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Brustschmerzen nach einer Erkältung: Daran kann es liegen


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Herzmuskelentzündung und Co.
Brustschmerzen nach einer Erkältung: Daran kann es liegen


Aktualisiert am 25.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Brustschmerzen: Nach einer Erkältung kann es zu einer Reihe von Komplikationen kommen.Vergrößern des Bildes
Brustschmerzen: Nach einer Erkältung kann es zu einer Reihe von Komplikationen kommen. (Quelle: justocker/getty-images-bilder)

Die Nase läuft und der Hals kratzt – schon wieder eine Erkältung. Dass ein grippaler Infekt neben Hals und Lunge auch auf das Herz schlagen kann, vergessen viele Patienten.

Die Erkältung ist gerade überstanden, doch plötzlich macht sich ein unangenehmes Ziehen oder Stechen in der Brust bemerkbar. Das ist für viele ein Warnzeichen einer verschleppten Erkältung. Doch nicht immer sind Brustschmerzen nach einer Erkältung direkt das Symptom einer Lungen- oder Herzmuskelentzündung.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Brustschmerzen nach einer Erkältung noch auslösen kann und wann Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten.

Brustschmerzen nach einer Erkältung: mögliche Ursachen

Eine Erkältung wird durch Viren ausgelöst. Sie siedeln sich an den Schleimhäuten der Nase und des Rachens an und führen dort zu einer Entzündung. Typische Beschwerden sind eine verstopfte oder laufende Nase, Niesen, Husten und Halsschmerzen.

Besonders ein lang anhaltender Husten kann im Zuge einer Erkältung Brustschmerzen zur Folge haben. Der Grund: Muskelkater. Denn beim Husten arbeitet eine Vielzahl von Muskeln in der Brust, im Bauch und im Rücken.

Aber nicht immer gehen Brustschmerzen nach einer Erkältung auf solch eine harmlose Ursache zurück. In manchen Fällen können ernste Folgeerkrankungen der Grund sein:

  • Bronchitis: Gelangen Erkältungsviren aus den oberen Atemwegen (Mund, Nase, Rachen) in die Bronchien (Teil der unteren Atemwege) können sie sich dort in der Schleimhaut festsetzen und vermehren. Das führt zu einer Entzündung, einer akuten Bronchitis. Anzeichen dafür ist meistens ein trockener Reizhusten. Später kann sich Schleim aus den Atemwegen lösen, der abgehustet wird.
  • Lungenentzündung (Pneumonie): Eine Infektion der oberen Atemwege führt in seltenen Fällen zu ernsthaften Komplikationen wie einer Lungenentzündung. Neben Schmerzen in der Brust zählen vor allem hohes Fieber, immer stärker werdende Erkältungssymptome, Atemprobleme und Luftnot zu den Warnzeichen.
  • Rippenfellentzündung: Eine Rippenfellentzündung (Pleuritis), tritt meist als Folge einer Lungenentzündung auf, kann aber auch durch eine Erkältung oder eine akute Bronchitis entstehen. Dabei ist das Gewebe zwischen Rippen und Lunge, die sogenannte Pleura, entzündet und schmerzt. Neben Brustschmerzen beim Atmen zeigt sich eine Rippenfellentzündung durch trockenen Husten. Häufig verfallen Betroffene zudem in eine Schonhaltung und atmen kurz und flach.
  • Herzmuskelentzündung oder Herzbeutelentzündung: Erkältungsviren können sich auch am Herzen ansiedeln und eine Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder des Herzbeutels (Perikarditis) hervorrufen. Allerdings sind Grippeviren häufiger der Auslöser als Erkältungsviren. Vor allem, wer nach einem Infekt zu früh Sport treibt, riskiert diese gefährliche Komplikation. Deshalb raten Kardiologen, solange auf Sport zu verzichten, bis wirklich alle Symptome abgeklungen sind.

Angst-Diagnose Herzmuskelentzündung: So verläuft sie

Wenn eine Erkältung oder Grippe das Herz angreift, geschieht das meist in zwei Phasen. In der ersten, akuten Phase wird das Herz durch die Erkältungsviren geschwächt. Manchmal ist dann auch der Herzbeutel mit entzündet, der den Herzmuskel überdeckt (Perikarditis).

Wird die Herzmuskelentzündung nicht entdeckt, kann die Erkrankung in eine zweite, chronische Phase übergehen. In der Folge können bleibende Schäden des Herzmuskelgewebes entstehen und zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen. Im schlimmsten Fall kann eine Herzmuskelentzündung sogar ein plötzliches Herzversagen auslösen. In der Mehrzahl der Fälle heilt eine Myokarditis allerdings von allein ab, ohne dass Schäden zurückbleiben.

Wie häufig kommt es nach einem Infekt zur Myokarditis?

Eine Myokarditis bleibt wegen der uncharakteristischen Beschwerden häufig unerkannt. Daten zur Häufigkeit der Erkrankung gibt es daher nur wenige. Es wird allerdings geschätzt, dass bei einem bis fünf Prozent der Patienten mit einem viralen Infekt auch das Herz in Mitleidenschaft gezogen wird.

Herzmuskelentzündung: Das sind die Warnzeichen

Hinweise auf eine mögliche Herzmuskelentzündung nach einem Infekt sind oft nicht eindeutig. Deshalb wird die Erkrankung häufig nicht erkannt. Neben Brustschmerzen deuten vor allem anhaltende Müdigkeit, Engegefühl in der Brust, Atemnot, Herzrasen oder Herzstolpern auf eine Herzmuskelentzündung hin.

Wenn diese Symptome in zeitlichem Zusammenhang mit einem grippalen Infekt oder einer Magen-Darm-Infektion auftreten, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Auch Bakterien und Pilze können eine Myokarditis verursachen, allerdings sehr selten.

Brustschmerzen nach einer Erkältung: Wann zum Arzt?

Brustschmerzen nach einer Erkältung können ein einfaches Zeichen körperlicher Anstrengung sein. Denn beim Husten arbeitet eine Vielzahl von Muskeln in der Brust, im Bauch und im Rücken. Allerdings können Erkältungsviren auch eine Reihe ernster Komplikationen auslösen, darunter eine Bronchitis, Lungenentzündung oder Herzmuskelentzündung. Daher sollten Sie Brustschmerzen nach einer Erkältung immer ärztlich abklären lassen, wenn diese mit Symptomen wie Fieber, Husten mit Auswurf oder Atemnot einhergehen. Dies gilt auch, wenn die Brustschmerzen über lange Zeit bestehen bleiben oder schlimmer werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • gesundheitsinformation.de: "Erkältung". (Stand: Oktober 2023)
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