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Dauerschluckauf: Ursachen & Behandlung


Chronischer Schluckauf
Was Dauerschluckauf verursacht und wie er sich behandeln lässt

Von Geraldine Nagel

Aktualisiert am 18.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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Frau mit Schluckauf: Dauerschluckauf kann den Alltag belasten und zu hohem Leidensdruck führen.Vergrößern des Bildes
Dauerschluckauf kann den Alltag belasten und zu hohem Leidensdruck führen. (Quelle: Yurii Yarema/Getty Images)

Meist geht Schluckauf rasch von allein wieder weg. Doch was, wenn er anhält? Welche Ursachen hinter Dauerschluckauf stecken und was hilft.

Akuter Schluckauf kann lästig sein, ist aber in der Regel harmlos und geht schon nach wenigen Minuten von allein wieder weg. Vereinzelt hält er jedoch länger an – ab zwei Tagen sprechen Fachleute von chronischem Schluckauf. Mitunter bleibt er über Tage, Wochen oder sogar Jahre bestehen – oder kommt ständig wieder. Dann kann Schluckauf die Lebensqualität erheblich mindern. Das gilt insbesondere, wenn der Dauerschluckauf den Schlaf stört oder das Essen erschwert.

Hält das nervige Hicksen länger als zwei Tage an, sollten Betroffene Schluckauf darum in jedem Fall ärztlich abklären lassen. Denn ein Dauerschluckauf kann ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein. Dann treten jedoch für gewöhnlich weitere Beschwerden auf (wie etwa Sodbrennen).

Wie entsteht Schluckauf?

Egal, ob akut oder chronisch – Schluckauf entsteht, wenn sich das Zwerchfell verkrampft. Also jene gewölbte Platte aus Muskeln und Sehnen, die unterhalb der Lunge liegt und Brust- und Bauchraum voneinander trennt. Das Zwerchfell spielt eine wichtige Rolle für die sogenannte Bauchatmung: Es zieht sich beim Einatmen nach unten, während der Brustkorb sich weitet. Der dabei entstehende Unterdruck saugt Luft in die Lunge. Entspannt sich das Zwerchfell wieder, kann die Luft wieder entweichen.

Verkrampft sich das Zwerchfell jedoch, ziehen sich die Muskeln ruckartig zusammen. Dadurch saugen die Lungen unwillkürlich auf einen Schlag Luft ein. Dann schließen sich kurz darauf Kehldeckel und Stimmritzen, sodass der Luftstrom blockiert und dabei das für einen Schluckauf typische Hicksen entsteht.

Im Unterschied zum akuten Schluckauf hört chronischer Schluckauf allerdings für gewöhnlich nicht von selbst wieder auf und lässt sich häufig auch nicht durch gängige Gegenmaßnahmen (wie Luft anhalten oder ein Glas kaltes Wasser trinken) stoppen.

Dauerschluckauf: Mögliche Ursachen

Ein chronischer Schluckauf kommt selten vor und kann mit einer Vielzahl an Erkrankungen zusammenhängen. Mit zu den häufigeren Ursachen zählt die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. In diesem Fall haben Betroffene jedoch meist nicht nur Dauerschluckauf, sondern darüber hinaus weitere Beschwerden wie etwa Sodbrennen.

Daneben gibt es zahlreiche andere Erkrankungen, die in seltenen Fällen einen Dauerschluckauf verursachen können, wie zum Beispiel:

Ein Dauerschluckauf kann zudem vereinzelt durch Medikamente hervorrufen werden (beispielsweise durch bestimmte Schlaf- oder Beruhigungsmittel, Antibiotika oder Mittel gegen Krebs) oder Folge eines operativen Eingriffs oder einer Narkose sein.

In manchen Fällen hat chronischer Schluckauf seelische Ursachen und entwickelt sich im Rahmen einer psychischen Erkrankung (wie etwa einer Angststörung).

Dauerschluckauf: Wie lässt er sich behandeln?

Um einen Dauerschluckauf loszuwerden, ist es vor allem wichtig, die eigentliche Ursache zu finden. Ist diese bekannt, lässt sich die auslösende Erkrankung behandeln – und im besten Fall verschwindet dann auch der chronische Schluckauf. Hängt er beispielsweise mit der Refluxkrankheit zusammen, können unter Umständen magensäurehemmende Mittel (Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol) in Kombination mit verschiedenen Lebensstiländerungen helfen.

Allerdings lässt sich nicht immer eine eindeutige Ursache für den Dauerschluckauf finden. Dann beschränkt sich die Behandlung in der Regel darauf, nur das Symptom zu behandeln. Der Arzt oder die Ärztin wird dafür zusammen mit dem oder der Betroffenen austesten, welche Maßnahmen im Einzelfall die beste Wirkung zeigen.

Infrage kommen bei Dauerschluckauf zum Beispiel verschiedene Medikamente, die normalerweise bei anderen Krankheiten angewendet werden (sogenannter Off-Label-Use), wie etwa:

  • Mittel zur Muskelentspannung (wie Baclofen)
  • Mittel gegen Krampfanfälle (wie Gabapentin)
  • Mittel aus der Gruppe der Antipsychotika (wie Chlorpromazin)

Daneben können bei der Behandlung von Dauerschluckauf Maßnahmen wie Akupunktur, Hypnose oder eine Verhaltenstherapie zum Einsatz kommen. Hilft all das nichts, kann eine Blockade der Schluckauf auslösenden Nerven oder das Einsetzen eines elektronischen Nervus-vagus-Stimulators erwogen werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 16.11.2023)
  • "Hiccups". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 2.3.2023)
  • "Hiccups". Online-Informationen von patient.info: patient.info (Stand: 12.10.2022)
  • "Hiccups". Online-Informationen der Cleveland Clinic: my.clevelandclinic.org (Stand: 6.1.2021)
  • "Hiccups". Online-Informationen der National Library of Medicine: medlineplus.gov (Stand: 2.3.2020)
  • Moretto, E. N., et al.: "Interventions for treating persistent and intractable hiccups in adults". Cochrane Database of Systematic Reviews, Iss. 1, Art. No. CD008768 (2013)
  • "Hiccups, Chronic". Online-Informationen der National Organization for Rare Disorders (NORD): rarediseases.org (Stand: 4.4.2008)
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