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Apple startet neuen Videodienst: "Es ist Showtime" – Erwartungen sind hoch


Start am Montag Abend
Showtime: Extrem hohe Erwartungen an Apples neuen Videodienst

Von dpa
Aktualisiert am 25.03.2019Lesedauer: 4 Min.
Blick auf Apples Besucherzentrum in Cupertino: Neuer Videodienst von Apple erwartet.Vergrößern des BildesBlick auf Apples Besucherzentrum in Cupertino: Neuer Videodienst von Apple erwartet. (Quelle: Marcio Jose Sanchez/dpa-bilder)
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Die Hoffnung auf steigende Einnahmen durch den neuen Videodienst treibt Apple zu alten Höhen. Das Film-Angebot, das am Montag Abend präsentiert wird, soll Apple helfen, von seiner iPhone-Abhängigkeit loszukommen.

Das Film-Streaming-Angebot soll am Montag am Stammsitz in Kalifornien präsentiert werden (t-online.de berichtet live ab 18 Uhr MEZ). Das iPhone, mit dem Apple die Mobilfunkbranche revolutionierte, ging zuletzt nicht mehr so oft über die Ladentische. Die Hochpreis-Politik der jüngsten iPhone-Generation XR, XS und XS Max wurde stark kritisiert.

Mit seinem neuen Videodienst will Apple eine Plattform für gebündelte Abos und exklusive eigenen Inhalten starten. Eine ernsthafte Konkurrenz für Streamingdienste wie Netflix wird er aber nicht. Netflix wird auch nicht auf der Apple-Plattform vertreten sein.

Seit über einem Jahr werden große Namen im Zusammenhang mit Apple präsentiert: Jennifer Aniston und Reese Witherspoon spielen in einer Serie über Rivalitäten im Frühstücksfernsehen, Steven Spielberg lässt die Mystery-Serie "Amazing Stories" wiederaufleben, von M. Night Shyamalan ("The Sixth Sense") gibt es einen Thriller, dessen Story noch geheim ist. Alles in allem soll Apple zwei Milliarden Dollar in exklusive Inhalte gesteckt haben. Wie sieht er aus, der Angriff des iPhone-Konzerns auf die Streaming-Schwergewichte Netflix und Amazon Prime?

Plattform für andere Dienste und exklusive eigene Inhalte

Eine Antwort auf diese Frage dürfte es am Montag geben. Apple setzte ein Event in seinem Hauptquartier in Cupertino an, bei dem ausnahmsweise nicht neue Geräte im Vordergrund stehen sollen. Die animierte Einladung lässt wenig Zweifel, worum es gehen wird: "Es ist Showtime", heißt es nach einem stilisierten Filmrollen-Countdown.

Nach bisherigen Medienberichten geht es dem iPhone-Konzern nicht nur darum, Kunden mit exklusiven eigenen Inhalten zu locken, sondern auch die Rolle als Plattform für andere Dienste zu stärken. Apple hat bereits seit einiger Zeit eine TV-Box ("Apple TV"), von der aus Nutzer Zugriff auf Inhalte verschiedener teilnehmender Dienste haben. In Deutschland sind es Sky Ticket, Amazon Prime Video und diverse TV-Sender-Mediatheken. Netflix ist nicht dabei – und Firmenchef Reed Hastings machte vor wenigen Tagen deutlich, dass der Streaming-Primus auch bei der neuen Apple-Plattform nicht dabei sein werde.

Kein ernsthafter Wettbewerber für Netflix und Co.

Apple könnte künftig gebündelte Pakete von Abos – zum Beispiel der Bezahldienste HBO, Showtime und Starz in den USA – günstiger verkaufen als die Einzelangebote, schrieb das Technikblog "Recode". Der iPhone-Konzern werde nicht zum ernsthaften Wettbewerber für Netflix und Co: "Apples Fokus wird – zumindest vorerst – darauf liegen, anderen beim Verkauf ihrer Videostreaming-Abos zu helfen und einen Umsatzanteil davon zu bekommen", schrieb der "Recode"-Medienreporter Peter Kafka. Das wäre allerdings weniger aufregend als eine Frontal-Attacke auf Netflix. Auf der anderen Seite würden es sicherlich viele Zuschauer begrüßen, wenn sie an einer Stelle ein Sammel-Abo für unterschiedlichste Dienste abschließen könnten, anstatt mehrere Konten verwalten zu müssen.

Für die Rolle des Abo-Vermittlers spricht auch das bisher bekanntgewordene Ausmaß der Investitionen von Apple. So sind zwei Milliarden Dollar zwar eine Menge Geld – aber Netflix gibt pro Jahr um die acht Milliarden für Inhalte aus, einen wachsenden Teil davon für exklusiv nur bei dem Dienst verfügbare Filme oder Serien. Andererseits ist das vielleicht auch nur der Anfang: Während Netflix seine Ausgaben immer noch hauptsächlich auf Pump finanziert, sitzt Apple auf einem Geldberg aus mehreren Hundert Milliarden Dollar. Und kann auf eine Basis von 1,4 Milliarden Geräten im Umlauf zurückgreifen – auf denen zum Beispiel die Eigenproduktionen exklusiv verfügbar sein könnten.

Spotify beschwert sich über Apples Anteile

Zugleich dürfte das neue Videoangebot die Debatte um Apples Rolle als Plattform-Anbieter und gleichzeitig Konkurrenz von anderen Diensten befeuern. Vor gut einer Woche reichte der Musikstreaming-Marktführer Spotify Beschwerde bei der EU-Kommission ein. Er wirft Apple unfairen Wettbewerb vor. Spotify sieht sich unter anderem dadurch benachteiligt, dass der Dienst für Abo-Abschlüsse in der iPhone-App einen Anteil von 15 bis 30 Prozent an Apple abgeben müsste – während der Konkurrent die Erlöse von Apple Music komplett behalten kann und dadurch einen Preisvorteil habe. Genauso wie Spotify bietet auch Netflix inzwischen keine Möglichkeit an, ein Abo in Apps auf Apple-Plattformen abzuschließen – um den Erlös nicht teilten zu müssen.


Eine weitere Ankündigung am Montag Abend könnte ein neues Abo-Angebot für Nachrichten sein. Nach Informationen der "New York Times" hat Apple dafür als Top-Adresse zumindest das "Wall Street Journal" an Bord holen können. Dagegen wollten die "Washington Post" und die "New York Times" nicht mitmachen. Das "Wall Street Journal" hatte wenige Wochen zuvor mit einem Bericht, wonach Apple von den Verlagen die Hälfte der Abo-Erlöse einbehalten wolle, für heftige Kritik an dem iPhone-Konzern aus der Medienbranche gesorgt.

Spekuliert wird auch über einen Abo-Dienst, der Zugriff auf kostenpflichtige Spiele gewähren könnte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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