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Sebastian Kurz zum Asylstreit: Österreichs Kanzler glaubt an Angela Merkel


Sebastian Kurz zum Asylstreit
Österreichs Kanzler glaubt an Angela Merkel

Von dpa
28.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Sebastian KurzVergrößern des BildesSebastian Kurz: Österreichs Kanzler. (Quelle: dpa-bilder)
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Könnte der Asylstreit in der deutschen Regierung vielleicht sogar Kanzlerin Merkel den Job kosten? Österreichs Kanzler Kurz glaubt das nicht. Er sieht die deutsche Politik mit Genugtuung auf Annäherungskurs an seine Positionen.

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz rechnet nicht damit, dass der Asylstreit zwischen CDU und CSU die politische Zukunft von Bundeskanzlerin Angela Merkel bedroht. Auf die Frage, ob er denke, dass Merkel (CDU) Regierungschefin bleiben werde, antwortete er am Mittwochabend am Rande einer Veranstaltung in Brüssel mit einem klaren "Ja".

Zugleich machte Kurz deutlich, dass er in dem Streit für keine der beiden Seiten Partei ergreifen wolle. "Ich habe immer gesagt, dass ich mich in die innerdeutsche Debatte nicht einmische", sagte der ÖVP-Politiker. Dabei werde er auch bleiben.

Er wünsche sich stattdessen, dass sich CDU und CSU auf eine einheitliche Position einigen können. "Ich glaube, das wäre nicht nur für Deutschland, sondern auch für Nachbarstaaten wie Österreich und alle anderen EU-Partner gut", sagte Kurz, der Chef der österreichischen Schwesterpartei der deutschen CDU und CSU ist.

In dem Asylstreit verlangt die CSU von Merkel bis zum 1. Juli einen europäischen Ansatz, um das Weiterwandern von Flüchtlingen innerhalb der EU zu unterbinden. Anderenfalls will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Alleingang bereits in anderen Ländern registrierte Flüchtlinge an der deutschen Grenze zurückweisen lassen. Dies könnte die Zukunft der großen Koalition, aber auch den Zusammenhalt in der EU gefährden, weil Merkel einen solchen Schritt für unvereinbar mit EU-Recht hält.

Kurz: Bootsflüchtlinge sollen nicht nach Europa kommen

Als Hintergrund der CSU-Forderung gilt die bevorstehende Landtagswahl in Bayern. Bei dieser droht die Partei ihre absolute Mehrheit wegen des Erstarkens der AfD zu verlieren. Die AfD macht mit dem Thema Migration Wahlkampf, obwohl die Asylzahlen zuletzt deutlich zurückgegangen sind.

Über die Eindämmung der Migration soll an diesem Donnerstagabend auch beim EU-Gipfel in Brüssel diskutiert werden. Kurz kündigte an, dass er dabei vor allem dafür streiten wird, Bootsflüchtlinge erst gar nicht mehr nach Europa kommen zu lassen. "Die Grundidee ist, dass Menschen, die sich illegal auf den Weg machen nach Europa nach der Rettung im Mittelmeer nicht nach Europa, sondern in einen anderen Staat außerhalb Europas gebracht werden", sagte er. Dies könnte zum Beispiel der Staat sein, aus dem sie sich auf den Weg gemacht hätten.

"Das ist die einzige Möglichkeit, dass man den Schleppern die Geschäftsgrundlage entzieht, dass wir sicherstellen, dass Menschen sich gar nicht erst auf den Weg machen", sagte Kurz. Rechtliche Bedenken bezeichnete er als unbegründet. Wenn die Seenotrettung zum Beispiel von der libyschen Küstenwache übernommen werde, spielt es seinen Angaben zufolge keine Rolle, dass Libyen nicht als sicheres Land für Flüchtlinge eingestuft ist. Für von EU-Schiffen gerettete Migranten ließen sich möglicherweise Schutzzentren außerhalb der EU aufbauen.

Hauptthema des EU-Gipfels soll Schutz der Außengrenzen sein

Ob Bundeskanzlerin Merkel beim Gipfel etwas ausverhandeln kann, was ihr im Streit mit der CSU weiterhilft, wollte Kurz nicht prognostizieren. Dafür habe er zu wenig Einblick in die innerdeutsche Debatte, sagte der ÖVP-Politiker. Er gehe davon aus, dass die Kanzlerin das Thema des Weiterwinkens von Flüchtlingen ansprechen werde. Hauptthema werde aber der Schutz der Außengrenzen sein.

Dass derzeit auch Deutschland einen stärkeren Fokus auf dieses Thema setzt, bezeichnete Kurz als richtige Richtungsänderung. Sein Kurs in diesem Bereich setze sich in der EU immer mehr durch, sagte er.

Verwendete Quellen
  • dpa
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