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Darmerkrankung
Sigmadivertikulitis – was ist das?

Von Geraldine Nagel

Aktualisiert am 04.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Illustration Divertikel im DarmVergrößern des Bildes
Bei einer Sigmadivertikulitis entzünden sich kleine Wandaussackungen in einem Teil des Dickdarms. (Quelle: selvanegra/Getty Images)

Eine Sigmadivertikulitis kann mit starken Schmerzen einhergehen. Lesen Sie hier, wo sich die Erkrankung im Darm entwickelt und wie häufig sie vorkommt.

Bei einer Sigmadivertikulitis haben sich kleine ballonartige Ausstülpungen in der Wand des Sigmadarms entzündet. Solche Aussackungen werden auch Divertikel genannt.

Divertikel können sich in verschiedenen Darmabschnitten bilden. Am häufigsten passiert das bei Menschen aus Westeuropa jedoch im sogenannten Sigmadarm (S-Darm). Dieser etwa 40 Zentimeter lange s-förmige Darmabschnitt ist ein Teil des Dickdarms und liegt vor dem Enddarm (Rektum), dem letzten Abschnitt vor dem Darmausgang.

Der Sigmadarm befindet sich im linken Unterbauch. Deshalb treten Schmerzen bei einer Divertikelentzündung vor allem linksseitig auf. Oft ähneln die Anzeichen in gewisser Weise einer Blinddarmentzündung – allerdings zeigen sich die Symptome dabei links statt rechts im Bauch.

Divertikel im Darm bleiben oft beschwerdefrei

In den meisten Fällen sind Divertikel im Sigmadarm harmlos und bereiten gar keine Beschwerden (sogenannte Divertikulose). Falls doch, handelt es sich eher um allgemeine Symptome wie Völlegefühl, Bauchschmerzen, Blähungen oder Verstopfung. Gelegentlich ist auch Durchfall oder Erbrechen möglich. Verursachen Divertikel Beschwerden, sprechen Fachleute von einer symptomatischen Divertikulose oder Divertikelkrankheit.

Manchmal entzünden sich die Divertikel im Sigmadarm jedoch und es kommt zu einer Sigmadivertikulitis. Diese geht mit deutlich heftigeren Symptomen einher, wie etwa plötzlich einsetzenden linksseitigen Schmerzen im Unterbauch, die schubweise an Stärke zunehmen können. Welche Symptome sich außerdem zeigen und welche Erkrankungsstadien Fachleute unterscheiden, lesen Sie hier.

In der Regel lässt sich eine Sigmadivertikulitis gut behandeln und flaut bereits nach wenigen Wochen ab. Mehr dazu, wie die Behandlung aussieht und wann doch operiert werden muss, erfahren Sie hier.

Wie häufig kommt eine Sigmadivertikulitis vor?

Divertikel im Sigmadarm sind erst einmal nicht ungewöhnlich, sie kommen bei vielen Menschen vor – die Häufigkeit steigt mit dem Alter:

  • Unter 50 Jahren liegen bei etwa 13 von 100 Menschen Divertikel im Darm vor.
  • Bei den 50- bis 70-Jährigen haben 30 von 100 Menschen Divertikel.
  • Bei den 70- bis 85-Jährigen besitzt bereits etwa jeder Zweite Divertikel im Darm.
  • Über 85 Jahren finden sich bei etwa 66 von 100 Menschen Darmdivertikel.

Eine Sigmadivertikulitis scheint sich hingegen unabhängig vom Alter zu entwickeln. Warum es bei manchen Betroffenen zu einer Divertikelentzündung kommt und bei anderen nicht, lässt sich bislang nicht sicher sagen.

Statistisch gesehen geht nur in etwa einem von 100 Fällen im Laufe von 10 Jahren aus einer Divertikulose im S-Darm eine Sigmadivertikulitis hervor. Ist eine Sigmadivertikulitis ausgeheilt, tritt diese bei etwa zwei von zehn Betroffenen in den nächsten Jahren wenigstens ein weiteres Mal auf. In vielen Fällen entzünden sich Divertikel im Sigmadarm jedoch niemals.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 13.2.2023)
  • "Divertikulose, Divertikelkrankheit und Divertikulitis". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 31.1.2023)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten: "Divertikelkrankheit/Divertikulitis" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 021/20 (Stand: November 2021)
  • "Divertikulitis, Divertikelkrankheit". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gesund.bund.de (Stand: 28.8.2020)
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