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Fischereistreit mit Frankreich: Großbritannien droht mit Vergeltung


Fischereistreit eskaliert
Britischer Minister droht Frankreich mit Vergeltung

Von dpa, rtr, t-online
Aktualisiert am 29.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Fischerboot (Symbolbild): Frankreich hatte zuletzt den britischen Kutter "Cornelis Gert Jan" festgesetzt.Vergrößern des BildesFischerboot (Symbolbild): Frankreich hatte zuletzt den britischen Kutter "Cornelis Gert Jan" festgesetzt. (Quelle: cweimer4/imago-images-bilder)
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Im Mai schickten London und Paris Kriegsschiffe in den Ärmelkanal. Jetzt droht der Streit um Fischereirechte erneut zu eskalieren. Der britische Umweltminister kritisiert Frankreich scharf.

Im Fischereistreit zwischen Großbritannien und Frankreich hat ein britischer Minister mit Vergeltungsmaßnahmen für den Fall gedroht, dass Paris nicht einlenkt. Man wisse nicht, ob Frankreich angedrohte Maßnahmen tatsächlich einführen werde, sagte Umweltminister George Eustice dem Sender Sky News. "Aber wenn sie die einführen, dann können wir dieses Spiel auch spielen und behalten uns die Möglichkeit vor, in angemessener Weise zu reagieren." Aus Frankreich gab es zunächst keine Reaktion.

Die britische Regierung konzentriere sich aber darauf, das Problem mit der EU-Kommission und der französischen Botschafterin in London zu lösen. Diese war am Donnerstagabend für diesen Freitag einbestellt worden. Sie solle die unverhältnismäßigen Drohungen erklären, die es gegen die britische Seite und die Kanalinsel gegeben habe, hatte die Regierung in London erklärt. Eustice deutete zudem an, Premierminister Boris Johnson könne das Thema beim G20-Gipfel am Wochenende in Rom ansprechen.

Darum geht es im Fischereistreit

Frankreich hatte zuletzt den britischen Kutter "Cornelis Gert Jan" festgesetzt und ein zweites Boot verwarnt, weil sie ohne Lizenz in französischen Gewässern unterwegs gewesen seien. Die Regierung in Paris hatte zuvor Vergeltung dafür angekündigt, dass französische Fischer nicht die garantierten Lizenzen erhalten hätten, um in britischen Gewässern zu fischen. Erwogen wird auch, Stromexporte nach Großbritannien zu kappen. Ab 2. November könnten zudem zusätzliche Zollkontrollen für britische Waren eingeführt werden.

Der französische Agrarminister Julien Denormandie sagte dem Fernsehsender France 2, es habe keine Fortschritte bei den Gesprächen mit Großbritannien über Fischereilizenzen für die Zeit nach dem Brexit gegeben. Es sei richtig, dass Frankreich Sanktionen gegen Großbritannien in Betracht ziehe. EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton erklärte, er verstehe Frankreichs Position in dem Streit und auch seine Verzweiflung. Die Europäische Kommission unterstütze das Mitgliedsland von Anfang an.

Der Fischereistreit schwelt seit langem. Hintergrund ist die Frage, wie viel ausländische Fischer nach dem Brexit in britischen Gewässern fangen dürfen. Bereits in den Verhandlungen über den Handelspakt der Briten mit der EU war dies die am heftigsten umstrittene Frage, die eine Einigung zeitweise fast unmöglich zu machen schien. Auf EU-Seite waren es vor allem die Franzosen, die sich unnachgiebig zeigten; das Thema wird seit jeher äußerst emotional behandelt und spielt mit uralten Ressentiments gegen das jeweils andere Land.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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