Adler Group verschiebt Jahreszahlen â Aktie rauscht ab
Der SDax-Konzern Adler Group kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach Bilanz-VorwĂŒrfen muss das Unternehmen nun die Publikation seiner Jahreszahlen verschieben.
Es ist eine Nachricht, die unter Anlegern und Investoren ungute Erinnerungen wecken dĂŒrfte: Die durch VorwĂŒrfe eines britischen LeerverkĂ€ufers unter Druck geratene Adler Group muss die Veröffentlichung ihres Jahresabschlusses fĂŒr 2021 verschieben.
Hintergrund sei, dass eine bereits im vergangenen Jahr begonnene PrĂŒfung der VorwĂŒrfe durch die KPMG voraussichtlich nicht vor April abgeschlossen werden könne, teilte Adler am Freitag mit. Deren Ergebnisse seien Voraussetzung fĂŒr die abschlieĂende PrĂŒfung des Konzernjahresabschlusses 2021, der ursprĂŒnglich am 31. MĂ€rz vorgestellt werden sollte.
- Aktueller Kurs: Wo steht die Adler-Group-Aktie gerade?
Die Aktie von Adler stĂŒrzte in der Folge am Freitagnachmittag mehr als 22 Prozent in die Tiefe. Zuletzt notierte sie auf einem Rekordtief von 8,58 Euro.
LeerverkÀufer Fraser Perring hat Adler im Visier
An der Börse werden durch die Verschiebung des Jahresabschlusses Erinnerungen an den Wirecard-Skandal wach. Immer wieder musste der einstige Börsen-Star vor knapp zwei Jahren die Publikation seiner GeschĂ€ftszahlen verschieben, bis schlussendlich klar wurde, dass rund zwei Milliarden Euro in den BĂŒchern von Wirecard gar nicht existierten.
Eine weitere Parallele zu Wirecard: Wie damals ist es auch heute bei Adler der britische LeerverkĂ€ufer Fraser Perring, der den Fokus auf die Aktie und das Unternehmen lenkte. Zuletzt hatte er mit Blick auf die Bilanzierungsmethoden der Adler Group VorwĂŒrfe gegen den Immobilieninvestor erhoben, die den Aktienkurs gedrĂŒckt hatten.
Die Unternehmensberatung KPMG soll der Kritik nachgehen. Maximilian Rienecker, der zusammen mit Co-CEO Thierry Beaudemoulin die Adler Group fĂŒhrt, hatte unlĂ€ngst erklĂ€rt, Adler werde die Ergebnisse der KPMG "voraussichtlich im ersten Halbjahr vorlegen".