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Nahost-News | Vergeltung gegen Iran: USA und Israel nähern sich offenbar an


Newsblog zum Krieg in Nahost
Vergeltung gegen Iran: USA und Israel nähern sich offenbar an


Aktualisiert am 11.10.2024 - 14:10 UhrLesedauer: 17 Min.
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Nahostkonflikt - IranVergrößern des Bildes
Im Iran wird der Angriff auf Erzfeind Israel bejubelt. (Quelle: Vahid Salemi/AP/dpa/dpa-bilder)

Israels Armee verkündet Tötung eines hochrangigen Terroristen. Frankreich und die USA drängen bei der UN auf stärkere libanesische Armee. Alle Entwicklungen im Newsblog.

UN: Binnen eines Jahres mehr als 2.000 Tote im Libanon

13.58 Uhr: Im Libanon sind seit Oktober 2023 nach UN-Angaben durch die Gewalteskalation zwischen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz und Israel mehr als 2.000 Menschen getötet worden. Das berichtet das UN-Menschenrechtsbüro in Genf unter Berufung auf das dortige Gesundheitsministerium. Darunter seien 100 Nothilfesanitäter und andere Angehörige des Gesundheitspersonals gewesen.

"Die libanesische Bevölkerung trägt die Hauptlast dieser jüngsten Phase des Konflikts", sagt die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani.

WHO wirft Israel Behinderung von Krankenwagenkonvois vor

13.17 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel vorgeworfen, Ambulanzfahrten mit schwer kranken Patienten behindert zu haben. Die WHO habe mit Partnern wie dem Roten Halbmond dreimal versucht, mit Krankenwagen-Konvois zu drei Krankenhäusern im Norden des Gazastreifens vorzudringen, sagt Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter für die besetzten Gebiete. Auf Bitten der Gesundheitsbehörden sollten Menschen verlegt werden, weil Israel zum Verlassen des Gebietes mit den Krankenhäusern aufgefordert hatte.

Die Konvois seien stundenlang an Checkpoints aufgehalten worden, sagte Peeperkorn. Sie hätten unverrichteter Dinge umkehren müssen. "Wir machen uns große Sorgen um die Sicherheit der Patienten", sagt er.

Die Evakuierungsaufrufe seien vor allem für Familien von Menschen mit Behinderungen problematisch, sagt eine Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros. Sie verurteilt wiederholte Angriffe auf Krankenhäuser und Schulgebäude, in denen Menschen Zuflucht gesucht haben, deren Häuser bei israelischen Angriffen zerstört worden sind. Nach Israels Darstellung nutzen Terroristen der Hamas-Organisation die Einrichtungen als Kommandozentralen.

Bundesregierung: Israel muss mehr Hilfsgüter für Gaza zulassen

12.18 Uhr: Die Bundesregierung hat Israel aufgefordert, mehr humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zuzulassen. "Es kommt viel zu wenig humanitäre Hilfe nach Gaza rein", sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. "Hier ist Israel aufgerufen, diese Lage zu verbessern", fügt er hinzu. Die Lage sei katastrophal.

Bundeswehr reduziert Personal bei Unifil

12.05 Uhr: Die Bundeswehr hat ihr Personal an der UN-Friedenstruppe Unifil in den vergangenen Tagen reduziert. "Wir haben in den letzten Wochen und Tagen das Kontingent kontinuierlich leicht abschmelzen lassen", sagt ein Sprecher des Ministeriums. Die Soldatinnen und Soldaten, die noch im Libanon seien, befänden sich im UN-Hauptquartier. "Dort gibt es entsprechend auch entsprechende Schutzmaßnahmen und Schutzbauten", fügt er mit Blick auf den israelischen Beschuss einer Unifil-Stellung hinzu.

Nahe libanesischer Grenze: Mann in Israel bei Raketenangriff getötet

10.15 Uhr: Bei einem Raketenangriff in Israel nahe der libanesischen Grenze ist ein Mensch ums Leben gekommen. Der Getötete sei ein 27-jähriger Thailänder, teilt der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Eine Panzerabwehrrakete sei auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche in Galiläa eingeschlagen. Medien zufolge wurde dabei eine weitere Person verletzt. Der Getötete arbeitete demnach in der Gegend als Traktorfahrer.

