In der Regel klingt eine akute Mittelohrentzündung mit der richtigen Therapie nach zwei Wochen ab. Werden die Warnsignale jedoch ignoriert oder falsch behandelt, kann es zu Komplikationen kommen. Daher sollten Sie bei starken Ohrenschmerzen und einem Druckgefühl im Schädelbereich einen Arzt aufsuchen, um den Verlauf der Krankheit in die richtige Bahn zu lenken.
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Krankheitsverlauf ist nicht immer gleich
Eine akute Mittelohrentzündung kann einen milden oder einen schweren Verlauf nehmen. Haben Viren die Entzündung hervorgerufen, sind die Ohrenschmerzen und das Druckgefühl oft weniger stark ausgeprägt. Fieber tritt dann selten auf. Nach wenigen Tagen sollten die Beschwerden abklingen, ohne dass eine Medikation notwendig ist.
Bei einem schweren Verlauf hingegen leidet der Betroffene deutlich stärker. Stechende Schmerzen und Fieber sind üblich, gelegentlich treten auch Hörstörungen auf. Eine leichtere Besserung tritt in der Regel nach etwa vier Tagen ein. Dies kann auch mit dem plötzlichen Einreißen des Trommelfells zu tun haben, wodurch für gewöhnlich eitriger Ausfluss aus dem Ohr austritt. Bis alle Symptome verschwinden, kann es jedoch bis zu drei Wochen dauern. Treten keine Komplikationen auf, ist das Hörvermögen dann wieder vollkommen hergestellt.
Akute Mittelohrentzündung mit Komplikationen
In einigen Fällen kann es im Verlauf der Krankheit auch zu Komplikationen kommen. Breitet sich die akute Mittelohrentzündung auf die naheliegenden Hohlräume des Mastoids, also des knöchernen Warzenfortsatzes hinter dem Ohr aus, wird es ernst. Das Gewebe rund um den Knochen schwillt an, die Ohrmuschel steht ab, die Haut dahinter rötet sich, die Schmerzen nehmen zu. Wird die Entzündung nicht entsprechend behandelt, kann es passieren, dass sich die Hirnhaut entzündet. Neben einer Meningitis sind Hirnabszesse und Lähmungen der Gesichtsnerven mögliche Komplikationen, berichtet die "Apotheken Umschau".
In seltenen Fällen kann auch das Innenohr Schaden nehmen. Der Grund: Bakteriengifte wandern vom Mittelohr über und verursachen eine sogenannte toxische Labyrinthitis. In der Folge hat der Betroffene mit Ohrengeräuschen, also Tinnitus, und Schwerhörigkeit zu kämpfen, möglicherweise auch mit Schwindelgefühlen und Gleichgewichtsstörungen.
Tritt mehrmals hintereinander eine akute Mittelohrentzündung auf, können Vernarbungen am Trommelfell entstehen. Es können sich auch Verwachsungen an den Gehörknöchelchen des Mittelohrs bilden. Die daraus folgenden Hörstörungen sind irreparabel, weswegen eine rechtzeitige Behandlung besonders wichtig ist.