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Russland | Mehr Investitionen in die Raumfahrt: Warum will Putin ins All?


Russlands ehrgeizige Raumfahrtpläne
Darum will Putin unbedingt ins All


Aktualisiert am 27.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Wladimir Putin: Der Kremlchef besucht das Raumfahrtzentrum in Koroljow bei Moskau. (Quelle: IMAGO / Grigory Sysoev)

Nach Fehlschlägen im Raumfahrtprogramm macht Kremlchef Putin eine klare Ansage: Er will mehr Satelliten und günstigere Raketenstarts. Was steckt dahinter?

Der russische Präsident Wladimir Putin verlangt von der Raumfahrtbranche seines Landes ein schnelles und kommerziell erfolgreiches Arbeiten. Er wolle, dass die Zahl russischer Satelliten um ein Vielfaches wachse, sagte er bei einem Besuch im Raumfahrtzentrum in Koroljow bei Moskau.

Doch das reicht ihm nicht. Zudem will er die russischen Starts durch wiederverwendbare Trägerraketen günstiger machen. Und auch bei der geplanten russischen Raumstation will Putin aufs Gas treten. Bereits 2027 soll sie ins All gebracht werden. Nebenbei solle auch das russische Mondprogramm trotz des Verlustes der Sonde "Luna-25" im vergangenen Sommer fortgesetzt werden.

Es ist offensichtlich: Putin will mit aller Macht ins All, auch wenn die Raumfahrt teuer ist und bleibt. Und das trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage, in dem sein Land steckt – nicht zuletzt machen die Sanktionen westlicher Länder wegen des Ukraine-Krieges Russland zu schaffen. Woher kommen die ambitionierten Pläne des Kremlchefs?

Kommunikations- und Erdbeobachtungssatelliten

Klar ist: Satelliten sind unverzichtbar geworden für Militäreinsätze. Mit ihrer Hilfe kommunizieren Truppen, und anhand von Bildern aus dem All lassen sich Truppenbewegungen erkennen und Ziele ausmachen. Im Krieg mit der Ukraine können Satellitenaufnahmen entscheidende Vorteile für Russland bringen.

Welche weiteren Ziele Putin verfolgt, darüber lässt sich nur spekulieren. Die "Bild"-Zeitung berichtete kürzlich, dass im Umfeld des Kremlchefs über einen Bombenangiff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew diskutiert worden sei – unter Einsatz einer Trägerrakete vom Typ "Sojus".

Wie das Blatt weiter berichtet, sei Putin Anfang des Jahres über diese Pläne informiert worden. Bekannt sei allerdings nicht, wie der Kremlchef auf die Idee mit der umgebauten "Sojus"-Rakete reagiert hat und ob ein solcher Einsatz wirklich realistisch ist.

Raumstation zu Überwachungszwecken

Bei den Plänen zur russischen Raumstation wird es dagegen konkreter. Die russische Weltraumbehörde Roskosmos hatte bei der Vorstellung eines Modells im vergangenen Jahr erklärt: Die Station werde den Kosmonauten einen viel breiteren Blick auf die Erde zu Überwachungszwecken bieten, als es derzeit auf der ISS möglich sei.

Dmitri Rogosin, der als Hardliner geltende frühere Chef von Roskosmos, hatte angedeutet, die neue Raumstation könne bei Bedarf auch einen militärischen Zweck erfüllen.

Und was will Russland auf dem Mond? Mit dieser Mission will Putin vor allem symbolisch an frühere Erfolge seines Landes anknüpfen. Russland war die erste Nation, die mit Juri Gagarin beim Wettrennen ins All 1961 den ersten Menschen in den Orbit brachte.

Raumsonde "Luna-25" gescheitert

Im jetzigen Wettrennen um den Mond will das Land nicht hinter die anderen Länder wie die USA, China, Indien und Japan zurückfallen. Darum hatte Russland als Teil seines Mondprogramms die Sonde "Luna-25" zum Erdtrabanten geschickt.

Dort sollte sie den Boden für eine weiche Landung von russischen Raumfahrzeugen auskundschaften: Bis 2040 will das Land eine eigene Station auf dem Mond aufgebaut haben. Mit der Sonde wollte Russland zudem zeigen, dass das Land neben dem Krieg gegen die Ukraine und trotz des Drucks westlicher Sanktionen zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist. Doch "Luna-25" stürzte im vergangenen August ab.

Russische Politiker hatten nach dem erfolgreichen Start der Sonde vom Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion noch betont, dass sich das Land nicht unterkriegen lasse.

"Fehler sind Fehler"

Dass Putin mit aller Macht ins All will, hat also mehrere Gründe: Zum einen sind es klare militärische Ziele, die der Kremlchef verfolgt. Zum anderen will Russland als einstiger Pionier der Raumfahrt zeigen, dass es zu altem Glanz zurückfinden kann.

Dass sich Putin dabei auch von Fehlschlägen wie der misslungenen Landung von "Luna-25" nicht abschrecken lässt, machte der Kremlchef bei seinem Besuch in Koroljow deutlich: "Fehler sind Fehler", sagte er. Aber aus Rückschlägen lasse sich lernen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • bild.de: "Russen planen Mega-Angriff auf Kiew"
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