Nach Angaben der israelischen Armee wurde die Panzerabwehrrakete aus dem Libanon abgefeuert. Sie sei in der Gegend des Kibbuz' Jiron eingeschlagen, der an der Grenze zum nördlichen Nachbarland liegt. Israels Armee sprach zunächst von zwei verletzten Zivilisten infolge des Einschlags. Laut Militär wurden auch weitere Geschosse aus dem Libanon registriert, darunter etwa 25 Raketen auf den Großraum Haifa.

Israel: Islamischer-Dschihad-Anführer im Westjordanland getötet

7.27 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen weiteren Anführer militanter Palästinenser im Westjordanland getötet. Dabei handele es sich um Muhammad Abdullah, den Chef des Netzwerks der Extremistengruppe Islamischer Dschihad in der Flüchtlingssiedlung Nur Schams, teilt das Militär mit. Er sei zusammen mit einem weiteren Extremisten bei einem Angriff in der Nähe der Stadt Tulkarm getötet worden. Abdullah soll den Angaben zufolge in eine Reihe von Anschlägen gegen israelische Soldaten verwickelt gewesen sein.

Vergeltung gegen Iran: USA und Israel nähern sich offenbar an

6.51 Uhr: Bei der Planung eines möglichen israelischen Vergeltungsschlags gegen den Iran haben sich die Regierungen in Tel Aviv und Washington einem Medienbericht zufolge angenähert. Zwar seien die israelischen Vorstellungen noch immer etwas aggressiver als es sich das Weiße Haus wünschen würde, berichtet das US-Nachrichtenportal "Axios" unter Berufung auf amerikanische und israelische Beamte. Allerdings bewege man sich in die richtige Richtung, sagte demnach ein US-Beamter nach dem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Der Iran hatte in der vergangenen Woche rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. In Israel beriet das Sicherheitskabinett über Art und Zeitpunkt eines Vergeltungsschlags. Netanjahu diskutierte Medienberichten zufolge mit den Spitzen von Militär und Geheimdiensten eine Kombination aus Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran und verdeckten Einsätzen. Verteidigungsminister Joav Galant drohte der Regierung in Teheran mit einer "tödlichen und präzisen" Vergeltung.

Israels Armee verkündet Tötung eines hochrangigen Terroristen

5.17 Uhr: Die israelische Armee hat erklärt, den Kommandeur der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad für die Flüchtlingssiedlung Nur Schams im Westjordanland getötet zu haben. Mohammed Abdullah sei am Donnerstag bei einem israelischen Luftangriff auf das Lager in Tulkarem "eliminiert" worden, gab das Militär an. Der Islamische Dschihad hat den Tod Abdullahs zunächst nicht bestätigt.

Bericht: Iran droht arabischen Staaten bei Hilfe für Israel und USA

4.59 Uhr: Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Katar wollen die USA einem Bericht zufolge bei einem möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran nicht unterstützen. Das berichtete das "Wall Street Journal" («WSJ») unter Berufung auf US- und arabische Beamte. Die vier Länder, in denen US-Truppen stationiert sind, hätten der US-Regierung mitgeteilt, dass ihre militärische Infrastruktur oder ihr Luftraum nicht von den USA oder Israel für offensive Operationen gegen den Iran genutzt werden dürften.

Israel hat Teheran mit einer "tödlichen und präzisen" Vergeltung gedroht, nachdem der Iran Anfang Oktober rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert hatte. Das "WSJ" berichtete nun unter Berufung auf arabische Beamte, in diesem Fall würde der Iran mit verheerenden Schlägen auf die zivile Infrastruktur Israels reagieren und Vergeltung an jedem arabischen Staat üben, der den Angriff unterstützt. Obwohl die iranischen Drohungen vage seien, hätten sie in den ölreichen Staaten die Sorge geweckt, dass ihre Öleinrichtungen getroffen werden könnten. Auch US-Militäreinrichtungen und -streitkräfte in der Region könnten gefährdet sein.

US-Verteidigungsbeamte bestätigten laut der Zeitung, dass einige regionale Partner dem Pentagon mitgeteilt hätten, dass sie nicht wollten, dass israelische Kampfflugzeuge über ihr Gebiet fliegen oder US-Truppen von innerhalb oder über ihrem Luftraum offensive Operationen starten. Die arabischen Länder hätten erklärt, dass die US-Streitkräfte zur Selbstverteidigung eingesetzt werden dürften, so die Beamten.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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