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Furcht vor Russland: Tusk wappnet Polen bis 2027 gegen möglichen Angriff


Polen rüstet auf
Tusk fürchtet Angriff Russlands schon in zwei Jahren

Von dpa, t-online
26.07.2025 - 20:31 UhrLesedauer: 3 Min.
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Donald Tusk: Der polnische Ministerpräsident will die Verteidigungskraft seines Landes schneller stärken. (Archivfoto) (Quelle: Artur Reszko/dpa)
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Polens Premier Tusk dringt auf eine schnellere Verteidigungsfähigkeit Europas. Sein Land werde 2027 abwehrbereit sein. Militärexperte Neitzel hält die nächsten drei Jahre für entscheidend.

Europa und Polen sollten nach den Worten des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk schon 2027 für einen möglichen großen Konflikt mit Russland gewappnet sein. Seine Regierung werde die kommenden zwei Jahre maximal nutzen, um die Lage in Polen zu stabilisieren und Sicherheit zu gewährleisten. Das kündigte Tusk bei einer Bürgerversammlung in der Stadt Pabianice bei Lodz an, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete.

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Der Regierungschef berief sich dabei auf eine ähnliche Einschätzung des neuen Nato-Oberbefehlshabers Alexus Grynkewich, mit dem er kurz zuvor gesprochen hatte. Demnach könnten Russland und China bis 2027 so weit erstarken, dass sie koordiniert eine Konfrontation mit Nato und USA suchen.

Experten rätseln über Putins Rüstungspläne

Angesichts von Russlands Krieg gegen die Ukraine kursieren unter westlichen Militärfachleuten verschiedene Einschätzungen, wann sich die Aggression auch gegen weitere Staaten in Europa richten könnte. 2027 ist dabei bislang die kürzeste genannte Frist. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) geht von 2029 aus. Die EU-Staaten rüsten auf und wollen bis 2030 in der Lage sein, einen russischen Angriff abzuwehren.

Auch Russland baut seine Streitkräfte aus. Die Moskauer Führung nennt es allerdings Unsinn, dass Nato-Territorium angegriffen werden solle. Die russische Zeitung "Komsomolskaja Prawda" drehte die Darstellung kürzlich um und unterstellte der Nato, 2027 Russland angreifen zu wollen.

Der deutsche Militärhistoriker Sönke Neitzel warnte vor der Kriegsmaschinerie des russischen Staatschef Wladimir Putin. "Die nächsten drei Jahre sind die gefährlichsten", analysiert der Historiker. Seine Begründung: "Die russischen Streitkräfte rüsten massiv auf, haben jetzt 1,2 Millionen Mann unter Waffen und wachsen trotz der Verluste in der Ukraine", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

Trump als internes Sicherheitsrisiko

Doch stößt Russlands Kriegswirtschaft nach Ansicht Neitzels an ihre Grenzen. Das Land "kann diese Hochrüstung nicht dauerhaft durchhalten", so der Historiker. Seine Prognose mit Blick auf das beim Nato-Gipfel im Juni in Den Haag beschlossene Ziel der Bündnisstaaten, künftig fünf Prozent ihrer jährlichen Wirtschaftskraft in Verteidigungsleistungen zu investieren: "Im Moment also hat Russland einen Rüstungsvorsprung, aber nur so lange, bis die Nato aufgeholt hat."

Zuletzt hatten russische und ausländische Ökonomen stark an Russlands Wirtschaft gezweifelt. Erst diese Woche hatte die russische Zentralbank den Leitzins um zwei Punkte auf 18 Prozent abgesenkt. Doch sieht Neitzel ein anderes Problem für Europa. "Solange Trump Präsident ist, kann der Kreml darauf hoffen, dass sich die USA aus einer Konfrontation beispielsweise im Baltikum heraushält."

Suwalki-Lücke nennen Militärfachleute die kleine Landbrücke von einigen Dutzend Kilometern, die Belarus von der russischen Exklave Kaliningrad trennt und quer durch das EU- und Nato-Land Litauen führt. Neitzel sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Wenn Putin handeln will, muss er es in der Amtszeit von Donald Trump tun."

Doch greift der Konflikt längst über Europa hinaus. Mit der Einbeziehung nordkoreanischer Truppen und der stillen Unterstützung durch China hat Putin die Konfliktzone auf den pazifischen Raum ausgedehnt. Neitzel warnte daher vor einem "dritten Faktor" und erklärte: "Sollte sich Chinas Staatschef Xi Jinping entscheiden, 2027 den Taiwan-Konflikt militärisch zu lösen, dann könnte er Putin auffordern, im Baltikum für Unruhe zu sorgen, um die westlichen Kräfte zu binden."

Verwendete Quellen
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