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Osteoporose-Behandlung: Medikamente und Therapien bei Knochenschwund


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Diese Therapien helfen bei Osteoporose

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 20.10.2022Lesedauer: 4 Min.
Schmerzen am Handgelenk kรถnnen bei รคlteren Menschen ein Warnsignal fรผr Osteoporose sein.
Schmerzen am Handgelenk kรถnnen bei รคlteren Menschen ein Warnsignal fรผr Osteoporose sein. (Quelle: Motortion/getty-images-bilder)
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Bei Osteoporose nimmt die Knochenmasse ab โ€“ das Risiko fรผr Brรผche steigt. Eine Therapie kann helfen, den Verlust der Knochensubstanz zu bremsen.

Das Wichtigste im รœberblick


Laut dem Netzwerk-Osteoporose leben in Deutschland etwa sieben Millionen Menschen mit Osteoporose. Vor allem รคltere Menschen sind betroffen. Bei Frauen tritt der Knochenschwund hรคufiger auf als bei Mรคnnern. Sie erkranken meist nach den Wechseljahren, wenn der ร–strogenspiegel abfรคllt.


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Das weibliche Sexualhormon gilt als natรผrlicher Knochenschutz. So leidet jede vierte Frau รผber 50 Jahren an Osteoporose. Damit verbunden ist ein erhรถhtes Risiko fรผr Knochenbrรผche wie Frakturen der Wirbelkรถrper und Oberschenkelhalsbrรผche, die meist von starken Schmerzen begleitet sind und nicht selten der erste Schritt in die Pflegebedรผrftigkeit sind.

Ist Osteoporose heilbar?

Heilen lรคsst sich Osteoporose nicht. Der Verlust der Knochensubstanz ist Teil des natรผrlichen Alterungsprozesses. Bereits ab dem 35. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse ab. Bestimmte EinflussgrรถรŸen beschleunigen den Abbau der Knochensubstanz und fรถrdern das Fortschreiten der Knochenkrankheit. Dazu gehรถren:

  • Veranlagung
  • hormonelle Verรคnderungen
  • Stoffwechselstรถrungen
  • bestimmte Medikamente (Kortison)
  • falsche Ernรคhrung (Kalziummangel)
  • Bewegungsmangel
  • Vitamin-D-Mangel
  • Rauchen
  • Alkohol
  • Untergewicht

Die zwei Ziele der Osteoporose-Behandlung

Mit einer entsprechenden Osteoporose-Therapie lรคsst sich die Knochenmasse bis zu einem gewissen Grad schรผtzen. Ziel der Behandlung ist es, den Knochenabbau zu verlangsamen und den Knochenaufbau zu fรถrdern. Neben einem gesunden Lebensstil spielen die Behandlung mit Medikamenten sowie nicht-medikamentรถse Therapien eine bedeutende Rolle. Welche MaรŸnahmen am besten geeignet sind, ist von verschiedenen Faktoren abhรคngig:

  • Ist die Osteoporose eine Alterserkrankung?
  • Ist die Osteoporose durch eine andere Grunderkrankung ausgelรถst?
  • Wie weit ist die Osteoporose bereits fortgeschritten?
  • Wie alt ist der Patient?
  • Wie ist das Stoffwechselverhalten in den Knochen?
  • Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten?

Nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga ist Osteoporose bei etwa einem von 20 Patienten Folge einer anderen Erkrankung (sekundรคre Osteoporose), beispielsweise einer rheumatoiden Arthritis, einer Hormonstรถrung, einer Schilddrรผsenรผberfunktion, Morbus Bechterew oder einer chronischen Magen-Darmerkrankung. In den meisten Fรคllen geht der Osteoporose jedoch keine andere Krankheit voraus (primรคre Osteoporose).

Frรผherkennung: Bestimmung der Knochendichte

Die wichtigste Untersuchung zur Frรผherkennung und Diagnose von Osteoporose ist die Knochendichtemessung. Daraufhin kann dann auch die richtige Therapie gewรคhlt werden. Sie erfolgt mittels einer Rรถntgenuntersuchung. Ein in Deutschland gebrรคuchliches Verfahren, das auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Dachverband Osteologie (DVO) zur Bestimmung der Knochendichte empfohlen wird, ist die Dual-Rรถntgen-Absorptiometrie (DXA). Am Schenkelhals oder an der Wirbelsรคule wird dabei gemessen, wie groรŸ der Anteil der Strahlung ist, die auf der anderen Seite ankommt, und wie viel Strahlung der Kรถrper absorbiert hat.

Knochenschwund behandeln: Dieser Lebensstil schรผtzt die Knochen

Bewegung ist eine wichtige Sรคule der Osteoporose-Behandlung. Werden die Knochen beansprucht, fรถrdert das den Knochenstoffwechsel und Knochensubstanz bildet sich. Zudem stรคrkt Bewegung die Muskeln und senkt das Sturzrisiko. Betroffene sollten mit ihrem Arzt sprechen, welche Sportarten beziehungsweise Bewegungsablรคufe fรผr sie und ihr Stadium der Erkrankung gut geeignet sind. Der Vorteil von regelmรครŸiger Bewegung an der frischen Luft: Sonnenstrahlung fรถrdert die Bildung von Vitamin D. Der Kรถrper benรถtigt das Sonnenhormon, um Kalzium aus dem Dรผnndarm aufzunehmen und in die Knochen zu schleusen.

