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Gesetzliche Rente und Rentenwert: So viel Euro bringt ein Rentenpunkt


Tabelle zeigt
So hat sich der Rentenwert in den letzten Jahren geändert


02.06.2025Lesedauer: 3 Min.
Älteres Paar prüft seine Finanzen: Wie hoch die Rente ausfällt, hängt unter anderem vom Rentenwert ab.Vergrößern des Bildes
Ehepaar prüft seine Finanzen: Wie hoch die Rente ausfällt, hängt unter anderem vom Rentenwert ab. (Quelle: LordHenriVoton/getty-images-bilder)
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Der Rentenwert steigt in der Regel zum 1. Juli. Was hinter dem Plus steckt, warum der Wert für Ost und West jetzt gleich ist und was das für Ihre Rente heißt.

Wie viel gesetzliche Rente Sie bekommen, hängt von vielen Faktoren ab – einer davon ist der sogenannte Rentenwert. Er ändert sich in der Regel jedes Jahr zum 1. Juli und war lange Zeit in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich hoch. Seit dem 1. Juli 2023 gibt es nur noch einen bundesweit gültigen Rentenwert. t-online zeigt, was dieser Wert genau aussagt, wovon er abhängt und wie er sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

Was ist der Rentenwert?

Der Rentenwert ist einer der zentralen Bausteine der gesetzlichen Rentenversicherung. Er legt fest, wie viel Geld es für einen sogenannten Entgeltpunkt gibt, auch Rentenpunkt genannt. Einen Rentenpunkt erhält, wer ein Jahr lang genau so viel verdient wie der Durchschnitt aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Wer mehr oder weniger verdient, bekommt anteilig entsprechend mehr oder weniger Punkte.

Beispiel: Verdienen Sie genau das Durchschnittsentgelt eines Jahres, bekommen Sie für dieses Jahr exakt einen Entgeltpunkt. Liegt Ihr Einkommen bei der Hälfte des Durchschnitts, bekommen Sie 0,5 Punkte, bei doppeltem Verdienst 2 Punkte.

Warum ändert sich der Rentenwert?

Die Bundesregierung passt den Rentenwert mit Zustimmung des Bundesrats jährlich zum 1. Juli an, um Rentner an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben zu lassen. Kurz gesagt: Steigen die Löhne und Gehälter, sollen auch die Renten steigen.

Allerdings spielen bei der Berechnung auch noch andere Faktoren eine Rolle, die den Anstieg dämpfen können – etwa der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor. Er berücksichtigt das Verhältnis von Rentnern zu Beitragszahlern. Entwickelt sich das Verhältnis ungünstig zulasten der Beitragszahler, müsste der Nachhaltigkeitsfaktor greifen.

Gut zu wissen: Schreibt die Bundesregierung ein bestimmtes Rentenniveau gesetzlich fest, kann das den Nachhaltigkeitsfaktor außer Kraft setzen. Der Rentenwert steigt dann stärker, als er angesichts der demografischen Lage eigentlich steigen dürfte. Mehr zum Rentenniveau lesen Sie hier.

Wie hat sich der Rentenwert entwickelt?

Die folgende Tabelle zeigt, wie viel ein Rentenpunkt in den vergangenen Jahren in Euro wert war – monatlich und vor Steuern.

JahrRententwert (West)Rentenwert (Ost)
200225,86 Euro22,70 Euro
200326,13 Euro22,97 Euro
200426,13 Euro22,97 Euro
200526,13 Euro22,97 Euro
200626,13 Euro22,97 Euro
200726,27 Euro23,09 Euro
200826,56 Euro23,34 Euro
200927,20 Euro24,13 Euro
201027,20 Euro24,13 Euro
201127,47 Euro24,37 Euro
201228,07 Euro24,92 Euro
201328,14 Euro25,74 Euro
201428,61 Euro26,39 Euro
201529,21 Euro27,05 Euro
201630,45 Euro28,66 Euro
201731,03 Euro29,69 Euro
201832,03 Euro30,69 Euro
201933,05 Euro31,89 Euro
202034,19 Euro33,23 Euro
202134,19 Euro33,47 Euro
202236,02 Euro35,52 Euro
202337,60 Euro37,60 Euro
202439,32 Euro39,32 Euro
202540,79 Euro40,79 Euro

Was bedeutet das konkret für die Rente?

Wer zum Beispiel 45 Jahre lang jedes Jahr einen Entgeltpunkt gesammelt hat (also immer genau Durchschnitt verdient hat), erhält ab dem 1. Juli 2025 eine monatliche Rente von:
45 Rentenpunkte x 40,79 Euro = 1.835,55 Euro brutto. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung und eventuelle Steuern gehen davon noch ab.

Dieselbe Zahl an Rentenpunkten hätte im Jahr 2015 nur 1.314,45 Euro im Westen (45 x 29,21 Euro) und 1.217,25 Euro im Osten gebracht (45 x 27,05 Euro).

Warum gab es unterschiedliche Rentenwerte in West- und Ostdeutschland?

Nach der Wiedervereinigung 1990 lagen die Löhne in Ostdeutschland deutlich unter dem Westniveau. Da die Renten in Deutschland an die Lohnentwicklung gekoppelt sind, hätte das eigentlich zu sehr niedrigen Renten im Osten geführt. Um das abzumildern, wurde ein gesonderter Rentenwert Ost eingeführt, der auf einem höheren Umrechnungsfaktor basierte.

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Statt die niedrigeren Löhne eins zu eins in niedrigere Renten umzusetzen, wurde der Rentenwert Ost also politisch bestimmt und regelmäßig angepasst, um die Renten schrittweise an jene im Westen anzugleichen. Ziel war es, die Rentner im Osten nicht für das niedrige Lohnniveau zu benachteiligen, das sie nicht beeinflussen konnten.

Mit dem sogenannten Rentenüberleitungs-Abschlussgesetz wurde 2017 gesetzlich festgelegt, dass der Rentenwert Ost bis spätestens 1. Juli 2024 schrittweise an das Westniveau angepasst werden muss – selbst wenn die Löhne im Osten bis dahin noch nicht vollständig aufgeschlossen hätten. Letztlich gelang die Angleichung wegen der besseren Lohnentwicklung im Osten aber sogar ein Jahr früher als geplant.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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