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Julia Nawalnaja fordert EU zu Umdenken auf: "Suche nach Mafia-Verbündeten"


"Chef einer kriminellen Bande"
Nawalny-Witwe fordert EU zu neuer Strategie gegen Putin auf

Von t-online, lex

Aktualisiert am 28.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Julia Nawalnaja, Witwe von Alexej Nawalny:Vergrößern des BildesJulia Nawalnaja, die Witwe von Alexej Nawalny: Vor den EU-Abgeordneten wiederholte sie ihren Vorwurf, Putin habe ihren Mann ermordet. (Quelle: Sven Hoppe/dpa)
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Am Mittwoch hat die Witwe Alexej Nawalnys, Julia Nawalnaja, vor dem Europaparlament gesprochen. Dabei griff sie Russlands Präsidenten Putin mit scharfen Worten an.

Die Witwe des in Haft gestorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, hat die EU zu einem Umdenken in ihrer Sanktionspolitik gegen Russland aufgefordert. Die EU müsse gegen Putins Regime "Methoden des Kampfs gegen organisiertes Verbrechen" anwenden, sagte Nawalnaja am Mittwoch in einer Rede vor dem EU-Parlament und forderte von den Abgeordneten, stärker gegen Putins Helfer vorzugehen. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete Nawalnaja als "Chef einer kriminellen Bande".

"Es braucht keine diplomatischen Noten, sondern eine Suche nach den Mafia-Verbündeten in Ihren Ländern, den diskreten Anwälten und Geldgebern", sagte Nawalnaja, die Putin für den Tod ihres Mannes in einem russischen Straflager verantwortlich macht.

Mit Blick auf das Vorgehen der EU gegen Russland im Zuge des Ukrainekrieges sagte Nawalnaja: "Alles wurde schon versucht: Waffen, Geld, Sanktionen. Nichts funktioniert." Die EU könne Putin nicht mit neuen Beschlüssen oder Sanktionen treffen. Er sei kein Politiker, sondern ein "blutiger Mafioso".

"Mein Mann wurde drei Jahre lang gefoltert"

Nawalnaja wiederholte außerdem ihren Vorwurf, Putin habe ihren Mann ermordet. Auf Putins Befehl hin "wurde mein Mann für drei Jahre gefoltert: Man ließ ihn in einer kleinen Steinzelle bis zum Tod verhungern, schnitt ihn von der Außenwelt ab und verweigerte Besuche, Telefonate, sogar Briefe. Und dann haben sie ihn getötet", so Nawalnaja. Zum Ende ihrer Rede bekam sie von den Abgeordneten im Saal stehenden Applaus.

Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny war am 16. Februar in einem sibirischen Straflager gestorben. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Offiziellen Angaben zufolge soll er bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von "natürlichen" Ursachen die Rede. Der Politiker war zum Zeitpunkt des Todes 47 Jahre alt.

Nawalny hatte seit 2021 in Haft gesessen, er war zu mehr als 30 Jahren Straflager verurteilt worden. 2020 hatte Nawalny einen Giftanschlag überlebt, hinter dem der russische Geheimdienst vermutet wird.

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