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Knötchenflechte: Kann sie psychische Ursachen haben?


Lichen ruber planus
Knötchenflechte – kann sie psychische Ursachen haben?


Aktualisiert am 08.02.2024Lesedauer: 3 Min.
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Eine Frau kratzt sich am Arm: Stress und andere psychische Belastungen können die Beschwerden bei einer Knötchenflechte verschlimmern.Vergrößern des Bildes
Stress und andere psychische Belastungen können die Beschwerden bei einer Knötchenflechte verschlimmern. (Quelle: nensuria/getty-images-bilder)

Der stark juckende Ausschlag bei einer Knötchenflechte kann den Alltag sehr belasten. Was über die Ursachen bekannt ist und welche Rolle die Psyche spielt.

Die Knötchenflechte ist eine nicht-ansteckende, wiederkehrende Hauterkrankung, bei der sich Ausschläge auf der Haut oder auch den Schleimhäuten bilden. Häufig gehen diese mit einem starken, teils quälenden Juckreiz einher und halten über Wochen bis Monate an.

Der Ausschlag kann sich dabei prinzipiell überall auf der Haut entwickeln, zeigt sich jedoch mit Vorliebe an den Beugeseiten von Armen und Beinen. Es entwickeln sich kleine rötlich-violette, flache Papeln, die einen Durchmesser von bis zu einem Zentimeter annehmen können. Teilweise gehen die leicht eckigen Flecken auch ineinander über und wirken dadurch deutlich größer.

An den Schleimhäuten des Mundraums sehen die Hautveränderungen meist eher weißlich aus und können mit einem brennenden Gefühl verbunden sein. Aber auch rötliche Flecken können dort auftreten.

Die Kopfhaut, der Genitalbereich sowie Finger- beziehungsweise Zehennägel können ebenfalls von der Erkrankung betroffen sein.

Die Hauterkrankung zeigt sich vor allem bei Menschen zwischen 30 und 60 Jahren und bildet sich nach längerer Zeit oft von selbst wieder zurück. Lesen Sie in den folgenden Kapiteln, was die Knötchenflechte auslöst und ob sie auch psychische Ursachen haben kann.

Mögliche Ursachen der Knötchenflechte

Die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) ist eine langwierige entzündliche Hauterkrankung, die wahrscheinlich durch eine Autoimmunreaktion hervorgerufen wird. Das bedeutet, dass sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen richtet und diese angreift. Was diese Reaktion im Falle der Knötchenflechte genau verursacht, ist bislang unklar.

Offenbar kommt die Knötchenflechte jedoch häufiger im Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen oder Umständen vor, sodass diese mögliche Auslöser sein könnten. Dazu zählen unter anderem:

  • Hepatitis C
  • Diabetes
  • Kontaktallergene (also Substanzen aus der Umwelt, die allergische Hautreaktionen auslösen), zum Beispiel Metalle in Zahnfüllungen (wie Quecksilber, Kupfer, Gold)
  • Tätowiertinte beziehungsweise deren Pigmente
  • Medikamente, wie beispielsweise Wirkstoffe gegen Malaria, Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes

Psychische Belastungen und Stress verschlimmern die Beschwerden

Stress sowie psychische Belastungen oder psychische Erkrankungen (wie Depressionen, Angststörungen) gelten nicht als eigentliche Ursachen einer Knötchenflechte. Sie können aber unter Umständen dazu beitragen, dass sich bereits bestehende Beschwerden verschlimmern.

Knötchenflechte behandeln: Was hilft?

Zwar ist eine Behandlung der Knötchenflechte nicht immer nötig, in der Mehrzahl der Fälle entwickeln sich die Beschwerden jedoch derartig, dass sie eine Therapie erfordern. Wie lange es dauert, bis die Erkrankung im Einzelfall weggeht, kann sehr unterschiedlich sein. Die Heilungsdauer scheint zudem davon abzuhängen, wo sich die Symptome entwickeln.

Betreffen die Beschwerden allein die Haut, lässt die Erkrankung mit der richtigen Behandlung häufig innerhalb von einigen Wochen bis Monaten nach.

Treten die Symptome an den Schleimhäuten des Mundraums (wie etwa an den Wangeninnenseiten oder an der Zunge) auf, ist die Erkrankung mitunter deutlich langwieriger. Dann erfordert sie eine stetige, teils monate- bis jahrelange Behandlung.

Die Beschwerden lassen sich mithilfe verschiedener Medikamente und Therapieformen lindern. Geeignet sind zum Beispiel:

  • Antihistaminika
  • Glukokortikoide ("Kortison")
  • Calcineurinhemmer
  • Retinoide
  • Immunsuppressiva oder -modulatoren
  • PUVA (Abkürzung für "Psoralen plus UV-A", einer UV-Lichttherapie in Kombination mit einem Wirkstoff)

Stress und andere psychische Belastungen können die Symptome einer Knötchenflechte verschlimmern. Daher können sich Entspannungstechniken und andere Maßnahmen gegen Stress möglicherweise positiv auf den Erkrankungsverlauf auswirken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 5.1.2024)
  • "Lichen Planus". Online-Informationen von Johns Hopkins Medicine: www.hopkinsmedicine.org (Abrufdatum: 5.1.2024)
  • "Knötchenflechte". Online-Informationen der Deutschen Haut- und Allergiehilfe: www.haut-und-allergiehilfe.de (Abrufdatum: 5.1.2024)
  • Online-Informationen des Allergieinformationsdienstes: www.allergieinformationsdienst.de (Abrufdatum: 5.1.2024)
  • "Lichen Planus". Online-Informationen von Statpearls: www.statpearls.com (Stand: 1.6.2023)
  • "Lichen Planus". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 4.4.2023)
  • "Lichen Planus". Online-Informationen der Cleveland Clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 2.5.2022)
  • "Lichen ruber planus (Knötchenflechte)". Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Stand: August 2021)
  • Marek, A.: "Psychosomatik in der HNO-Heilkunde". Thieme, Stuttgart 2009
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