Moskaus Klima-Plan Russland will gegen Klimawandel vorgehen – und die Vorteile nutzen
Russland erwärmt sich zweimal schneller als der Rest der Welt. Entsprechend stark sind die Folgen des Klimawandels. Jetzt will der Kreml reagieren und gegensteuern – aber auch die Vorteile nutzen.
Die russische Regierung hat einen umfassenden Plan zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels vorgelegt. Damit sollten die Verluste durch die Erderwärmung gemindert, aber auch deren Vorteile genutzt werden, heißt es in dem auf der Regierungswebsite veröffentlichten Papier. Die Regierung präsentierte dazu 30 Maßnahmen, mit denen sie das vom Klimawandel besonders stark betroffene Land auf die Veränderungen vorbereiten will.
In ihrem Papier räumte die Regierung ein, der Klimawandel habe bedeutende und wachsende Folgen für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Russlands. Der Alltag der Bevölkerung, deren Gesundheit sowie die Industrie seien davon betroffen. Zu den positiven Effekten zählten sinkender Energiebedarf in bislang kalten Regionen, zusätzliche Flächen für die Landwirtschaft und die Möglichkeit, durch das Abtauen der Arktis künftig den Arktischen Ozean mit Schiffen zu befahren.
Russland besonders stark vom Klimwandel betroffen
In dem Plan werden mehrere neue Regierungsbehörden angekündigt. Aufgeführt werden auch verschiedene Präventionsmaßnahmen wie der Bau von Dämmen oder das Ausweichen auf hitzeresistentere landwirtschaftliche Anbauflächen. Die Regierung führt zudem Pläne für Impfungen und Evakuierungen in Katastrophenfällen auf und will die Risiken für die russische Wirtschaft kalkulieren lassen.
Russland erwärmt sich zweieinhalb Mal schneller als der Rest des Planeten im Durchschnitt. Dennoch leugnet Präsident Wladimir Putin die Verantwortung der Menschen für den Klimawandel.
- Nachrichtenagentur AFP