รœber eine gesunde Ernรคhrung, die reich an Kalzium ist, lรคsst sich Osteoporose ebenfalls bremsen. Gute Kalziumlieferanten sind unter anderem:

  • Mineralwasser
  • Eier
  • Gemรผsesorten wie Spinat und Grรผnkohl
  • Milchprodukte wie Milch, Joghurt, Emmentaler, Camembert und Gouda

Allgemeine Therapie bei Osteoporose: Kalzium und Vitamin D

Reichen die Zufuhr von Kalzium รผber die Ernรคhrung und die Vitamin-D-Bildung รผber die Sonne nicht aus, verschreibt der Arzt Nahrungsergรคnzungsmittel. Nahrungsergรคnzungsmittel sollten Patienten generell immer nur nach Absprache mit dem Arzt einnehmen. So wird die richtige Dosierung erreicht und das Risiko fรผr mรถgliche Neben- und Wechselwirkungen gesenkt.

Welche Medikamente helfen bei Osteoporose?

Neben dem Lebensstil stellt die medikamentรถse Therapie eine weitere wichtige Sรคule der Osteoporose-Behandlung dar. Mediziner unterscheiden zwei Medikamentengruppen: Antiresorptiva bremsen den Knochenabbau und Anabolika fรถrdern den Knochenaufbau.

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Zu den Antiresorptiva gehรถren unter anderem:

  • Bisphosphonate: Bisphosphonate hemmen die knochenabbauenden Zellen. Die Knochenmasse nimmt zu und das Risiko fรผr Knochenbrรผche sinkt.
  • Selektive ร–strogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMS): Raloxifen und Bazedoxifen fรผr Frauen sind abgewandelte ร–strogen-Derivate, die keine eigene ร–strogenwirkung haben, aber noch die knochenaufbauende Wirkung des weiblichen Sexualhormons ร–strogen besitzen. Der Knochenabbau wird damit gebremst und der Knochenstoffwechsel reguliert.
  • Kalzitonin: Kalzitonin hemmt die knochenabbauenden Zellen.
  • Denosumab: Denosumab bremst den Abbau der Knochen.

Zu den Anabolika und Teilanabolika gehรถren:

  • Strontiumranelat: Strontiumranelat hat eine aufbauende und gleichzeitig eine abbauhemmende Wirkung auf die Knochensubstanz.
  • Pharathormon Teriparatid: Teriparatid wirkt stark aufbauend.

Weitere Medikamente, die bei der Erkrankung zum Einsatz kommen, sind:

  • Hormonersatzmittel: Nach den Wechseljahren kann die Einnahme von ร–strogenen den Hormonmangel bei Frauen ausgleichen und einen weiteren Knochenabbau verhindern. Allerdings sollten sich Frauen neben den Chancen auch รผber mรถgliche Risiken einer Hormoneinnahme informieren.
  • Schmerzmittel: Schmerzmittel helfen, Beschwerden zu lindern, die Knochenbrรผche verursachen.

รœber Wirkungen und Nebenwirkungen der vorgestellten Medikamente klรคrt der Arzt im Falle einer Verschreibung auf.

Behandlung mit Bisphosphonate

Laut dem Bundesselbsthilfeverband fรผr Osteoporose gehรถren Bisphosphonate zu den gebrรคuchlichsten Wirkstoffen zur Behandlung der Krankheit. Die verschiedenen Prรคparate (Alendronat, Risedronat, Ibandronat, Zoledronat) werden als Tablette eingenommen oder in Form von Spritzen oder Infusionen verabreicht. Damit die Wirkstoffe gut aufgenommen werden kรถnnen und Magen sowie Darm so wenig wie mรถglich belasten, rรคt der Verband, drei Regeln bei der Einnahme zu beachten:

  1. Die Tablette morgens auf nรผchternen Magen schlucken.
  2. Bei der Einnahme mindestens ein groรŸes Glas Wasser ohne Kohlensรคure trinken.
  3. Eine Stunde nach der Einnahme weder essen noch trinken und sich fรผr eine halbe Stunde hinlegen.

Nicht-medikamentรถse Therapien bei Knochenschwund

Zu den nicht-medikamentรถsen Therapie-MaรŸnahmen bei Osteoporose gehรถren neben Bewegung und Krankengymnastik auch Massagen, Akupunktur, Kรคlte- oder Wรคrmebehandlungen, psychosoziale Betreuungsangebote sowie Sturztraining, um Brรผche zu vermeiden.

Was tun gegen die Schmerzen?

Osteoporose-bedingte Schmerzen sind meist akute Schmerzen, denen fast immer ein Knochenbruch im mittleren und unteren Wirbelsรคulenabschnitt vorangeht. Um die Beschwerden zu lindern, stehen verschiedene Schmerzmittel zur Verfรผgung โ€“ etwa Paracetamol, Metamizol, entzรผndungshemmende (nicht steroidale) Antirheumatika oder bei sehr starken Schmerzen auch auch Opiate.

Weitere Mรถglichkeiten zur Schmerzbehandlung stellen Massagen, Akupunktur, Elektrotherapie und Injektionsbehandlungen mit Lokalanรคsthetika dar.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte ร„rzte. Die Inhalte von t-online kรถnnen und dรผrfen nicht verwendet werden, um eigenstรคndig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Verwendete Quellen
  • Deutsche Rheuma-Liga
  • Bundesselbsthilfeverband fรผr Osteoporose e.V.
  • Netzwerk-Osteoporose
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Von Ann-Kathrin Landzettel
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