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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nicht nur bei Rauchern Fünf Warnsignale, die auf ein Lungenemphysem hinweisen können

Bei einem Lungenemphysem ist eine rasche Behandlung wichtig. Auch Nichtraucher sollten mögliche Anzeichen ernst nehmen. Diese fünf Symptome sind typisch.
Alle Organe sind auf Sauerstoff angewiesen, um ihre Aufgaben zu erfüllen und gesund zu bleiben. Darum ist die Atmung lebenswichtig. Wann immer sich die Lunge mit frischer Luft füllt, findet in den Lungenbläschen der sogenannte Gasaustausch statt. So wird die aufgenommene sauerstoffreiche Luft an das Blut abgegeben, während gleichzeitig Kohlendioxid – ein Abfallprodukt des Stoffwechsels – aus dem Blut in die Lunge übertritt, um ausgeatmet zu werden.
Bei Menschen mit einem Lungenemphysem sind die Lungenbläschen zum Teil stark vergrößert und/oder zerstört. Dadurch verkleinert sich die Fläche, die für den Gasaustausch zur Verfügung steht. Außerdem wird der Atemfluss erschwert, was zunächst zu einer Überlastung und später zu einer Erschlaffung der Atemmuskeln führt. Die verbrauchte Luft kann nicht mehr vollständig aus der Lunge entweichen, diese überbläht.
Ein Lungenemphysem kann gefährlich werden und erfordert eine frühzeitige Behandlung. Das Problem: In vielen Fällen entwickeln sich die Symptome schleichend und bleiben unter Umständen lange Zeit unbemerkt.
Lungenemphysem – diese fünf Symptome sind Warnsignale
Wer folgende Symptome bei sich feststellt, sollte zeitnah ärztlich abklären lassen, ob ein Lungenemphysem vorliegen könnte:
- Anhaltende Atemnot: Zunächst fällt das Atmen bei körperlicher Belastung schwer, später kann auch in Ruhe Atemnot auftreten.
- Chronischer Husten mit Auswurf: Meist entsteht ein Lungenemphysem als Folge einer chronischen Bronchitis. Daher haben viele Betroffene ständig Husten (oft mit Auswurf).
- Verminderte Leistungsfähigkeit und schnelle Erschöpfung: Wenn eine Person sich zunehmend schlapp fühlt, alltägliche Aktivitäten als anstrengend empfindet oder häufiger Pausen braucht, kann das verschiedene Gründe haben – auch ein Lungenemphysem zählt zu den möglichen Ursachen.
- Fassförmiger Brustkorb und veränderte Atemmechanik: Bei fortgeschrittenem Emphysem kann der Brustkorb dauerhaft erweitert erscheinen, die Rippen stehen horizontal, und die Atembewegungen sind abgeschwächt.
- Häufige Infekte oder bläuliche Lippen/Finger: Wiederkehrende Atemwegsinfekte oder eine bläuliche Verfärbung von Lippen und Fingern (Zyanose) sind Warnzeichen für einen Sauerstoffmangel im Blut. Zu diesem kann es unter anderem bei einem Lungenemphysem kommen.
An einem Lungenemphysem erkranken normalerweise nur Menschen, deren Lunge durch eine andere Erkrankung vorgeschädigt ist. Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist COPD, also eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung. (Die Abkürzung steht für "chronic obstructive pulmonary disease".) Dabei handelt es sich um eine meist durch Rauchen verursachte, fortschreitende Lungenkrankheit, bei der sich die Atemwege dauerhaft entzünden und verengen.
Es können allerdings auch Nichtraucher von einem Lungenemphysem betroffen sein – etwa durch einen sogenannten Alpha-1-Antitrypsinmangel. Bei dieser erblich bedingten Erkrankung fehlt es dem Körper am Eiweißstoff Alpha-1-Antitrypsin, der für die Gesundheit der Lunge eine wichtige Rolle spielt. Durch den Mangel kann das Lungengewebe stark geschädigt werden, und die Bronchien können sich verengen. In der Folge kann sich ein Emphysem entwickeln.
Gut zu wissen
Ein Alpha-1-Antitrypsinmangel macht sich oft durch Atemwegsbeschwerden wie Atemnot und ständigen Husten bemerkbar, die typischerweise im Alter von 40 bis 50 Jahren beginnen. Es gibt jedoch auch Patientinnen und Patienten, bei denen sich die Erbkrankheit nicht auf die Lunge auswirkt, sondern auf die Leber. Selten sind beide Organe betroffen.
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Anzeichen für ein Lungenemphysem? Das ist jetzt zu tun
Ein Lungenemphysem ist nicht heilbar. Das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich jedoch verlangsamen, und in vielen Fällen lassen sich die Beschwerden wirksam lindern. Die Voraussetzungen: eine rechtzeitige und konsequente Behandlung, insbesondere aber der Verzicht auf Zigaretten.
Wer Anzeichen für ein Emphysem bei sich bemerkt, sollte diese nicht ignorieren, sondern baldmöglichst ärztlich abklären lassen. Eine geeignete erste Anlaufstelle ist die hausärztliche Praxis.
- Herold, G.: Herold Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2025
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 13.5.2025)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 13.5.2025)
- Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 13.5.2025)
- Online-Informationen des Lungeninformationsdienstes: www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 13.5.2025)
- Milne, K. M., et al.: "Sex-differences in COPD: from biological mechanisms to therapeutic considerations." Frontiers in Medicine (Lausanne), Vol. 11, No. 1289259 (März 2024)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.