurioserweise auf TikTok hoffen.

Von den Bewerbern für Deutschlands ESC-Beitrag 2023 dürften die meisten Zuschauer bisher wohl nur Frida Gold, Leslie Clio oder Ikke Hüftgold kennen. Mindestens einer dieser Acts darf wegen der neuen Wettbewerbsregeln aber gar nicht erst zum Vorentscheid in Köln antreten. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) veröffentlichte am Freitag die Liste für die Show "Eurovision Song Contest 2023 – Unser Lied für Liverpool" am 3. März.

Acht Plätze für die TV-Show sind schon fest gesetzt, ein letzter Startplatz allerdings bleibt frei. Er wird über das soziale Netzwerk TikTok vergeben.

"Layla"-Produzent Ikke Hüftgold muss auf seine Fans hoffen

Die Singer-Songwriterin Leslie Clio war 2022 bei der Fernsehshow "The Masked Singer" im Kostüm der Zahnfee zu Gast. Sie gehört wie Ikke Hüftgold – Produzent des letztjährigen Skandallieds "Layla" – zu sechs Künstlerinnen und Künstlern, über die TikTok-Nutzer erst noch abstimmen dürfen. Nur einer dieser Acts wird in der ARD-Fernsehshow um den Auftritt in Liverpool kämpfen können.

So bewirbt sich bei TikTok auch eine gewisse Betül. Bisher wohl eher CDU-Experten als Musikkennern ein Begriff, denn von 2018 bis 2022 arbeitete sie in der Berliner CDU-Zentrale als Assistentin. Unter anderem auch für den jetzigen Parteichef Friedrich Merz. Inzwischen ist die Neuköllnerin Betül Akmar, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, die persönliche Assistentin von CDU-Wirtschaftsflügelchefin Gitta Connemann.

CDU-Assistentin muss sich bei TikTok beweisen

Ihre weitere TikTok-Konkurrenz: From Fall to Spring, Jona, Mitchy Katawazi mit André Katawazi und Nashup. Am 4. Februar steht fest, wer den letzten Startplatz für den Vorentscheid ergattert.

Die acht Acts, die auf jeden Fall am 3. März antreten, hat ein Team aus Fachleuten ausgewählt. Sicher im Vorentscheid ist das Duo Frida Gold aus dem Raum Bochum. Der NDR: "Ihr Beitrag 'Alle Frauen in mir sind müde' ist eine Ballade, die das Frausein und damit verbundene gesellschaftliche Missstände reflektiert."

Diese Künstler sind noch beim ESC-Vorentscheid dabei

• Will Church ist ein Sänger aus Berlin, erläutert der Sender. "Mit der Power-Ballade 'Hold On' sendet er ein Zeichen an alle, die unter dem gesellschaftlichen Erfolgsdruck einzubrechen drohen."
• Die Düsseldorferin Patty Gurdy spielt das Folk-Instrument Drehleier. "Mit ihrem Song 'Melodies of Hope' über Zuversicht und Zusammenhalt in schweren Zeiten möchte sie jetzt beim ESC das Publikum berühren."
• In Vietnam ist Trong bereits ein Popstar. Aufgewachsen ist er im bayerischen Bad Kissingen. "Sein Nu Disco-Song 'Dare to Be Different' handelt vom Selbstbewusstsein, zu sich selbst zu stehen."
• Lord of the Lost ist eine 2009 gegründete, fünfköpfige Metal-Band aus Hamburg St. Pauli. "Nach dem Erfolg ihres 2021 veröffentlichten Albums 'Judas', treten Lord of the Lost mit dem Titelsong ihres neuen Studioalbums 'Blood & Glitter' zum ESC-Vorentscheid an."
• René Miller kommt aus Stuttgart und lebt in Berlin und London. "Sein ESC-Beitrag 'Concrete Heart' ist eine Pop-Hymne mit emotionaler Kraft, die von einer toxischen Beziehung erzählt." Inspiriert ist er laut NDR von Popgrößen wie Ed Sheeran, Charlie Puth oder Lauv.
• Die 22-jährige Anica Russo ist Singer-Songwriterin aus Berlin. "Ihr ESC-Beitrag 'Once Upon A Dream' – eine von Kirchenmusik inspirierte Darkpop-Ballade – erzählt die inspirierende Geschichte von jemandem, der mit Herausforderungen und Rückschlägen konfrontiert ist, aber dennoch seine Träume weiterverfolgt und stets an sie glaubt."
• Lonely Spring, das sind die Zwillingsbrüder Julian und Simon Fuchs sowie Manuel Schrottenbaum und Matthias Angerer aus Passau. "Beim ESC wollen sie mit dem Pop-Punk-Song 'Misfit' überzeugen. In dem dreht es sich um das Gefühl, ein gesellschaftlicher Außenseiter zu sein und als "anders", vielleicht sogar als "Loser" oder "komisch", betitelt zu werden."

Vorerst geht es also nur darum, wer von den am Ende neun Künstlern sich beim Vorentscheid durchsetzt. Dieser Sieger ist dann der ESC-Star für Deutschland beim diesjährigen Wettbewerb. Das Erste überträgt die von Barbara Schöneberger moderierte Show "Eurovision Song Contest 2023 – Unser Lied für Liverpool" am 3. März ab 22.20 Uhr live aus Köln.

Der 67. Eurovision Song Contest wird dann voraussichtlich am 13. Mai 2023 in der britischen Stadt Liverpool stattfinden. Ab dem 9. Mai geht es bereits los mit den ersten Qualifikationsrunden, Deutschland ist aber wie immer bereits für die Finalrunde gesetzt und greift erst am 13. Mai in die Show ein.