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Schluckauf beim oder nach dem Essen: Mögliche Ursachen


Ständiges Hicksen
Was Schluckauf beim Essen begünstigt und was hilft


Aktualisiert am 19.11.2023Lesedauer: 3 Min.
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Frau mit Cocktail hat Schluckauf: Bestimmte Getränke oder Speisen können Schluckauf begünstigen.Vergrößern des Bildes
Bestimmte Getränke oder Speisen können Schluckauf begünstigen. (Quelle: nicoletaionescu/getty-images-bilder)

Schluckauf hat fast jeder einmal, gerade beim oder nach dem Essen passiert das nicht selten. Doch warum ist das so – und was lässt sich dagegen tun?

Ein Schluckauf (fachsprachlich Singultus) ist lästig und kann sich unangenehm anfühlen. Er entsteht, wenn sich das Zwerchfell plötzlich verkrampft und die Muskeln sich ruckartig zusammenziehen. Als Folge saugen die Lungen schlagartig Luft ein. Dann schließt sich kurz darauf der Kehldeckel. Das blockiert wiederum den Luftstrom, verschließt dabei die Stimmritzen und erzeugt so das typische Hicksen.

Das Zwerchfell ist eine gewölbte Platte aus Muskeln und Sehnen, die den Brustraum vom Bauchraum trennt. Zusammen mit den Zwischenrippenmuskeln spielt es eine wichtige Rolle für die Atmung. Bestimmte Auslöser können jedoch bewirken, dass sich das Zwerchfell reflexartig verkrampft, und somit unwillkürlich Schluckauf hervorrufen.

Dazu zählen Umstände, die den Magen entweder reizen oder dafür sorgen, dass er sich rasch dehnt. Darum kann es grundsätzlich etwa durch die beim Essen verzehrte Menge, durch die Geschwindigkeit beim Essen und durch die Art der Speisen (oder Getränke) zu Schluckauf kommen.

Schluckauf beim Essen: Mögliche Auslöser

Der Magen liegt direkt unterhalb des Zwerchfells zur linken Seite hin. Dehnt sich der Magen beim Essen rascher als gewohnt, kann dies das Zwerchfell unter Umständen reizen und zu Schluckauf führen.

Eine rasche Magendehnung ist beispielsweise möglich, wenn Betroffene

  • zu viel auf einmal essen.
  • zu hastig essen.
  • beim Essen viel Luft schlucken, zum Beispiel beim Kauen oder durch Sprechen beim Essen.
  • in kurzer Zeit eine große Menge an alkoholischen Getränken konsumieren (das gilt insbesondere, wenn diese Kohlensäure enthalten, wie etwa Bier).

Auch wenn bestimmte Nerven, die entlang der Speiseröhre verlaufen, gereizt werden (zum Beispiel durch starke Temperaturunterschiede), kann das beim Essen mitunter Schluckauf verursachen. Mögliche Auslöser dafür sind unter anderem sehr heiße, sehr scharfe, sehr kalte oder sehr saure Speisen sowie sehr kalte, sehr heiße, sehr kohlensäurehaltige oder alkoholische Getränke.

Manchmal hat ein Schluckauf beim Essen jedoch nicht direkt mit der Mahlzeit selbst etwas zu tun. Denn auch andere Faktoren können Schluckauf beim Essen begünstigen, wie zum Beispiel plötzlicher emotionaler Stress, Nervosität oder Aufregung.

Gut zu wissen

Manche Auslöser begünstigen Schluckauf gleich auf mehrfache Weise, weil sie zum einen die Nerven entlang der Speiseröhre reizen und zum anderen zu einer raschen Magendehnung führen. So etwa, wenn innerhalb kurzer Zeit eine große Menge an kaltem, kohlensäure- und alkoholhaltigem Bier getrunken wird.

Schluckauf stoppen: Was hilft?

Normalerweise geht Schluckauf nach wenigen Minuten von selbst vorbei. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, die möglicherweise dazu beitragen, ihn zu stoppen. Bei akutem Schluckauf können sich daher vielleicht folgende Tipps als hilfreich erweisen:

  • die Luft anhalten.
  • tief Luft holen, die Nase zuhalten und dann versuchen, dennoch durch die Nase auszuatmen (sogenanntes Valsalva-Manöver).
  • in eine Papiertüte (keine Plastiktüte) ein- und ausatmen.
  • rasch ein Glas (eis-)kaltes Wasser trinken.
  • bei geschlossenen Augen (vorsichtig) auf die Augäpfel drücken.

Wie lässt sich Schluckauf beim oder nach dem Essen vermeiden?

Wer das Risiko für einen Schluckauf beim oder nach dem Essen senken möchte, sollte Umstände meiden, die den Magen zu rasch dehnen oder die Nerven entlang der Speiseröhre reizen. Dabei helfen können Tipps wie diese:

  • sich beim Essen Zeit lassen
  • lieber kleinere Portionen essen beziehungsweise aufhören, sobald ein Sättigungsgefühl eintritt
  • sehr saure, sehr kalte, sehr heiße oder sehr scharfe Speisen meiden
  • sehr kalte oder sehr heiße Getränke meiden
  • stark kohlensäurehaltige Getränke meiden
  • alkoholische Getränke meiden
  • nicht gleichzeitig essen und sprechen

Schluckauf: Wann zum Arzt?

Normalerweise hält ein Schluckauf nur kurze Zeit an. Bleibt er jedoch länger als zwei Tage bestehen, sollten Betroffene den Schluckauf ärztlich abklären lassen. Das gilt ebenso, wenn der Schluckauf nur kurz anhält, aber sehr oft oder beim Schlafen auftritt oder weitere Beschwerden (wie zum Beispiel Sodbrennen) hinzukommen. Denn in seltenen Fällen können auch Erkrankungen dahinterstecken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 13.11.2023)
  • "Hiccups". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 23.6.2023)
  • "Hiccups". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 2.3.2023)
  • "Hiccups". Online-Informationen von patient.info: patient.info (Stand: 12.10.2022)
  • "Schluckauf". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Januar 2022)
  • "Hiccups". Online-Informationen der National Library of Medicine: medlineplus.gov (Stand: 2.3.2020)
  • Chang, F.-Y., Lu C.-L.: "Hiccup: mystery, nature and treatment". Journal of Neurogastroenterology and Motility, Vol. 18, Iss. 2, pp. 123-130 (2012)
  • Pressemitteilung der Lungenärzte im Netz: "Was wirklich gegen Schluckauf hilft" (27.2.2006)
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