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Antibiotika und Milch: Darum vertragen sie sich (nicht)


Mögliche Wechselwirkungen
Warum sich Antibiotika und Milch (nicht) vertragen

Von Geraldine Nagel

Aktualisiert am 19.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau hält eine Tablette in der rechten und ein Glas Milch in der linken Hand: Antibiotika und Milch(-produkte) sind nicht immer eine gute Kombination.Vergrößern des Bildes
Antibiotika und Milch(-produkte) sind nicht immer eine gute Kombination. (Quelle: Doucefleur/Getty Images)

Antibiotika mit Milch einnehmen? Besser nicht, heißt es immer wieder. Lesen Sie, ob das wirklich alle Antibiotika betrifft und welche Risiken bestehen.

Ärzte und Ärztinnen verschreiben Antibiotika in der Regel, um eine durch Bakterien verursachte Erkrankung zu bekämpfen. Wie gut die Medikamente im Einzelfall wirken, hängt jedoch von verschiedenen Dingen ab. Etwa davon, ob die Mittel weisungsgemäß in bestimmten Abständen eingenommen werden. Und auch davon, was Betroffene während der Einnahme essen oder trinken.

So kann beispielsweise die Einnahme mancher antibiotischen Wirkstoffe beim gleichzeitigen Genuss bestimmter Lebensmittel wie Milch oder Milchprodukten zu Wechselwirkungen führen – und die Wirkung des Mittels schwächen. In solchen Fällen ist es für die Dauer der Antibiotikabehandlung ratsam, genauer darauf zu achten, was die Mahlzeiten beinhalten.

Antibiotika und Milch: Diese Wirkstoffe vertragen sich nicht

Dass sich Antibiotika und Milch nicht vertragen, gilt nicht pauschal für alle Mittel, sondern nur für bestimmte antibiotische Wirkstoffe. Dazu zählen beispielsweise Tetracycline (wie Doxycyclin oder Minocyclin), aber auch die Fluorchinolone Ciprofloxacin und Norfloxacin.

Diese Antibiotika sollten Betroffene daher nicht zusammen mit Milch einnehmen. Milchprodukte wie Butter, Joghurt, Quark, Käse oder Milcheis sollten ebenfalls besser nicht gleichzeitig verzehrt werden.

Gut zu wissen

Die Aussage, dass die Kombination von Antibiotika und Milch ein Problem ist, stimmt nicht grundsätzlich. Manche Wirkstoffe werden von Milch sogar kaum beeinflusst – dazu zählen etwa Penicilline (wie Amoxicillin).

Kompletter Milchverzicht? Oft unnötig

Wer Antibiotika einnimmt, die mit Milch wechselwirken, muss in der Regel nicht gänzlich auf Milch und Milchprodukte verzichten. Für gewöhnlich genügt es, über einen gewissen Zeitraum um die Einnahme herum (meist zwei bis drei Stunden davor und danach) entsprechende Lebensmittel zu meiden. Genaue Hinweise dazu finden sich normalerweise in der Packungsbeilage.

Darum kann Milch manche Antibiotika schwächen

Dass es bei bestimmten Antibiotika wichtig ist, sie nur mit einem gewissen zeitlichen Abstand zu Milch und Milchprodukten einzunehmen, liegt an dem darin enthaltenen Calcium. Denn der Mineralstoff geht mit verschiedenen antibiotischen Wirkstoffen eine unlösliche Bindung ein.

Derart gebunden kann der Körper das Antibiotikum jedoch nicht aufnehmen, denn die Wand im Dünndarm ist so nicht mehr passierbar. Das Medikament wird einfach wieder ausgeschieden, ohne seine Wirkung entfalten zu können.

Wer nicht auf den entsprechenden zeitlichen Abstand zur Einnahme der Antibiotika achtet, kann darum mit Milch oder Milchprodukten die Wirkung des Mittels schwächen. Auch calciumhaltige Nahrungsergänzungsmittel oder calciumreiche Mineralwässer können unter Umständen ein Problem sein.

Hafermilch, Mandelmilch & Co.: Schwächen auch Milchersatzprodukte Antibiotika?

Milchersatzprodukte wie Hafermilch und Mandelmilch enthalten natürlicherweise kaum Calcium. Während einer Behandlung mit Antibiotika muss der Genuss deshalb eigentlich nicht eingeschränkt werden. Es gibt jedoch Ausnahmen – denn nicht wenige Produkte werden mittlerweile extra mit Calcium angereichert. Daher ist es ratsam, bei der Einnahme bestimmter Antibiotika sicherheitshalber immer einen Blick auf die Inhaltsstoffe der Milchersatzprodukte zu werfen.

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Bestimmte Antibiotika vertragen sich nicht mit Milch oder Milchprodukten. In diesem Fall muss das im Beipackzettel des Medikaments aufgeführt sein. Dort finden sich in der Regel auch Hinweise, in welchem Zeitabstand entsprechende Lebensmittel sicher verzehrt werden können. Bestehen dennoch Zweifel, sollten Betroffene Rücksprache mit der behandelnden Arztpraxis halten oder sich in einer Apotheke beraten lassen. Die Tabletteneinnahme selbst erfolgt am besten immer mit einem Glas Leitungswasser.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Antibiotika". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 19.1.2024)
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