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Iran-Regime lässt weiter töten – Dutzende Hinrichtungen im Juli


Alarmierende Zahlen
Iranisches Regime setzt weiter auf Massenhinrichtungen

Von afp, dpa, lw

Aktualisiert am 03.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Proteste gegen das iranische Regime: In unfairen Prozessen werden Menschen zum Tode verurteilt.Vergrößern des BildesProteste gegen das iranische Regime: In unfairen Prozessen werden Menschen zum Tode verurteilt. (Quelle: Richard Zubelzu/imago-images-bilder)
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Hunderte Menschen wurden im Iran seit Anfang des Jahres am Galgen getötet. Nun wurden wieder zahlreiche Menschen hingerichtet. Aktivisten sind alarmiert.

Im Iran sind nach Angaben von Aktivisten elf Angehörige der belutschischen Minderheit hingerichtet worden. Neun iranische Belutschen und zwei Belutschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit seien zwischen Sonntagmorgen und Dienstagmorgen gehängt worden, teilte die in Norwegen ansässige Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) am Mittwoch mit.

Acht der Männer wurden demnach zwischen Sonntag und Dienstag im Hauptgefängnis von Sahedan, der Provinzhauptstadt von Sistan-Belutschistan, wegen mutmaßlichen Drogenhandels erhängt. Ein weiterer wegen ähnlicher Vorwürfe Verurteilter sei am Sonntag in einem Gefängnis in der ostiranischen Stadt Birdschand erhängt worden.

Der 30-jährige Mohammad Arbab und der 32-jährige Asadollah Amini, zwei Belutschen mit afghanischer Staatsangehörigkeit, seien am Sonntag und Montag heimlich in einem Gefängnis in Sistan-Balutschistan ebenfalls durch Erhängen hingerichtet worden.

Seit Anfang des Jahres mehr als 400 Menschen hingerichtet

Nach IHR-Angaben wurden seit Anfang des Jahres bereits 423 Menschen durch das islamische Regime hingerichtet, allein 61 Todesurteile seien im Juli vollstreckt worden. Mehr zu den Massenhinrichtungen lesen Sie hier. Dabei habe ein Drittel der Hinrichtungen Mitglieder der belutschischen Minderheit getroffen – während Belutschen nur zwischen zwei und sechs Prozent der iranischen Bevölkerung ausmachen. Die Belutschen sind zumeist sunnitische Muslime und nicht Schiiten wie die Mehrheit im Iran.

Die Aktivisten von IHR werfen dem Iran vor, die Anwendung der Todesstrafe massiv ausgeweitet zu haben und sie nach den Protesten wegen des Tods der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini im vergangenen Jahr gezielt als Einschüchterungsinstrument einzusetzen. Die Beschuldigten werden in sogenannten Scheinprozessen verurteilt.

Amini war im September 2022 wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die strikte islamische Kleiderordnung von der sogenannten Sittenpolizei des islamischen Regimes festgenommen worden und in Polizeigewahrsam gestorben. Ihr Tod löste monatelange, landesweite Proteste aus. Auch heute gehen die Menschen noch, etwa in Zahedan, einer der ärmsten Regionen des Landes, regelmäßig gegen das Regime auf die Straße. Hier lesen Sie mehr zu Aminis Tod.

Deutscher Staatsbürger zum Tode verurteilt

Auch international erhöht die Islamische Republik den Druck. So wurde der im Iran geborene deutsche Staatsangehörige Jamshid Sharmahd im Februar zum Tode verurteilt, im April wurde sein Urteil bestätigt. Der Oppositionelle, der zuletzt jahrelang in den USA gelebt hatte, war nach Angaben seiner Familie im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai entführt worden. Seitdem sitzt der 68-Jährige in einer Einzelzelle in einem Gefängnis im Iran. Wo genau, ist unbekannt. Er soll schwer gefoltert werden.

Seine Tochter Gazelle Sharmahd hatte die Bundesregierung zuletzt erneut scharf kritisiert, nicht ausreichend gegen die Entführung und das Todesurteil vorzugehen. Ihr Vater könnte jederzeit hingerichtet werden. Mehr zum Fall Jamshid Sharmahd lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
  • Eigene Recherche
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